Weiterbildung mit Prezi für Prezi ;)

Wer das Präsentationswerkzeug Prezi schon einmal ausprobiert hat, merkte sicherlich schon bald, dass die erstaunliche Kontrolle über Bildflächen, Bewegungen, Vergrößerungen, multimediale Elemente, Video usw. auch Nachteile hat. Ohne einen guten Plan, ein Storyboard oder wenigstens ein paar Skizzen wird man nur in den seltensten Fällen mit den Ergebnissen sofort zufrieden sein – zumal der zeitliche Aufwand ja nicht unerheblich ist. Aber selbst wenn ein Plan vorhanden ist – nach welchen Gestaltungsprinzipien sollte man vorgehen?
Shawn Apostel hat daher für alle Prezi-Enthusiasten eine Prezi erstellt, die genau diese Prinzipien sehr anschaulich (und nebenbei: auch sehr humorvoll) erläutert:

Prezi-Link
http://prezi.com/bm9alx1pbtmc/prezi-design-strategies/

Es lohnt sich, diese „design strategies“ zu verinnerlichen. Insbesondere die Hinweise zu den Bewegungslinien, zum Rhythmus und zur Bedeutung jedes einzelnen Objektes sind im wahrsten Sinne sehenswert. Dabei geht es Shawn Apostel nicht nur um mögliche interkulturelle Missverständnisse, sondern vor allem um Sehgewohnheiten und kognitive und psychologische Seherwartungen.

Und ganz nebenbei erinnert diese „Weiterbildung“ einen wieder daran, was für ein wunderbares Autorenwerkzeug Prezi sein kann.

Zwei Werkzeuge zur Sprachaufnahme

In diesem Blogbeitrag werden zwei Werkzeuge zur Sprachaufnahme vorgestellt. Obwohl sich beide Programme voneinander unterscheiden, haben sie im Wesentlichen eine ähnliche Zielsetzung: Beide unterstützen die Erstellung von „Sprachaufnahmen“ in verschiedenen Sprachen.

Voki erstellt sprechende Avatare, also grafisch bewegliche Figuren. Die Sprachtexte eines Avatars können via Mikrophon selbst aufgenommen werden. Möglich ist allerdings auch den eigenen geschriebenen Text von einer Computerstimme aussprechen zu lassen.

 

 

 

Acapela.tv erstellt sprechende Avatare in einem integrierten Filmausschnitt. Auch hier lassen sich die Sprachen, die Stimmen, die Texte und die Hintergrundgrafiken individuell einrichten.

acapela.tv

 

 

 

Mögliche Einsatzszenarien sind beispielsweise Avatare für gesprochene (statt geschriebene) Arbeitsanweisungen und Feedback zu erstellen. Lernende könnten sich persönlich mit einem Avatar im Sprachkurs vorstellen oder wöchentliche Kurzberichte erstellen und einreichen. Die Avatare lassen sich in die Lernplattform ILIAS einbinden und somit den Mitgliedern zur Verfügung stellen.

Die Nutzung dieser Programme ist bis zu einem gewissen Umfang für Bildungseinrichtungen kostenlos, intuitiv in der Bedienung und motivationsfördernd.

MLU jetzt Partnerhochschule von e-teaching.org

e-teaching.orgDie Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist jetzt als erste Hochschule Sachsen-Anhalts Partnerhochschule von e-teaching.org. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag zwischen MLU und der Stiftung Medien in der Bildung unterzeichneten der Prorektor für Studium und Lehre, Prof. Dr. Christoph Weiser, im Auftrag des Rektorats der MLU, und Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse vom Institut für Wissensmedien.

Die Informations- und Beratungsplattform e-teaching.org bietet Hochschullehrenden einen umfassenden Überblick, vertiefende Materialien sowie Qualifizerungsangebote für den Einsatz von Neuen Medien in der Lehre. Das sehr breite Angebot richtet sich keineswegs nur an Einsteiger, sondern durchaus auch an „gestandene“ Hochschullehrende, die ihre Erfahrungen erweitern oder auch teilen möchten. Die meisten Angebote sind frei verfügbar, die Communityfunktionen (Foren, Teilnahme an besonderen Webinaren usw.) sind nach einer Registrierung zugänglich.

