Social Bookmarking für Lehrkräfte mit edutags

Bei edutags handelt es sich um ein vom Deutschen Bildungsserver zur Verfügung gestelltes Angebot, welches den Einsatz digitaler Medien im Schulunterricht durch eine systematische Sammlung von Lernressourcen im Internet erleichtern kann.

Dieser Dienst fördert einerseits die eigene Verwaltung der persönlichen Lesezeichen durch Schlagwortsammlungen und ermöglicht auf der anderen Seite auch einen ortsunabhängigen Zugriff auf diese. Der besondere Mehrwert von edutags besteht in dem Austausch von Lesezeichen mit anderen Fachkolleginnen und Kollegen. Dieses sogenannte „social bookmarking“ erweitert schnell und einfach den eigenen Lernressourcenpool. Durch das Hinzufügen weiterer Schlagwörter können dadurch große „Tagclouds“ entstehen.

Tagcloud von edu-tags (http://www.edutags.de/taxonomy/term/8936,9012/2)

Außerdem stehen bei edutags eine Vielzahl frei zugänglicher digitaler Lernressourcen zur Verfügung (Open educational ressources).

Auch für Lehramtsstudierende der MLU könnte dieses Angebot von Interesse sein, um bereits gesammelte Onlineinhalte, nachhaltig nutzen zu können und um später für die Unterrichtsvorbereitung bereits auf einen bestehenden Pool zurückgreifen zu können.

 

E-Assessment@LLZ: Ein Projekt findet seinen prototypischen Abschluss

Am 05.12.2012 fand die Abschlusspräsentation des Leipziger E-Assessment-Pilotprojektes „Transfer von E-Assessment-Anwendungen in die fachgruppenspezifische Hochschulpraxis“ statt.  Auf Basis des letzten E-Assessment-Projektes iAssess.Sax (Mai 2009-April 2011), in dem die E-Assessment-Software ElateXam entwickelt worden war, legten die beiden Studierenden der Wirtschaftsinformatik Thomas Hänsch und Christoph Jobst in einer nur 7 Monate dauernden Projektphase eine funktionierende, prototypische Systemarchitektur für E-Klausuren vor.

Ziele dieses Projektes waren, die Prüfungssoftware ElateXam weiter zu entwickeln sowie vier neue Fragetypen in die Elate-Fragenpoolverwaltung zu implementieren und die Software mittels Probeklausuren zu evaluieren. Als Kooperationspartner konnten neben der veterinärmedizinischen Fakultät und dem Institut für Romanistik die compl3te GmbH (http://www.compl3te.com) gewonnen werden, welche bei der zu erstellenden Fragenpoolverwaltung auf Moodle-Basis mitwirkte und eine umfassende Metadatenbank integrierte.

Die größten Herausforderungen resultierten aus der zu modifizierenden Fragenpoolverwaltung (bspw. ein neues Kategorien/Ordnersystem, kombinierte Suchparameter, neu zu definierende Schwierigkeitsgrade von Klausurfragen [leicht, mittel, schwer]) sowie der Entwicklung von vier neuen Fragetypen und der entsprechenden Integration in die vorhandene Systemlandschaft. Als neue Fragetypen sind entsprechend den Anforderungen der beteiligten Kooperationspartner folgende Typen entwickelt und intergiert worden:

1. Zeitstrahl                         2. Textauszeichnung

© 2012 ElateXam  © 2012 ElateXam

3. Annordnungsaufgabe     4. Gruppierte MC-Aufgabe

© 2012 ElateXam  © 2012 ElateXam

Somit können neben den bereits etablierten Fragentypen, wie bspw. Lückentext-, Multiple Choice-, Zuordnungs- und Freitextaufgaben auch diese vier neuen Fragetypen für Klausuren verwendet werden. So weit, so gut?

Betrachtet man die neu entwickelten Elemente in diesem Projekt, dann bekommt dieses einen gewissen „Wow-Effekt“. Hinzu kommt eine gewaltige Portion Mut, einen etablierten Frageneditor nicht nur nicht mehr zu verwenden, sondern innerhalb von 7 Monaten eine einsatzbereite Eigenentwicklung zu präsentieren. Wollen die Entwickler aber über den Status eines Prototyps hinaus, sollten sowohl hinsichtlich der technischen Infrastruktur als auch auf der organisationellen Ebene notwendige Entwicklungen vorangetrieben werden.

