So geht’s: Eine Fremdsprache online lernen

„Die Fertigkeiten Hören und Sprechen im Fremdsprachenunterricht kann man doch online nicht lernen.“ Diese und ähnliche subjektive Meinungen werden nicht selten von Lehrenden in Gesprächen zum Thema „E-Learning in der Fremdsprachenausbildung“ vertreten. Aus diesem Anlass wurden Selbstlernmodule zu verschiedenen fremdsprachlichen Fertigkeiten erstellt. Ohne Anmeldehürden können diese vom eigenen Rechner aus aufgerufen und ausprobiert werden. Der heutige Blogbeitrag stellt drei Selbstlernmodule    vor und geht konkret auf die Didaktisierung dieser ein.

Film im Fremdsprachenunterricht: Hörverstehen mit Audiovisuellen Medien

Für dieses Lernmodul wurde ein YouTube Film vom Kanal der Deutschen Welle verwendet. Die Didaktisierung des Films  stützt sich auf die theoretischen Grundlagen zur Didaktisierung von audiovisuellen Medien im kommunikativen Unterricht von Erwin Tschiner (1992). Entscheidende Faktoren sind hier:

  • von der Rezeption zur Produktion
  • situiertes Lernen (praxisnah und anwendungsorientiert)
  • authentische Sprache
  • Interaktivität

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Anlehnend an dem Modell wurde das Lernmaterial in sechs Phasen untergliedert. Zusätzlich wurden drei metakognitive Strategien (Lernplanung, Überwachung des Lernens und Lernevaluation) integriert.

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Verben: Konflikte im Haus

Im Lernmodul „Verben: Konflikte im Haus “ finden sich eine Reihe an Aktivitäten, die sowohl in Ilias als auch mit freien Werkzeugen erstellt worden sind. Die Grammatik verfolgt demnach keine Progression, sondern dient ausschließlich der Visualisierung der elektronischen Möglichkeiten im (Grammatik-) Unterricht. Die exemplarischen Module werden in folgenden Aktivitäten und Tools umgesetzt:

  • Übungen zur Aktivierung von Wissen (Bild, Ton und Brainstorming als freie Texteingabe)
  • Festigung von Wörtern mit Wortwolken (halboffene Texteingabe)
  • Adjektivkomparationen mit Wortwolken
  • Nebensätze anhand von Bildern bilden (das Tool Edcanvas ermöglicht eine Gruppen-Kommentarfunktion).

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Hörverstehen online: Audio-Aufnahemen und Materialien

In dieser Lerneinheit werden verschiedene Möglichkeiten angeboten, dass Hörverstehen mit rezeptiven und produktiven online Medien zu trainieren. Dabei ist ein Lernmodul entstanden, welches freie Tools (z.B. Voki) und Funktionalitäten der Lernplattform ILIAS verwendet. Gleichzeitig wurden eine Reihe an freien Materialien genutzt.

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Viel Spaß beim Ausprobieren!

Die leidigen Formalitäten einer Vorlesungsaufzeichnung

icon_rechtlichesWenn Sie das @LLZ beauftragen, Ihre Lehrveranstaltung aufzuzeichnen, erhalten Sie im Vorfeld zwei Schriftstücke: einen Vertrag und ein Formular für das Einholen einer Einverständniserklärung anderer Beteiligter.

Mit Unterzeichnung des Vertrages soll insbesondere in Hinblick auf automatisierte Aufzeichnungen mit Matterhorn für das @LLZ sichergestellt werden, dass der Auftrag tatsächlich vom verantwortlichen Dozenten der Lehrveranstaltung stammt. Sie geben damit Ihr Einverständnis in die Aufzeichnung Ihres Vortrags und der verwendeten Materialien. Außerdem wird geklärt, in welcher Form das entstandene Video später zu sehen sein, d. h. über welche Plattform die Lehrveranstaltungsaufzeichnung zugänglich sein wird. Typischerweise werden Aufzeichnungen von Lehrveranstaltungen über Stud.IP oder ILIAS angeboten, sind also nur in einem mit Login und Passwort geschützten Bereich für Studierende der jeweiligen Veranstaltung verfügbar.