Das gesamte Angebot ist für Mitarbeiter der MLU kostenfrei nutzbar. Dies betrifft auch die Online-Ringvorlesungen, die zu wechselnden Themen regelmäßig stattfinden, aufgezeichnet werden und somit auch danach jederzeit aufgerufen werden können.

ebookWie nutzt man die Plattform am besten? Einen sehr guten Überblick über die Leistungsbreite der Plattform bietet das frei downloadbare e-teaching.org eBook im epub-Format, das man z.B. mit zahlreichen eBook-Readern oder auch mit der Chrome-Erweiterung „Livemargin Reader“ offline  Browser durchstöbern kann. Es umfasst im Kern alle wesentlichen Grundlagentexte für den Bereich E-Learning und E-Teaching.
Zudem verfügt e-teaching.org wegen des sehr umfangreichen Textangebotes über eine sehr interessante Navigation per Mindmap, erkennbar an den ungewöhnlichen Buttons am Ende einer jeden Seite:
navi
Naviwiki

Ein Klick auf das Wiki-Symbol öffnet eine zusätzliche Navigationskarte, bei der je nach
Klick die entsprechende Seite direkt aufgerufen wird. Damit fällt zumindest die thematische Orientierung gerade Einsteigern deutlich leichter.
Insgesamt handelt es sich bei diesen Seiten um das vermutlich breiteste Angebot an fachlichen Informationen zum Thema E-Learning/E-Teaching im nationalen Rahmen. Zudem lohnen sich die Community-Funktionen für den fachlichen Austausch über die eigenen Hochschulgrenzen hinaus.

Qualitative Datenanalyse Software – MAXQDA 11

MAXQDA ist ein Softwaretool zur qualitativen Datenanalyse (QDA). Mit  MAXQDA lassen sich digitalisierte Texte (bspw. Interviewtranskripte, Zeitungsartikel, Feldnotizen etc.) aber auch Bild-, Audio- und Videodateien effizient systematisieren und analysieren. Wo früher noch einzelne Textpassagen mit verschiedenen Textmarkern oder Mini-Post-its markiert oder gar ausgeschnitten und in Kategorienkartons sortiert wurden, unterstützt heute MAXQDA eine systematische und sehr übersichtliche Analyse des Datenmaterials. Breite Anwendung findet diese Software vor allem in der qualitativen Sozialforschung aber auch in den Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, der Medizin u.v.m.

MAXQDA unterstützt die systematische Auswertung und Interpretation qualitativer oder mixed methods Daten. Das Drei-Spalten-Layout bietet eine optimal angepasste Arbeitsoberfläche und ermöglicht intuitives und effektives Arbeiten. Interviews, Gruppendiskussionen, Online Surveys, Webseiten, Bilder, Audio- und Videodateien, Tabellen, Literaturdaten und weiteres Datenmaterial lassen sich anschaulich organisieren, systematisieren und analysieren.

Wichtige Textpassagen, Aussagen oder Ausschnitte des Datenmaterials können einer oder mehreren Kategorien (Codes) zugeordnet werden. Die verschiedenen Kategorien (Codes) sind durch verschiedene Farben erkennbar. Symbole oder Emoticons setzen Akzente, die zur späteren Interpretation und Analyse hilfreich sind. Sehr übersichtlich werden ausgewählte Kategorien (Codes – dritte Spalte) mit dazugehörigen Textpassagen oder Sequenzen des Datenmaterials über die praktische Such- bzw. Filterfunktion dargestellt. Erste Gedanken und Theorien können zudem in Form von Memos direkt an bedeutungsvolle Stellen im Dokument angeheftet werden.

Rein technisch ist MAXQDA ein Windows-Programm und mit allen 3 Windows Programmen (Windows Vista, Windows 7 und Windows 8) kompatibel. Eine Mac Version von MAXQDA soll Ende 2013 veröffentlicht werden. Alle Bestandteile der MAXQDA-Projekte (mx5 Dateien) sind in eine Vielzahl von Dateiformaten (z.B. XLS, RTF, HTML oder XML) exportierbar.