Um die prototypische Fragenpoolverwaltung stabilisieren zu können, sind Fragen der Architekturanpassung (Stand-Alone vs. Plug-in), der Usability sowie der Optimierung der Codebasis, zu klären. Auf organisationeller Ebene sollten meines Erachtens Fragen nach Etablierung in und Einweisung von Nutzerkreisen, die Aufrechterhaltung eines Supports sowie Fragen zur IT-Sicherheit, beantwortet werden. Alles in allem ein vielversprechendes Projekt, dem es zu wünschen ist, dass es die nächsten Schritte in der Entwicklung nehmen kann. Da das @LLZ ab dem WS 2013/14 pilotprojekthaft ein funktionierendes E-Klausurensystem an der Martin-Luther-Universität anbieten möchte, sind die Entwicklungen an der Universität Leipzig auch von Interesse.

Die künftige zentrale Lern-Management-Software der MLU

Seit mehreren Jahren wird an der MLU im E-Learning-Bereich die Software Stud.IP und das Lern-Management-System ILIAS eingesetzt. Während Stud.IP insbesondere für die Veranstaltungsorganisation derzeit alternativlos ist, könnte theoretisch anstelle von ILIAS eine andere Lernplattform wie etwa Moodle oder OLAT eingesetzt werden.
Über diese Frage hat Mitte Dezember die Rektoratskommission für multimediales Lernen entschieden. Danach wird die MLU an der Kombination Stud.IP-ILIAS grundsätzlich festhalten.

Die Entscheidung hatte mehrere Problemlagen zu berücksichtigen. Neben der grundsätzlichen Benutzerfreundlichkeit sowie den internen Softwaremöglichkeiten sind Nachhaltigkeit (Qualität der Entwickler-Community, technische Eigenkompetenz, strukturelle Verankerung und Einbindung in bestehende Systeme, technische Erweiterungsmöglichkeiten), die regionale Situation (wegen möglicher Kooperationen mit anderen Hochschulen sowie wegen der Lehramtsausbildung auch mit Schulen) und natürlich die langfristigen Kosten zu berücksichtigen.

Es ist leicht abzusehen, dass nicht alle Anforderungen (egal mit welchem System) vollständig erfüllt werden können. Legt man beispielsweise auf Datensicherheit hohen Wert, ermöglicht man also die Nutzung der Lernplattform ausschließlich für Studierende und Lehrende der MLU, dann sind Einschränkungen im Bereich der Weiterbildung sowie bei hochschulübergreifenden Kooperationen absehbar.
Der Beschluss stellt daher einen bewusst in Kauf genommenen Kompromiss dar. Daher wurde auch gleichzeitig vereinbart, dass ILIAS im Verlaufe dieses Jahres grafisch überarbeitet und technisch erweitert werden soll. Dies betrifft auch die Verbindung von Stud.IP mit ILIAS. ILIAS bleibt damit die zentrale Lernplattform der MLU. Bereits bestehende Inhalte müssen daher auch nicht in ein anderes System übertragen werden.

Speziell für die Weiterbildung und für Kooperationen, etwa mit Schulen oder anderen Hochschulen, wird ein zweites LMS, in diesem Fall Moodle, bereitgestellt. Die Unterstützung für dieses LMS wird aber deutlich geringer ausfallen, als für die zentrale Lernplattform ILIAS. Die Einbindung künftiger Services wie E-Assessment oder E-Vorlesungen erfolgt auch vorrangig für Stud.IP und ILIAS.

Für die technische Umsetzung dieser Beschlüsse ist das ITZ verantwortlich, das LLZ wird aber in breitem Umfang nun ILIAS-Anwenderschulungen für Lehrende anbieten.

Aktuelles aus der AG Sozialwissenschaften

Die Arbeitsgruppe Sozialwissenschaften des @LLZ ist für alle Institute der Philosophischen Fakultät III sowie einen Teil der Philosophischen Fakultät I der MLU Ansprechpartner für alle Fragen rund um das multimediale Lehren und Lernen.

Der Bereich der AG Sozialwissenschaften umfasst in der Philosophischen Fakultät I folgende Institute:

  • Seminar für Ethnologie
  • Institut für Politikwissenschaft
  • Institut für Psychologie
  • Institut für Soziologie

Den anderen Instituten dieser Fakultät ist die AG Geisteswissenschaften als Ansprechpartner im LLZ zugeordnet.

In den vergangenen Monaten hat sich die AG Sozialwissenschaften nach der Vorstellung in den Dekanaten den beiden genannten Fakultäten bereits direkt mit einigen Lehrenden über Möglichkeiten des multimedialen Lehren und Lernens ausgetauscht.

Im Dezember hat die Arbeitsgruppe beispielsweise in einer Informationsveranstaltung am Institut für Psychologie über Beratungsangebote informiert sowie einige erste Projekte diskutiert.