Videos von Ringvorlesungen oder Aufzeichnungen in Kooperation mit anderen Hochschulen müssen unter Umständen frei im Internet abrufbar sein, damit auch MLU-fremde Teilnehmer die Videos ansehen können.

Das zweite Schriftstück (Formular für die Einverständniserklärung) kommt zum Einsatz, wenn in Ihrer Veranstaltung nicht nur Sie sondern auch weitere Personen, z. B. Gastredner oder Beiträge von Studierenden, aufgezeichnet werden.

Grundsätzlich gilt gem. § 22 KUG (Kunsturhebergesetz), dass Abbildungen, Videos oder Ähnliches „nur mit Einwilligung des Abgebildeten verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden“ dürfen. Außerdem verlangt das Datenschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, dass die Einwilligung des Betroffenen in die Erhebung und Verarbeitung seiner personenbezogenen Daten vorliegen muss (in Ermangelung einer gesetzlichen Grundlage für Vorlesungsaufzeichnungen, vgl. § 4 Abs. 1 DSG LSA). Diese Einwilligung muss schriftlich eingeholt werden und der Betroffene muss auf den Zweck der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung, die Art der Daten und die Form ihrer Verarbeitung hingewiesen werden. Außerdem muss der Betroffene über sein Recht zur Verweigerung der Einwilligung, die Folgen derselben und sein Recht zum jederzeitigen Widerruf aufgeklärt werden (§ 4 Abs. 2 DSG LSA).

Als Auftraggeber der Aufzeichnung sind Sie dafür verantwortlich, vorab die schriftliche Einwilligung aller Beteiligten einzuholen, die außer Ihnen im Video zu sehen sein werden. Zu diesem Zweck stellt ihnen das @LLZ das Formular „Einverständniserklärung für die Anfertigung und Veröffentlichung von Foto- und Videoaufnahmen“ zur Verfügung. Es enthält alle wichtigen Informationen und weist auf das Widerrufsrecht des Betroffenen hin.

Studentische Hilfskraft des @LLZ bei der Vorbereitung einer Vorlesungsaufzeichnung
Studentische Hilfskraft des @LLZ bei der Vorbereitung einer Vorlesungsaufzeichnung

Die oben geschilderten Regelungen gelten nicht nur für den Vortragenden, sondern auch für das Auditorium. Das bedeutet, dass auch Teilnehmer der Veranstaltung grundsätzlich nicht ohne ihre Einwilligung aufgezeichnet werden dürfen. Die Mitarbeiter des @LLZ achten daher darauf, dass unabhängig von der Aufzeichnungsmethode (automatisiert oder manuell) die Kameraeinstellungen und der Bildausschnitt so gewählt werden, dass das Auditorium nicht zu sehen ist.

Sollte sich dies nicht vermeiden lassen, z. B. weil die Veranstaltung gerade auf die Partizipation der Teilnehmer angewiesen ist, sollten Sie im Vorfeld der Veranstaltung darauf hinweisen, dass diese aufgezeichnet wird. Der Hinweis kann z. B. in der Ankündigung der Veranstaltung, im Vorlesungsverzeichnis oder durch einen Aushang an der Hörsaaltür erfolgen. Die Teilnehmer können dann ihr Verhalten entsprechend anpassen oder der Veranstaltung fern bleiben.

Dies gilt selbstverständlich nicht für reguläre Lehrveranstaltungen, die unter Umständen für Studierende obligatorisch sind. Studierende, die nicht aufgezeichnet werden möchten, würden sonst effektiv am Besuch der Lehrveranstaltung gehindert. Die Teilnahme an einer Lehrveranstaltung darf nicht an die Einwilligung in die Aufzeichnung und damit der Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten geknüpft werden. Ebenso dürfen Studierende nicht auf das Video der Veranstaltung verwiesen werden, da Sie ein Recht zur Teilnahme an der Präsenzveranstaltung haben. Passen Sie entweder das Veranstaltungsformat an oder weisen Sie die Mitarbeiter des @LLZ an, die Kamera in bestimmten Phasen der Veranstaltung auszuschalten.

