Freischaltung der E-Portfolio-Funktionen in ILIAS

Die universitätsweite Lernplattform ILIAS integriert ein E-Portfoliosystem, welches für Lehrende und Studierende an der Martin-Luther-Universität freigeschaltet ist. In diesem Blogbeitrag werden die Funktionalitäten des ILIAS-E-Portfolios unter Berücksichtigung der Portfoliodefinition dargestellt.

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Paulson, F. L., Paulson, P. R., & Meyer, C. A. (1991). What makes a portfolio a portfolio. Educational leadership, 48(5).(Übersetzung von Häcker, Thomas. (2006). Portfolio: ein Entwicklungsinstrument für selbstbestimmtes Lernen. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.

Unter einem Portfolio verstehen Paulson et. Al. (1991) „eine zielgerichtete Sammlung von Arbeiten, welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen der/des Lernenden auf einem oder mehreren Gebieten zeigt. Die Sammlung muss die Beteiligung der/des Lernenden an der Auswahl der Inhalte, der Kriterien für die Auswahl, der Festlegung der Beurteilungskriterien sowie Hinweise auf die Selbstreflexion der/des Lernenden einschließen.“

Somit stehen bei der Portfolioarbeit folgende Aspekte im Vordergrund:

  • Zielorientierte Vorgehen beim Lernen
    Portfolios verfolgen im Idealfall immer ein Ziel – um nicht beliebig zu werden. Das ILIAS-E-Portfolio-System bietet den Nutzern die Freiheit, eigene Zielsetzungen zu setzen und diese zu visualisieren, indem jeder Nutzer seine eigene Portfolionavigationsleiste festlegen kann.
  • Sammlung selbst erstellter Artefakte
    In Portfolios sammeln Studierende Artefakte mit dem Ziel, ihre Kompetenzen und Stärken zu belegen. In ILIAS werden die Sammlungen unter den Menüpunkten „Mein Arbeitsraum“ und „Meine Kompetenzen“ angelegt und verwaltet.
  • Darstellung der eigenen Lernprozesse und Leistungen
    E-Portfolios sind hervorragende Instrumente zur Darstellung eigener Lernfortschritte. Hierfür bietet ILIAS verschiedene technische Umsetzungsmöglichkeiten an.
    Je nach Studien- und Prüfungsordnung können E-Portfolios als Teil von Prüfungsleistungen anerkannt werden. Für konkrete Aussagen müssten die entsprechenden Ordnungen überprüft werden.
  • Bezug auf einen oder mehrere Lernbereiche
    Studierende können ihre ILIASE-Portfolios interdisziplinär einrichten, da diese personen- und nicht fachgebunden anzulegen sind.
  • Selbstreflexion des eigenen Lernens
    Im ILIAS-E-Portfolio kann die integrierte Blogfunktion für den Zweck der regelmäßigen Selbstreflexion freigeschaltet werden. Studierende können Blogs in gewohnter Weise nutzen, indem sie (Reflexions-)Beiträge formulieren und sie dann als Teil ihres E-Portfolios präsentieren.
  • Selbstbeurteilung eigener Leistungen
    Im ILIAS-E-Portfolio können Studierende eigene Leistungen/Kompetenzen im Checklistenformat selbst einschätzen. Diese Funktionalität kann als Planungs-, Lernziel-, Übersichts- und Verwaltungsinstrument verwendet werden. Ergänzend besteht die Möglichkeit, die Kompetenzmatrix mit „Lernbeweisen“ zu ergänzen.
  • Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden
    Während der Portfolioarbeit setzen sich Lernende intensiv mit den ausgewählten Themen auseinander. Ihre Portfolioergebnisse können sie sowohl mit den Peers und den Lehrenden als auch externen Personen kommunizieren.
  • Transparenz im Lern- und Beurteilungsprozess
    durch die Partizipation der Lernenden bei der Auswahl der Portfolioinhalte, der Festlegung der Auswahlkriterien sowie der Kriterien der Leistungsbeurteilung.
    Die Darstellung sowohl der Lernprozesse als auch der Lernergebnisse im E-Portfolio setzt eine Auseinandersetzung mit Leistungs- und Anforderungskriterien voraus.

FAZIT

  • (+) Das E-Portfolio in ILIAS ist ein umfangreiches Instrument welches sich  insbesondere zur Präsentation eigener Lernergebnisse, für Bewerbungszwecke oder zur Visualisierung von Lernprozessen eignet. Diese habe ich im Wiki-Artikel zusammengefasst.
  • (-) Das ILIAS-Portfolio unterstützt den Ansatz der Gruppenportfolios nicht und für diesen Zweck können andere Möglichkeiten genutzt werden (siehe hierzu u.a. den Blogbeitrag von Wenke Müller).
  • (-)  Der Funktionsumfang des ILIAS Portfolios ist relativ umfangreich und nicht immer intuitiv zu bedienen. Bei umfangreichen Portfolioarbeiten muss geprüft werden, ob sich das Vorhaben eignet für die Umsetzung im ILIAS Portfolio oder auf der ILIAS Lernplattform. Hierfür stehen Ihnen auch die Berater der Facharbeitsgruppen zur Verfügung.

