Videoreihe zur Blogsoftware WordPress veröffentlicht

Das WordPress-Portal im LLZ-Wiki, welches Anfang Februar veröffentlicht wurde, wurde um eine 16-teilige Videoreihe ergänzt. Die Videos thematisieren dabei neben den theoretischen Grundlagen zum Thema Blogs an der MLU auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Arbeit mit WordPress. Angefangen vom Anlegen des Blogs über das Erstellen und Verwalten von Inhalten werden auch fortgeschrittene Optionen wie die visuelle Gestaltung vorgestellt. Die Videos lassen sich dabei entweder direkt im LLZ-Wiki oder auf unserem YouTube-Kanal ansehen.

In Zukunft wird die Videoreihe noch um spezifischere Anwendungsszenarien für Blogs in der Lehre und die Anwendung von Plugins ergänzt. Bis dahin können Sie aber schon einmal loslegen und sich – genau wie wir – in Blogs als Lehrmittel und WordPress verlieben!

ILIAS Tutorials – erste Schritte zur Nutzung der Lernplattform

Für die Umsetzung von Blended-Learning-Arrangements steht an der Uni Halle neben dem Veranstaltungsmanagementsystem Stud.IP das Lernmanagementsystem ILIAS zur Verfügung. Dieses ist direkt mit der Teilnehmerverwaltung von Stud.IP verknüpft und ermöglicht es Online- Lerneinheiten veranstaltungsbezogen zur Verfügung zu stellen.

Das @LLZ bietet zur Nutzung der Lernplattform ILIAS verschiedene Unterstützungsmaßnahmen an. Dazu gehören neben individuellen Beratungen und Schulungsangeboten auch Informationen im Wiki des @LLZ. Seit kurzem stehen nun auch Videoanleitungen zur Nutzung von ILIAS zur Verfügung.

Die Videotutorials sollen zunächst den Einstieg in das Lernmanagement-System erleichtern:

Außerdem sollen verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie ILIAS-Inhalte Studierenden durch die Aktivierung der Lernobjekt-Schnittstelle in einer Stud.IP-Veranstaltung zur Verfügung gestellt werden können:

Weitere Videotutorials, u.a. zur Erstellung von Lernmodulen in ILIAS, sind in Arbeit.

Social Media in der Hochschullehre

Social Media als Kommunikationsmittel sind heute allgegenwärtig und der Umgang im Social Web, insbesondere für die jüngere Generation, längst alltäglich. Schüler und Studierende treffen sich in Social Network-Gemeinschaften und tauschen sich über private und alltägliche Fragen aus. Facebook, Google+, Twitter und Co – es scheint, Schüler und Studierende organisieren hier ihren gesamten Alltag. Die Grenze zwischen privat und öffentlich verschwimmt. Es werden Inhalte geteilt, in Gemeinschaft gestaltet oder auch bewertet. Social Media ist ein Sammelbecken für Informationen aus allen denkbaren Bereichen. Die Nutzung prägt die Art der Kommunikation, des Lernens, Arbeitens, des Handelns sowie des Entscheidens.

Dieser Trend hat auch vor den Universitäten nicht halt gemacht. Facebook, Google+, Twitter, YouTube, Blogs… – oftmals werden die Informationen zielgruppenspezifisch auf unterschiedlichen Kommunikationsplattformen verteilt. Die breite Social-Media-Präsenz der Universität als Institution dient vor allem Marketingzwecken mit den zentralen Anliegen Informationen weiterzugeben, eine Community aufzubauen, Anknüpfungspunkte zu schaffen und mit Nutzern in Kontakt zu treten.

Daneben binden vor allem Lehrende von Bildungsinstitutionen immer häufiger Social Media als Instrument des kooperativen und kollaborativen Lernens in ihrer Lehre ein. In MOOCs und Online-Kursen hat sich dies längst etabliert. Hier ist die Vernetzung von Lernenden und Lehrenden von besonderer Relevanz. Lehrende und Lernende kommunizieren miteinander, vernetzen sich, beteiligen sich, indem sie selbst Inhalte produzieren und gemeinsam an Projekten arbeiten. Sollten also Social Media in der Lehr- und Hochschulentwicklung einen festen Platz finden und kann die Einbeziehung von Social Media Bedingung für ein „gutes Studium“ sein?