Einen Überblick zu Vorlesungsaufzeichnungen erhalten Sie unter elearning.uni-halle.de. Bei Fragen oder für ausführliche Informationen zu Lehrveranstaltungsaufzeichnungen nutzen Sie das Wiki des @LLZ oder wenden Sie sich an Ihre Facharbeitsgruppe im @LLZ.

Erfolgreiches Auftakttreffen „E-Learning wissenschaftliches Arbeiten“ am @LLZ

WortwolkewissArbeitenEs gibt kaum eine Fachrichtung an der Universität, deren Studierenden es nicht lernen müssen, denn es gehört zum Handwerkzeug jedes angehenden Akademikers. Die Rede ist – Sie ahnen es schon – vom wissenschaftlichen Arbeiten. Trotz der unbestreitbaren Relevanz nimmt die Thematik in der Lehrpraxis an der Universität oftmals nur eine untergeordnete Stellung ein. So sind in einigen Fächern keine eigenständigen Veranstaltungen zum wissenschaftlichen Arbeiten vorgesehen, die Vermittlung der Grundlagen erfolgt quasi nebenbei in den Fachseminaren. In anderen Fächern wird die Veranstaltung durch wechselnde Lehrbeauftragte oder studentische Tutoren durchgeführt – eine Herausforderung für Kontinuität und Qualität der Inhalte. In wieder anderen Fächern wird wissenschaftliches Arbeiten im ersten Semester gelehrt, also zu einem Zeitpunkt, an dem die Studierenden ihr Fach, die Universität und die Wissenschaft als solche gerade erst kennenlernen und oftmals durch die Fülle an Informationen, die sie noch gar nicht anwenden können, überfordert sind. Spätestens bei den Abschlussarbeiten müssen die Studierenden dann nachweisen, dass sie wissenschaftlich arbeiten können. Mitunter fällt dann auf, dass nicht alle die Grundlagen verstanden bzw. verinnerlicht haben.

Um angesichts dieser Herausforderungen die Ausbildung des wissenschaftlichen Arbeitens zu unterstützen, wird an der MLU in den nächsten Monaten ein Online-Selbstlernkurs für alle Studierenden entstehen, in welchem fachübergreifende Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens behandelt werden. Die Vorteile, die ein solcher Kurs bieten kann, liegen auf der Hand:

  • Möglichkeit der Einbindung einzelner Bestandteile des Kurses durch die Lehrenden in ihre Lehre nach Bedarf (z.B. als Selbstlerneinheit)
  • Nutzung durch Studierende nach Bedarf (z.B. genau dann, wenn die erste eigenständige wissenschaftliche Arbeit geschrieben werden muss)
  • Orts- und zeitunabhängige Nutzung möglich (z.B. auch in der S-Bahn auf dem Weg zur Universität)
  • Aktivierung der Lernenden durch Einbindung interaktiver Lernobjekte (z.B. Testfragen zur Überprüfung des eigenen Wissens)

Am 11.06.2014 trafen sich neun Lehrende unterschiedlichster Fachrichtungen der MLU und drei Studierende das erste Mal, um gemeinsam mit dem @LLZ an der Umsetzung dieser Idee zu arbeiten. Dieses erste Treffen wurde insbesondere dafür genutzt, geeignete fachübergreifende Inhalte zu identifizieren. Im zweiten Schritt werden nun bereits vorhandene Inhalte zu den identifizierten Themenbereichen gesammelt und gesichtet sowie erste Umsetzungsideen entwickelt.

Haben Sie Interesse bei der Konzeption und Erstellung des E-Learning-Angebots zum wissenschaftlichen Arbeiten mitzuwirken? Dann melden Sie sich bei den zuständigen Mitarbeiterinnen des @LLZ (anja.hawlitschek@llz.uni-halle.de und wenke.mueller@llz.uni-halle.de).