MAXQDA ist keine freie Software. Als Demo-Version kann MAXQDA+  30-Tage in vollem Umfang kostenlos getestet werden. Anleitungen und Handbücher sowie Videotutorials werden auf der Homepage kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Ein besonders nettes Add-on ist der kostenfreie MAXReader für alle, die MAXQDA selbst nicht nutzen, aber als Betreuer/in, Kollege/in oder Kommiliton/in die Projektdaten und erste Analyseschritte ansehen und nachvollziehen möchten, ohne dabei den Datenbestand verändern zu können.

Kostenfrei ist auch die MAXApp. Mit der MAXApp können jederzeit Interviews, Videos und Bilder aufgenommen, sowie Texte verfasst und in Projekten organisiert werden. Die Daten können direkt bearbeitet und kategoriesiert und via Dropbox in MAXQDA 11 importiert werden.

Auf der diesjährigen Anwendertagung vom 6. bis 9. März in Marburg wurde die neue Version MAXQDA 11 mit den neuen Funktionen und Tools vorgestellt. Zudem wurden Vorträge rund um die qualitative Sozialforschung und die Arbeit mit MAXQDA sowie eine breite Auswahl an anwenderorientierten Workshops angeboten.

 

 

Literatur

  • Kuckartz, Udo: Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Beltz Juventa, 2012
  • Kuckartz, Udo: Einführung in die Computergestützte Analyse qualitativer Daten. 3., aktualisierte Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010
  • Kuckartz, Udo: Qualitative Evaluation. Der Einstieg in die Praxis. 2., aktualisierte Auflage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008

Lehrer Schlüsselqualifikationen Pilotprojekt „Online-Lernangebote im Fach Deutsch konzipieren, erstellen, evaluieren“

Das Lehramtsstudium unterliegt derzeit einer Vielfalt an Modellversuchen und Neukonzeptionen, zum einen animiert durch den Bologna-Prozess, zum anderen durch Ergebnisse aus Befragungen von Lehramtsstudierenden. Letztere verdeutlichen insbesondere die Praxisferne des Studiums und damit mangelnde Berufsvorbereitung. [Literatur] Praxisbezug heißt jedoch nicht nur Praxissemester, sondern u. a. auch, dass die Lehramtsstudierenden mit neuen didaktischen und methodischen Ansätzen, d. h. mit der zukünftigen Praxis vertraut gemacht werden. Dazu ist ein modernes Verständnis vom Lehren und Lernen an Schulen erforderlich.

Die Frage, wie Lehramtsstudierende auf ihre zukünftige Berufstätigkeit auch im Hinblick auf die Einbindung neuer Lehr-/Lernkonzepte im Unterricht besser vorbereitet werden können, stellte sich auch Dr. Jörg Wagner vom Germanistischen Institut unserer Universität. Bereits in seinem Beitrag auf unserer Tagung LLZ@2012 skizzierte Dr. Jörg Wagner sein Vorhaben „Erstellung von Online-Kursen als Schlüsselqualifikation im Lehramtsstudium“. Die Studierenden sollen schon während ihrer universitären Ausbildungsphase Erfahrungen im produktiven Umgang mit einem Lernmanagement-System (LMS) sammeln. Zudem sollen die Ergebnisse ihrer inhaltlichen Arbeiten nicht ungenutzt bleiben, sondern in Kooperation mit der Saaleschule in Halle (Saale) in die Praxis überführt werden.


Das @LLZ unterstützte das Vorhaben u. a. mit Workshop-Angeboten für die Studierenden. Dr. Michael Gerth führte in den Umgang und die Funktionalitäten des LMS „Moodle“ ein. In einem Praxisworkshop „E-Didaktik“ erarbeitete das @LLZ gemeinsam mit den engagierten Studierenden die didaktische und methodische Planung ihres Lehr-/Lernarrangements. Besondere Bedeutung bei den Vorüberlegungen wurde hier dem Leitbild der Schule beigemessen. Die Saaleschule ist eine integrierte Gesamtschule, die sich an Lernkonzepten der Reformpädagogen orientiert. SchülerInnen und Erwachsene sind PartnerInnen in einem gemeinsamen und zugleich individuellen und selbstverantwortlichen Lernprozess. Die Schule versteht sich als offener Lernraum. Methoden wie Frontalunterricht, nur Schulbücher lesen und Tafelabschreiben soll es hier nicht geben. Ausgehend von diesem Leitbild ergeben sich Besonderheiten für die Gestaltung von Lehr-/Lernsituationen und die Bereitstellung von ergänzenden Lehr-/Lerninhalten auf einer Lernplattform.

