Unterstützung der Kommunikation und Zusammenarbeit in ILIAS durch Nutzung der Benachrichtigungsfunktion

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ILIAS bietet verschiedene Möglichkeiten, wie die asynchrone Kommunikation und die Zusammenarbeit online unterstützt werden kann. Dazu gehört u. a. die Benachrichtigungsfunktion, die bei verschiedenen Objekten in ILIAS aktiviert werden kann. Somit wird es sowohl Lehrenden als auch Lernenden ermöglicht über aktuelle Aktivitäten im Kursraum, z.B. neue Forenbeiträge, auf dem Laufenden gehalten zu werden. Wenn die entsprechende Funktion aktiviert wurde, erhält der Nutzer eine automatisierte Mail mit den entsprechenden Informationen. Es handelt sich dabei um eine automatische Systemmail von ILIAS, die an die externe Mailadresse weitergeleitet werden kann. Diese Weiterleitung kann über den „persönlichen Schreibtisch“ in ILIAS über die Reiter „Einstellung“ und „Maileinstellungen“ voreingestellt werden (siehe Screenshot 1).

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Screenshot 1: Mailweiterleitung in ILIAS aktivieren

Nachfolgend soll anhand einiger ILIAS-Objekte beschrieben werden, wie die Benachrichtigungsfunktion aktiviert werden kann.

Forum

Im Forum in ILIAS kann zu verschiedenen Themen online asynchron diskutiert werden. Legt man selbst im ILIAS-Forum ein neues Thema an, hat man die Möglichkeit sich entweder über eine direkte Antwort auf den eigenen Beitrag (siehe Screenshot 2) oder generell über neue Beiträge zu dem eigenen Thema informieren zu lassen (siehe Screenshot 3).

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Screenshot 2: direkte Benachrichtigung
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Screenshot 3: generelle Benachrichtigung

Auch wenn man nicht Autor eines Forenbeitrages oder eines Themas ist, kann man sich eine allgemeine Benachrichtigung für das gesamte Forum (siehe Screenshot 4 oder 5) sowie ein bestimmtes Thema einrichten (siehe Screenshot 6).

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Screenshot 4: allgemeine Benachrichtigung für gesamtes Forum aktivieren
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Screenshot 5: allgemeine Benachrichtigung für gesamtes Forum aktivieren
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Screenshot 6: Benachrichtigung für ein bestimmtes Thema im Forum aktivieren

Wiki

Für die gemeinsame Bearbeitung und Erstellung von Online-Inhalten bietet sich das Wiki in ILIAS an, welche durch eine optionale Kommentarfunktion auch die Diskussion von Beiträgen bzw. Wiki-Seiten ermöglicht.

Alle im Kursraum eingetragenen Nutzer, die Zugriff auf das Wiki haben, können sich über „Aktionen“ eine Benachrichtigung für das gesamte Wiki (siehe Screenshot 7) oder eine bestimmte Wiki-Seite (siehe Screenshot 8) abonnieren.

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Screenshot 7: allgemeine Benachrichtigung im Wiki aktivieren
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Screenshot 8: Benachrichtigung für Wiki-Seite aktivieren

Blog

Durch Aktivierung der „Änderungsbenachrichtigung“ im ILIAS-Blog (siehe Screenshot 9) wird der Lehrende oder Lernende über neue Blogbeiträge oder Kommentare zu Einträgen informiert.

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Screenshot 9: Änderungsbenachrichtigung im Blog aktivieren

Übung

Das Objekt „Übung“ in ILIAS unterstützt terminierte Aufgabenabgaben und bietet dem Lehrenden bzw. Kursadministrator die Möglichkeit durch Aktivierung der Benachrichtigungsfunktion in den Einstellungen der Übung (siehe Screenshot 10) über neue eingegangene Abgaben informiert zu werden.

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Screenshot 10: Mailbenachrichtigung im Übungsobjekt aktivieren

Allgemein kann durch Nutzung der Benachrichtigungsfunktion die Vergabe von zeitnahen Rückmeldungen unterstützt werden, was für die Motivierung der Studierenden im Rahmen der Online-Kommunikation und Kollaboration besonders bedeutsam ist.

Online-Kurse führen zu Motivationsverlust und weniger Kommunikation?

Wenn Lehrende in ihrem allerersten Online-Begleitkurs ein Forum eingerichtet haben, sind sie von eventuell ausbleibenden Beiträgen der Studierenden enttäuscht. Hat denn niemand inhaltliche Fragen oder Kommentare? Und wenn dann eine Frage kommt – warum geht es dann meist um die Prüfungen am Ende des Semesters? Und warum kommen trotzdem so viele in die persönliche Sprechstunde? Der Fall scheint klar: Online-Kommunikation funktioniert nicht.  