MOOCiS – Massive Open Online Course in School

Massive Open Online Courses (MOOCs), eine spezielle Form des Online Lernens, sind als Lernangebote für jedermann im Internet verfügbar. Mit der rasanten Entwicklung derartiger Online-Kurse entstanden in kurzer Zeit zahlreiche MOOCs und eine Vielfalt an MOOC-Plattformen. Es wuchs die Begeisterung unter Entwicklern und Teilnehmern von MOOC-Bildungsangeboten. In Presse und Fachliteratur wird der MOOC in all seinen Ausprägungen und Formen in unzähligen Beiträgen als „Alternative zu den bekannten Formen des Online-Lernens“ analysiert. Auch das @LLZ berichtete in unterschiedlichen Beiträgen [1, 2, 3] über die Entwicklung der MOOCs und den MOOC-Hype, über Zustimmung, aber auch Bedenken und Enttäuschung zu derartigen Bildungsangeboten.

Die deutschen Hochschulen haben längst das Experiment MOOC gewagt. Doch wie sieht es mit einem derartigen Bildungsangebot für Schüler* aus? Einer Frage, der Tony Berndt (Lehramtsstudierender Uni Halle bei Prof. Martin Lindner) in seiner Examensarbeit nachging.

„Die Entwicklung eines MOOCs „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ – Potentiale und Grenzen hinsichtlich des Einsatzes im Biologieunterricht“, zur Intention seines Vorhabens sagt Tony Berndt: „Innerhalb kürzester Zeit erreichten MOOCs im universitären Bereich Tausende von Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Umso erstaunlicher scheint es, dass bisher kaum ernsthafte Versuche unternommen wurden, die MOOCs auf den schulischen, hier insbesondere den naturwissenschaftlichen Bereich, zu übertragen. Ich möchte mit meiner Examensarbeit diese Lücke schließen, indem ein Massive Open Online Course in School (MOOCiS) entwickelt und anschließend evaluiert wird.“

Das @LLZ unterstützte das Vorhaben und die Erstellung des MOOCiS in Planung, Umsetzung und Durchführung. Im Folgenden sollen gemeinsam mit Tony Berndt die wesentlichen Aspekte von der Konzeption bis zur Erprobung vorgestellt werden.

Ein Ziel bei der Erstellung des MOOCiS war es, das Angebot für so viele Klassenstufen und Schulformen (allgemeinbildende Schulen, insbesondere Mittelstufe und Gymnasium) wie möglich zu entwickeln, da somit eine große Breite von Schülern erreicht werden kann. Thematisch orientiert sich der MOOCiS am Konzept der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, speziell an der nachhaltigen Ernährung, um das aktuelle Anliegen der Nachhaltigkeit in den Schulen stärker zu verankern. Der MOOCiS geht dabei auf die Hauptaspekte der Nachhaltigkeit ein, betrachtet die globale Umwelt hinsichtlich der Verantwortung jedes Einzelnen für den Erhalt des natürlichen Lebensraumes, die Gesellschaft bezüglich der Verantwortung für alle Menschen weltweit, die individuelle Ebene, die auf die Gesundheit jedes einzelnen Menschen ausgerichtet ist und schließt die wirtschaftliche Ebene mit ein, die mit all diesen Prozessen eng verflochten ist. Zudem werden die sieben Grundsätze eines nachhaltigen Ernährungsstils zur Diskussion gestellt. Inhaltliches Anliegen des Kurses ist es, zum einen Schüler für eine ganzheitliche, vernetzende Betrachtungsweise der Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, zum anderen die Lernenden zum kritischen Denken und eigenen Handeln zu aktivieren. Im Vordergrund steht zudem der Aspekt gemeinsam und voneinander zu lernen.