 

Call for papers: Zweites Wissenschaftliches Kolloquium „Lernen – Verstehen – Wissen“

kolloquium2014_01Im Rahmen der diesjährigen Doppeltagung „Moderne Lehre gestalten 2015” veranstaltet das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) am 02. Oktober 2015 die Neuauflage des wissenschaftlichen Kolloquiums „Lernen – Verstehen – Wissen”. Dazu sind alle WissenschaftlerInnen eingeladen, über ihre Arbeiten zur Grundlagen-­ und Anwendungsforschung für eine moderne akademische Lehre zu berichten.

Ziel dieses Kolloquiums ist es, die mit dem 1. Kolloquium 2014 (Tagungsband) begonnene Diskussion fortzusetzen und Forschungsansätze und ­-vorhaben aus unterschiedlichen fachlichen Disziplinen sichtbar zu machen. Das Kolloquium soll die Gelegenheit bieten, alle Akteure miteinander ins Gespräch zu bringen und so Voraussetzungen für wissenschaftlichen Austausch, neue Kooperationen und neue Forschungsverbünde zu schaffen. Ein Schwerpunktthema wird in diesem Jahr der Bereich E-Assessment sein. Der Aufruf richtet sich dabei vor allem an die Mitglieder der Hochschulen des Landes Sachsen-­Anhalt und der Region. Beiträge aus anderen Hochschulen sind möglich und herzlich willkommen.

Eingeladen sind Beiträge aus allen Fächern und Fakultäten. Neben den klassischen Grundlagenfächern der Lehr­-Lern-­Forschung (Erziehungswissenschaften, Didaktik, Philosophie, Psychologie u.a.) und den eher technisch, juristisch oder am Kommunikationsprozess orientierten Disziplinen (Informatik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Rechtswissenschaften, Sprachwissenschaften u.a.) sind deshalb auch alle anderen Fächer aus den Natur-­, Geistes-­ und Sozialwissenschaften zur Teilnahme aufgerufen, die sich mit Prozessen des Lernens, Wissens oder Verstehens beschäftigen oder die Bedingungen der Lehre im eigenen Fach erforschen.

Als Formate für aktive Beiträge sind Präsentationen (20 Min. + 10 Min. Diskussion), Kurzvorträge (10 – 15 Min., evtl. einschl. einer kurzen Diskussion), Poster oder informelle Diskussionsbeiträge in offenen Gesprächsrunden vorgesehen.

Anmeldungen aktiver Beiträge erbitten wir bis spätestens 31. Juli 2015 über unser Anmeldeformular. Die Beiträge werden mit Einverständnis der AutorInnen nach der Tagung dokumentiert und veröffentlicht.

Veranstaltungstipp: Teach & Talk zum Thema „Lehrevaluation und Beratung“

Teach & Talk

Im Rahmen der Reihe Teach & Talk an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) wird am 24. Juni 2015 in der Zeit von 17 bis 19 Uhr ein Kolloquium zum Thema Lehrevaluation und Beratung – ein Praxisbeispiel an der OVGU (Prof. Dr. Heiner Rindermann, TU Chemnitz) angeboten.

Alle Lehrenden und interessierten Mitarbeiter des Hochschulverbundes HET LSA sind wie immer herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Veranstaltungsort ist der Tagungsraum der Universitätsbibliothek (Erdgeschoss) Magdeburg. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wiki: Fragen aus der Praxis zum E-Assessment

Unter dem Begriff E-Assessment werden Prüfungsformen zusammengefasst, die mit multimedialer Unterstützung durchgeführt werden. Häufig handelt es sich dabei um sogenannte E-Klausuren. Diese sind in Herangehensweise und Durchführung einer herkömmlichen Papierklausur ähnlich, sie werden jedoch in Präsenz in den Räumlichkeiten der Hochschule an einem Laptop oder PC geschrieben. Dabei kommt die Klausurenplattform der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum Einsatz, die es ermöglicht automatisch auswertbare Multiple-Choice-Klausuren (auch Klausuren im Antwort-Wahl-Verfahren genannt) schreiben zu lassen.

Aus rechtlicher Perspektive gibt es einige Aspekte, denen Sie bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung einer E-Klausur besondere Aufmerksamkeit schenken sollten. Wir haben diese für Sie im Wiki des @LLZ unter dem Titel „Fragen aus der Praxis zum E-Assessment“ zusammengestellt.