Zwei Wochen arbeiteten die Studierenden gemeinsam mit Dr. Jörg Wagner intensiv an der Komposition und medientechnischen Realisierung eines Deutschmoduls zur Thematik Wortarten. Ihr Ergebnis, ein Lehr-/Lernmodul als komplexes Selbstlernangebot, präsentierten die Studierenden am letzten Freitag am Germanistischen Institut.
Das Modul beginnt mit einem selbsterstellten Video, das die Lernenden in die Thematik einführt. Nachfolgende Lehr-/Lerneinheiten umfassen Bausteine wie Definitionen und die Erläuterung grammatikalischer Grundlagen zu Wortarten, Übungsaufgaben und Selbsttests. Einen Mehrwert sehen die Studierenden vor allem in der abwechslungsreichen Gestaltung der Übungsaufgaben sowie der Einbeziehung unterschiedlicher Feedbackinstrumente  – „Die SchülerInnen sollen aktiv mit hoher Selbstständigkeit und Motivation lernen“.

Etwas enttäuscht äußerten die Studierenden dennoch:
„Viel Arbeit und ein geringes Ergebnis… Mehr Übungsaufgaben wären erforderlich. Doch die Gestaltung war aufwändig – es fehlte Zeit.“ „Die Erstellung eines Gesamtkurses, der alle Kenntnisstufen berücksichtigt, ist zeitlich extrem aufwändig, sowohl in der Planung als auch in der Umsetzung. Die Einarbeitung in ‚Moodle‘ dauert lange, zudem werden die Probleme erst beim Einarbeiten der spezifischen Inhalte sichtbar. ‚Moodle‘ kann Unterricht ergänzen, ersetzt ihn aber nicht.“
Die Studierenden denken ihre Projektarbeit jedoch weiter. Im Vordergrund stand für sie zudem ein ausbaufähiges, leicht modifizierbares Modul zu erstellen, das eine Weiterentwicklung und den Einsatz in verschiedenen Schulformen zulässt. Sie möchten gern diese Form des Lehrens und Lernens, vielleicht auch ihr erstes Modul, in ihre spätere Unterrichtsgestaltung einbeziehen.

Positive Resonanz erhielten die Studierenden auch von den Gästen Frau Dr. Marie-Theres Müller vom Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) und Gunnar Junge vom Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA). Projektpartner Gunnar Junge sieht ein Potenzial im Neudenken des Unterrichts und der bewussten Anwendung multimedialer und handlungsorientierter Möglichkeiten einer modernen Lernplattform.
Das @LLZ betrachtet das vorgestellte Projekt als einen übertragbaren Modellversuch, in dem Lehramtsstudierende schon während des Studiums beginnen, die Schule von morgen mitzugestalten. Unsere zukünftigen Projekte für Lehramtsstudierende richten sich jedoch nicht ausschließlich auf die Einbeziehung von Online-Lehr-/Lernangeboten für SchülerInnen auf einer Lernplattform. Sie schließen beispielsweise auch die Einführung der Lehramtsstudierenden in den Umgang mit verschiedenen Technologien wie digitalen Whiteboards oder Tablets sowie entsprechende didaktische Einsatzszenarien für den Schulunterricht ein. Aus unserer Sicht müssen digitale Medien im Schulalltag Einzug halten, wenn Schulen weltoffen sein wollen. Lehramtsstudierende für einen kompetenten und sinnvollen Einsatz von digitalen Medien in der Schulpraxis zu qualifizieren, ist eine Herausforderung, der sich eine Hochschule heute stellen muss.

Literatur