Einen Einblick in die Inhalte zeigt ein von Tony Berndt und seinen Kommilitonen Sarah Beck, Elisabeth Felsmann und Robert Dichter selbst produziertes Lehr-/Lernvideo aus dem MOOCiS.

 

Der MOOCiS „Nachhaltige Ernährung“ wurde als eine Mischform aus x- und cMOOC entwickelt. Tony Berndt meint hierzu: „Es scheint sinnvoll, die Schülerinnen und Schüler zunächst mit Hilfe dieser vorstrukturierten Lernumgebung des xMOOCs in die Welt der MOOCs einzuführen und auf diesem Weg die ersten Grundlagen für eine selbstständigere Nutzung von Online-Lernräumen zu legen. Trotz dessen sollen auch Komponenten der cMOOCs berücksichtigt werden. Der Konnektivismus enthält aus meiner Sicht großes Potential für eine moderne und computergestützte Lehre. In der heutigen Zeit wird es mehr und mehr von Bedeutung sein, sich bei einer stetig wachsenden Informationsflut zurechtzufinden. Demnach ist nicht mehr die Menge an Faktenwissen entscheidend, sondern eher die Fähigkeit, mit bestehenden Netzwerken umzugehen und zu wissen, wo etwas zu finden ist. Hierzu zählt auch die Fähigkeit, relevante von weniger bedeutsamen Informationen unterscheiden zu können. Der Konnektivismus kann folglich ebenso für den Schulunterricht förderlich sein. Je früher die Schülerinnen und Schüler an diese Arbeitsweise herangeführt werden, desto besser können sie diese verinnerlichen und auf kommende Probleme anwenden. So sollen in dem zu entwickelnden MOOCiS die Kommunikation, die Bereitstellung von Informationen, ein gemeinsames Arbeiten an einem Projekt sowie die starke Vernetzung untereinander eine wesentliche Rolle spielen. Auf diese Weise werden die Teilnehmenden innerhalb der Form des MOOCiS ebenfalls zur aktiven Teilnahme bewegt. Damit fiel die Wahl auf eine hybride Form aus cMOOCs und xMOOCs, welche die Vorteile beider miteinander vereint und Nachteile und Stolpersteine möglichst umgeht.“

Die Struktur des MOOCiS orientiert sich an einem xMOOC. Zu jedem Thema gibt es eine Lektion mit den Elementen:

  • Lehr-/Lernvideo
  • Quizze als Selbsttests
  • weiterführendes Wissen in Form von thematischen Beiträgen/Literatursammlungen
  • Wochenaufgaben (unter dem Aspekt der Kontrolle der Wochenaufgaben im Peer-Review-Verfahren)
  • Mediencasts für eigene Inhalte

Unterstützend werden in diesem Szenario thematische Videokonferenzen (über Adobe Connect) angeboten. Zusätzlich stehen unterschiedliche Kommunikationselemente zur Verfügung. Im Fokus steht hier, Schülerbeiträge thematisch zu bündeln. Zum Austausch können die Teilnehmer zudem Foren, ein Wiki sowie einen Chat innerhalb der Plattform nutzen. Die Einbindung von Social Media wie Facebook und Twitter soll Schülern einen Weg zum Gebrauch dieser Plattformen als Lehr-/Lernmedium aufzeigen.

Die Umsetzung des MOOCiS erfolgte auf einer vom ITZ der Uni Halle öffentlich bereitgestellten ILIAS-Plattform. Nutzer müssen sich hier für den Zugang der Plattform registrieren, der Kurs ist öffentlich und ermöglicht einen Beitritt ohne Zugangsbeschränkung. ILIAS ist aus Sicht von Tony Berndt eine „sinnvolle Alternative zu den herkömmlichen MOOC-Plattformen und für den Zweck eines MOOCiS ausreichend. Über das Lernmanagementsystem ILIAS wird neben einer einfachen Aktualisierbarkeit der Inhalte durch die Veranstalter, eine übersichtliche und schnelle Verteilung von Informationen an eine Vielzahl von Teilnehmern ermöglicht. Zusätzlich bietet die Plattform die Möglichkeit, Teilnehmerbeiträge zu sammeln und zu kommentieren.“