Für viele Lehrende bleiben Fragen offen, die sich zum einen auf einen sinnvollen Einsatz und den Mehrwert von Social Media in der Lehre beziehen, zum anderen technische und rechtliche Herausforderungen betreffen. In der Präsenzlehre findet das Medium somit vergleichsweise wenig Zuspruch, das Potential bleibt weitgehend ungenutzt. In einer Vielzahl von Veröffentlichungen versuchen Autoren Chancen und vor allem didaktische Fragen zum Einsatz sozialer Medien in der Hochschullehre zu beantworten. Die Publikationen zeigen jedoch, dass es hier kein Patentrezept zur Nutzung gibt. Daneben gibt es Grenzen und die liegen dort, wo es um formalen Zwang und verordnete Mitarbeit geht.

Prof. Dr. Olaf Christen, Professor für Allgemeinen Pflanzenbau / ökologischen Landbau an der Uni Halle, ist in zahlreichen sozialen Netzwerken wie Google+, Twitter und Facebook vertreten. Er sucht nicht nur den Austausch mit Experten, sondern informiert auch seine Studierenden zu zeitgemäßen Themen der Agrar- und Ernährungswissenschaften. In seinem Blog „Pflanzenbau on Tour“ diskutiert Prof. Olaf Christen aktuelle Themen aus Landwirtschaft und agrarwissenschaftlicher Forschung. Zudem betreibt Prof. Olaf Christen einen eigenen YouTube Videokanal. Über seine Vortragsvideos hinaus stellt er hier Informationen und Lehrvideos für Studierende bereit. Ein besonderes Anliegen von Prof. Olaf Christen ist, seine Lehre nachhaltig und zeitgemäß zu gestalten. Aktiv zu studieren heißt aus seiner Sicht auch, selbständig Neues zu erschließen und einen Praxisbezug zur Lehrveranstaltung herzustellen. Studierende lernen aus seiner Sicht auch außerhalb der universitären Umwelt.

Prof. Olaf Christen teilt im Beitrag „Social Media in der Lehre“ seine Intentionen und Erfahrungen bei der Nutzung dieser Kommunikationsplattformen im Kontext Lehre und Forschung.

 

Ein Einsatz in der Lehre ist und kann sinnvoll sein…

Quellen

 

Großformatige Multitouch Displays in der Hochschullehre

Die sukzessive Ausgestaltung von Seminarräumen und Hörsälen unserer Universität mit digitalen Technologien wie z. B. Smartboards erfordert die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Möglichkeiten ihres Einsatzes in Lehrveranstaltungen. Lehrende haben die Möglichkeit unter Einbeziehung interaktiver multimedialer Technologien in der Lehre sinnvolle Lehr-/Lernszenarien zu entwickeln.

Frau Prof. Cornelia Gläßer vom Institut für Geowissenschaften und Geographie erprobte den kombinierten Einsatz von Smartboard und Multitouch-Surface in ihrem Seminar „Angewandte Geofernerkundung“. Die hier durchgeführte offene Seminarform soll in besonderer Weise an die Erfahrungen der Lernenden aus Exkursionen anknüpfen und den Austausch von Fachwissen fördern. Dabei werden gesammelte Informationen durch die Studierenden diskutiert, analysiert, zugeordnet und bewertet. Smartboard und Multitouch-Surface unterstützen das kollaborative Arbeiten, da die 4-Touch- bzw. Multitouch-Funktion gleichzeitiges Agieren auf der Oberfläche ermöglicht und damit Inhalte nicht nur statisch präsentiert, sondern dynamisch schrittweise und gemeinsam entwickelt werden können.

In dem Videobeitrag „Der Einsatz großformatiger Multitouch Displays in der Hochschullehre aus didaktischer Perspektive“ erläutert Frau Prof. Cornelia Gläßer ihren Modellversuch. Kernaspekte in den Ausführungen von Frau Prof. Cornelia Gläßer sind zudem der Mehrwert und die Grenzen des Einsatzes von Smartboard und Multitouch-Surface im Seminar.

 

Von besonderem Interesse ist die Sicht der Studierenden, die vom Lernzentrum in einer Evaluation erfasst wurde.