Auch auf der Tagung des Zentrums für multimediales Lehren und Lernen wurden anregende Gespräche mit Lehrendem aus verschiedenen Instituten geführt und weitere Ideen für interessante Vorhaben gesammelt.

Ein Einblick in erste mögliche Projekte zeigt, dass einige E-Learning-Angebote auch interdisziplinär sehr interessant sein könnten. Dazu könnten beispielsweise Selbstlerntutorials für verschiedene Statistikprogramme oder multimediale Werkzeuge zur Unterstützung der Prozessbegleitung bei der Betreuung von Abschlussarbeiten zählen.

Aber auch in konkreten Lehrveranstaltungen bzw. Seminaren sind Konzepte für eine multimediale Unterstützung in Planung. Dazu gehören beispielsweise der Testeinsatz von Vorlesungsaufzeichnungen, E-Learning-Module zu theoretischen Grundlagen, Einsatz von Response-Systemen als Feedbackmöglichkeit während der Vorlesung oder erweiterte Übungsmöglichkeiten in ILIAS.

Die Arbeitsgruppe Sozialwissenschaften hat im Stud.IP eine Veranstaltung angelegt, in der sie sich gemeinsam mit interessierten Lehrenden über konkrete E-Learning-Projekte, aber auch alle Fragen bezüglich des multimedialen Lehrens und Lernens austauschen kann. In die Stud.IP-Veranstaltung werden demnächst u. a. auch Beispiele für ILIAS-Selbsttests und Lernmodule eingebunden.

Stud.IP-Veranstaltung

Die Veranstaltung finden Sie im Stud.IP, wenn Sie in der Veranstaltungssuche „Multimediales Lehren und Lernen im Bereich Sozialwissenschaften“ eingeben.

 

Evernote – ein Tool für Selbstorganisation und Informationsmanagement

Mit der Software Evernote Web Clipper lassen sich unterschiedliche Informationen wie Notizen, Dokumente und Fotos sammeln, organisieren und verwalten.
Die Anwendung Web Clipper lässt sich im Browser als Add-On installieren. Das Besondere im Netz ist dabei, dass gefundene Webseiten oder Ausschnitte in einem Bereich zur Auswahl vorgeschlagen werden. Über die Pfeiltasten kann dieser beliebig verändert werden. Nur die als persönlich wichtige erachtete Information wird als Notiz gespeichert und mit individuellen Schlagwörtern (Tags) versehen.

Auswahlbereich auf Webseite mit Evernote Web Clipper

Im persönlichen Notizbuch werden die Notizen gespeichert werden und geraten nicht in Vergessenheit. Es lassen sich mehrere Notizbücher anlegen und darin die Informationen verwalten. Zu einem späteren Zeitpunkt lassen sich über die Suchfunktion alle gespeicherten Notizen wieder aufrufen. Alles liegt an einem zentralen Ort und ist über verschiedene Geräte mit Internetzugang erreichbar.

Notizenverwaltung in Evernote

Die Software ist als Webanwendung für Windows und Mac OSX entwickelt worden. Als mobile Variante steht für Geräte mit iOS, BackBerry, Symbian, Palm OS oder Google Android die entsprechende Evernote-App zur Verfügung. Durch die zentrale Speicherung kann der Anwender die gespeicherten Daten synchronisieren lassen.
Für ein kostenloses Basiskonto bei Evernote genügt eine Registrierung auf der Seite der Hersteller. Nach der Anmeldung stehen dem Nutzer 60 Megabyte monatlicher Upload zu Verfügung. Eine Notiz darf maximal 25 Megabyte groß sein. Bei dieser Variante können Notizen per E-Mail, auf Facebook, per Twitter oder Versendung der Notiz-URL mit anderen geteilt werden (Update: mit Beschränkung der Anzahl der verwendeten Geräte).
Anders ist das bei einem Premium-Konto. Dort können ganze Notizbücher geteilt werden, in dem Sinne dass jeder mit Zugang etwas dort ablegen und bearbeiten kann. Ein Premium-Konto kostet 5 US-Dollar im Monat oder 45 US-Dollar im Jahr. (Update: neues Preismodell!)
Evernote eignet sich für alle, die gefundene Informationen aus dem riesigen Internet-Angebot an einer Stelle zusammenhalten und für sich selbst organisieren möchten.
Hilfreiche Tricks und Tipps zu Evernote finden sich im Blog „Evernote für Pfiffige“ von Herbert Hertramph.
(Update: Alternativen zu Evernote sind Google Keep bzw. Microsoft OneNote)