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Tony Berndt „testete und evaluierte“ seinen MOOCiS im Rahmen der Examensarbeit mit Lehramtsstudierenden der Uni Halle. „Aus dieser Untersuchung wurde deutlich, dass sich die Studierenden einen Einsatz des MOOCiS innerhalb der Schule vorstellen können, ebenso wie den Kurs selbst durchzuführen. Zudem wurden weitere Einsatzmöglichkeiten favorisiert.“

Zum Einsatz des MOOCiS meint Tony Berndt: „Ich sehe unterschiedliche und sehr viele Einsatzszenarien für dieses Angebot. Neben einem komplett online organisierten MOOCiS kann ich mir gut vorstellen, Präsenzveranstaltungen mit einzubeziehen, also einen bMOOCiS umzusetzen. Darüber hinaus denkt man als Lehrer zunächst an den Einsatz direkt im regulären Schulalltag. Hier können auch nur einzelne Elemente den Unterricht ergänzen. Der Kurs kann ebenso einen obligatorischen Charakter erhalten. Vielversprechend scheint zudem der Einsatz in Projekten oder Arbeitsgemeinschaften. Insbesondere sehe ich den MOOCiS als Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler sich mit Teilnehmenden anderer Schulen zu vernetzen. Wenn ich weiter denke, kann das Angebot zumindest zweisprachig weiterentwickelt werden, vielleicht auch von den Schülerinnen und Schülern selbst. Das bietet die Chance, dass auch Lernende von weltweiten Partnerschulen gemeinsam in Projekten lernen, sich vernetzen und den Austausch vertiefen.“

Der MOOCiS „Nachhaltige Ernährung“ wurde bereits von Julia Kalisch (Lehramtsstudierende Uni Halle bei Prof. Martin Lindner) mit Schülern des Wolterstorff-Gymnasiums Ballenstedt „erprobt“. Über die Ergebnisse und Erfahrungen werden wir gemeinsam mit Julia Kalisch an dieser Stelle informieren.

 

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

Vorlesungsaufzeichnung mit MATTERHORN

Opencast MatterhornWie Ende Mai in der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) zu lesen war gibt es seit dem Sommersemester 2014 in einigen Hörsälen der Martin-Luther-Universität die Möglichkeit Vorlesungen aufzuzeichnen. Derzeit besteht diese Möglichkeit in sechs von insgesamt 23 Hörsälen.

Die Aufzeichnung mittels fest installierter Kamera im Hörsaal werden über einen Rekorder aufgezeichnet, gegebenenfalls vom Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) nachbearbeitet, und je nach Einstellung im System und Wunsch des Lehrenden im Netz bereit gestellt. Dabei sind auch einige rechtliche Aspekte zu beachten. Dabei kann zwischen den Lernplattformen stud.IP und ILIAS, der Uni-Webseite und einer Videoplattform (an der derzeit noch gearbeitet wird) für öffentlich zugängliche Videos für die Bereitstellung der Aufzeichnung gewählt werden.

Die dabei eingesetzte Software OpenCast MATTERHORN koordiniert den gesamten Vorgang und erleichtert die Bearbeitung und Bereitstellung erheblich. Über die Software lassen sich Vorlesungen planen, aufzeichnen, verschlagworten und damit „durchsuchbar“ machen, in Kapitel einteilen, und bei entsprechender Nachbearbeitung auch Untertitel einblenden.

Die bisherigen Evaluationen sind vielversprechend und der Einsatz im Lehrbetrieb auch schon jetzt möglich. Über den Mehrwert und den Nutzen vom E-Lectures sowie die Auswirkungen auf das Datenvolumen gestreamter Vorlesungen in den Wohnheimen für das beschriebene Wohnzimmer-Einsatzszenario der MZ wurde schon kurz berichtet. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Ansprechpartner Ihrer Fakultät in den Fach-AGs des @LLZ.