Fragen aus der Praxis zum E-Assessment im Wiki des @LLZ
Fragen aus der Praxis zum E-Assessment im Wiki des @LLZ

Sie finden dort kurze Erläuterungen zu Punkten wie:

  • Verankerung der Prüfungsform in der Prüfungsordnung
  • Signatur der eingereichten Lösung
  • Gewährung der Einsichtnahme.

Weitere Informationen zum E-Assessment finden Sie im Portal E-Assessment des Wiki. Sie können sich gerne auch an die Ansprechpartner Ihres Fachbereichs im @LLZ oder die AG E-Assessment wenden.

Forschungsbereich am @LLZ gegründet

Seit Mai 2015 hat das @LLZ nun seinen eigenen Forschungsbereich. In der konstituierenden Sitzung am 11.05.2015 mit dem Leiter des Forschungsbereichs Prof. Dr. Josef Lukas wurden die neuen Mitglieder des @LLZ begrüßt, Inhalte und Aufgabenbereiche geklärt und die Weichen für kommende Forschungsprojekte gestellt.
Zum Forschungsbereich gehören als neue Mitarbeiter:

  • M.Sc. Sarah Eisentraut
  • M.Sc. Christoph Jobst
  • Dipl.-Ing. Kristina Kunze
  • M.Sc. Sören Much

Der Forschungsbereich des @LLZ bündelt die an der MLU bereits bestehende Grundlagen- und Anwendungsforschung zur Entwicklung, Anwendung und Evaluation neuer Medien in der Hochschullehre. Dabei liegt besondere Aufmerksamkeit  auf kognitionspsychologischen, didaktischen bzw. evaluativen Fragestellungen zur multimedialen bzw. webbasierten Wissensvermittlung und Wissensdiagnostik. Die enge Kooperation mit thematisch zugehörigen Instituten, wie der Psychologie, den  Medien- und Kommunikationswissenschaften, der Erziehungswissenschaft und der Informatik, den Didaktik-Professuren unterschiedlicher Fächer und allen Bereichen, in denen neue Lehrmethoden erprobt und angewandt werden, bildet hierbei die Grundlage für fachübergreifende praxisnahe Forschung.

Zur weiteren Professionalisierung des E-Assessment-Bereichs an der MLU wird zunächst ein Prüferleitfaden erstellt. Dieser soll die speziellen Anforderungen an Online-Klausuren thematisieren, aber auch allgemein als Handbuch für die Erstellung, Durchführung und Auswertung von Multiple-Choice-Klausuren dienen.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden gemeinsam mit weiteren Forschungsvorhaben zum Thema “Lernen – Verstehen – Wissen” im gleichnamigen wissenschaftlichen Kolloquium am 2. Oktober 2015 präsentiert. Zur Vorbereitung findet seit April zweiwöchentlich ein Forschungskolloquium am @LLZ statt, in dem unterschiedliche Projektvorhaben und -ideen präsentiert und diskutiert werden. Für Interessenten gibt es dazu eine Stud.IP-Veranstaltung (uni-intern) mit Informationen zu den jeweiligen Terminen und Themen. Wer mehr über Forschungsvorhaben und Themenschwerpunkte des neuen Forschungsbereichs erfahren möchte, ist herzlich zu den nächsten Terminen des Forschungskolloquiums eingeladen.

  • 17.06. Christoph Jobst: (Prüfungs-)Klausuren mit ILIAS gestalten – aktueller Stand und geplante Erweiterungen
  • 01.07. PD Dr. Alp Aslan, Prof. Dr. Joachim Neumann: „Implementierung test-basierten Lernens in die klinisch-pharmakologische Lehre“
  • 08.07. Sören Much: Können Klausuren als psychologische Tests aufgefasst werden? – Testtheoretische Grundlagen und Anwendung der Item-Response-Theorie
  • 15.07. Prof. Dr. Matthias Ballod: Didaktische Potenziale des Self-Assessment

Die Termine finden jeweils um 18 Uhr (ct) im Hohen Weg 8, 4. Etage statt.

Weitere Informationen sind auf den Webseiten des @LLZ zu finden. Die Büros des Forschungsbereichs befinden sich am Hohen Weg 8 in der 4. Etage. Bei Fragen können Sie sich per Mail oder telefonisch (+49 345 55 286 87) an die Mitarbeiter wenden.

v.l.n.r.: Andreas Melzer, Sarah Eisentraut, Prof. Dr. Josef Lukas, Kristina Kunze, Sören Much, Christoph Jobst
v.l.n.r.: Andreas Melzer, Sarah Eisentraut, Prof. Dr. Josef Lukas, Kristina Kunze, Sören Much, Christoph Jobst