Aus Studierendensicht wird ein Vorteil dieser Seminarform insbesondere durch das „Ausbrechen aus der Starrheit der üblichen Betrachtungsweise“ gesehen. Positiv waren Anmerkungen wie: „Die Eigenbeteiligung hilft beim Lernen… Durch das Surface wurde die Zusammenarbeit in der gesamten Gruppe verbessert…“ „An diesem Seminar hat mir gut gefallen, dass

  • die Teilnehmer aktiver waren als sonst
  • Interaktivität, Gestaltungsfreiheit
  • es visuell noch ansprechender und anschaulicher war
  • die Atmosphäre ohne Beamer (PC-Pool) + eigenen Rechner eine andere ist, man ist aufmerksamer…“

Etwas enttäuscht äußerten die Studierenden dennoch: „Es war interessant mal mit so einem Gerät zu arbeiten, jedoch gibt es noch viel Entwicklungsbedarf…, eine App-Verbesserung für die Zwecke ist notwendig.“

Ist die klassische Form der Frontalvorlesung überholt?

Als tragendes Element der Hochschullehre umfassen Vorlesungen ca. 50 % der Lehrveranstaltungen im höheren Bildungsbereich. [1] Das Modell „Vorlesung“ in der klassischen Form der Frontalvorlesung mit dem Fokus auf die reine Wissensvermittlung ist insbesondere in den letzten Jahren starken Änderungen unterworfen. Der schnelle und zugleich unkomplizierte Zugang zu Fakten und Informationen über das Internet, der Einsatz digitaler Medien, die Bereitstellung von E-Vorlesungen, die Öffnung der Hochschulen hin zu „open education“, Mobile Learning oder auch die Planung und Umsetzung von MOOCs verändern die Perspektiven in der didaktischen und methodischen Gestaltung dieses Veranstaltungsformates. Zudem stellen neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Lernforschung die klassische Form der Vorlesung in Frage. Die Kritik bezieht sich auf die einseitige Kommunikationssituation durch den Lehrenden und die bedingte rezipierende Haltung der Studierenden.

Ideen und Konzepte zur Neustrukturierung des Vorlesungsformates zielen auch auf die Beantwortung der Frage, wie Vorlesungen das Hinterfragen – kritisches und problemorientiertes Denken – fördern. Vorlesungsmodelle werden somit verstärkt auf die Aktivität der Studierenden ausgerichtet, damit das vermittelte Wissen nicht als abstrakt träges Wissen bei den Studierenden ankommt. Hier informierte das @LLZ z. B. über die Einbeziehung von Audience Response Systemen, um die Hochschullehre interaktiver und flexibler zu gestalten, über die Chancen und Grenzen von E-Vorlesungen oder über Modellversuche, die Vorlesungskonzepte mit Arbeits- und Diskussionsphasen nutzen bzw. auch den „Inverted Classroom“ einbeziehen.

Die Vielfältigkeit der Möglichkeiten zur Gestaltung der „Vorlesung“ erfordert von den Lehrenden eine intensive Auseinandersetzung mit den aufgeführten Fragestellungen. Der Fokus muss dabei auf die elementaren Aufgaben einer modernen Vorlesung gelegt sein. Zudem müssen Vorlesungskonzepte zwangsweise fachdidaktische Aspekte berücksichtigen, um die Lernumwelt sinnvoll zu gestalten.

Gibt es aktuell ein allgemeines Verständnis zu einer zeitgemäßen Vorlesung?

Mit dieser Frage und wie das eigene Vorlesungskonzept umgestaltet und zu einem effektiven Lernerlebnis weiterentwickelt werden kann, beschäftigen sich auch die Lehrenden unserer Universität. Wir trafen uns mit  Herrn Prof. Ulrich Kortenkamp (Didaktik der Mathematik) und Herrn Prof. Martin Lindner (Didaktik der Biologie). Die Professoren diskutieren ihre Veranstaltungskonzepte und beantworten damit aus ihrer Sicht die Frage: Ist die klassische Form der Frontalvorlesung überholt?

Literatur
[1] Reinmann, G., Ebner, M., Schön, S.: Hochschuldidaktik im Zeichen von Heterogenität und Vielfalt: Doppelfestschrift für Peter Baumgartner und Rolf Schulmeister. Books on Demand, Norderstedt 2013