CC0 Public Domain

Bei der Online-Kommunikation sollte man sich von Vorbehalten, aber auch von überzogenen Erwartungen trennen. Auch in einem normalen Seminarraum sprechen nicht alle drauf los, sondern es gibt formale Kommunikationsaufforderungen (Fragen stellen lassen, direkt ansprechen, Zeit für Kommentare geben, ein Problem ausdiskutieren). Damit dies auch in einem Online-Kurs passiert müssen Lehrende und Studierende Vereinbarungen treffen und deren Einhaltung auch prüfen und gegenseitig einfordern. Grundsätzlich stehen dafür sehr viele Kanäle bereit: Zum Beispiel ein Forum allein für die technischen oder administrativen Fragen, inhaltliche Foren, einzufordernde Blogbeiträge, Feedback bei abzugebenden Aufgaben, Peer-to-Peer-Kritik und anderes mehr. Dies muss aber jeweils eingerichtet, vereinbart und eingefordert werden. Manche Lehrende klagen hier eher über ein Zuviel an Kommunikation und es gehört auch etwas Erfahrung dazu, das richtige Maß mit den richtigen Werkzeugen zu finden. Dennoch sollten Lehrende diese Arbeit nicht vollständig an Tutoren abgeben, denn Studierende schätzen den direkten Kontakt. Und wenn Kommunikation den Kern jeder Lehre darstellt, gilt dies selbstverständlich auch für Online-Angebote. Grundsätzlich kann online genau so viel kommuniziert werden, wie in einem Präsenzseminar, von dem wir wissen, dass die Beteiligung auch sehr schwanken, unterschiedlich verteilt sein kann und nicht zuletzt mit jüngeren Semestern auch geübt werden muss. Gerade die Online-Kommunikation bietet Lehrenden aber die Möglichkeit, auch gezielt einzelne Studierende anzusprechen, einzubeziehen und damit zu motivieren (natürlich nicht über das allgemeine Seminarforum). Auch die Gruppenarbeit wird über Online-Werkzeuge erleichtert, einmal mit Blick auf ihre administrative Einrichtung, zum anderen mit Blick auf den Prozess der gemeinsamen Gestaltung und Ergebnispräsentation.

Also: Wenn in Ihrem Begleitkurs die Kommunikation im Forum nur sporadisch erfolgt, liegt es vielleicht auch am Kurs-Design, an fehlenden Problemstellungen oder an fehlenden Absprachen mit den Studierenden. Ein Problem des Mediums ist es nicht.

Bild: Motivation, CC0 Public Domain

Freischaltung der E-Portfolio-Funktionen in ILIAS

Die universitätsweite Lernplattform ILIAS integriert ein E-Portfoliosystem, welches für Lehrende und Studierende an der Martin-Luther-Universität freigeschaltet ist. In diesem Blogbeitrag werden die Funktionalitäten des ILIAS-E-Portfolios unter Berücksichtigung der Portfoliodefinition dargestellt.

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Paulson, F. L., Paulson, P. R., & Meyer, C. A. (1991). What makes a portfolio a portfolio. Educational leadership, 48(5).(Übersetzung von Häcker, Thomas. (2006). Portfolio: ein Entwicklungsinstrument für selbstbestimmtes Lernen. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.

Unter einem Portfolio verstehen Paulson et. Al. (1991) „eine zielgerichtete Sammlung von Arbeiten, welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen der/des Lernenden auf einem oder mehreren Gebieten zeigt. Die Sammlung muss die Beteiligung der/des Lernenden an der Auswahl der Inhalte, der Kriterien für die Auswahl, der Festlegung der Beurteilungskriterien sowie Hinweise auf die Selbstreflexion der/des Lernenden einschließen.“

Somit stehen bei der Portfolioarbeit folgende Aspekte im Vordergrund:

  • Zielorientierte Vorgehen beim Lernen
    Portfolios verfolgen im Idealfall immer ein Ziel – um nicht beliebig zu werden. Das ILIAS-E-Portfolio-System bietet den Nutzern die Freiheit, eigene Zielsetzungen zu setzen und diese zu visualisieren, indem jeder Nutzer seine eigene Portfolionavigationsleiste festlegen kann.
  • Sammlung selbst erstellter Artefakte
    In Portfolios sammeln Studierende Artefakte mit dem Ziel, ihre Kompetenzen und Stärken zu belegen. In ILIAS werden die Sammlungen unter den Menüpunkten „Mein Arbeitsraum“ und „Meine Kompetenzen“ angelegt und verwaltet.
  • Darstellung der eigenen Lernprozesse und Leistungen
    E-Portfolios sind hervorragende Instrumente zur Darstellung eigener Lernfortschritte. Hierfür bietet ILIAS verschiedene technische Umsetzungsmöglichkeiten an.
    Je nach Studien- und Prüfungsordnung können E-Portfolios als Teil von Prüfungsleistungen anerkannt werden. Für konkrete Aussagen müssten die entsprechenden Ordnungen überprüft werden.
  • Bezug auf einen oder mehrere Lernbereiche
    Studierende können ihre ILIASE-Portfolios interdisziplinär einrichten, da diese personen- und nicht fachgebunden anzulegen sind.
  • Selbstreflexion des eigenen Lernens
    Im ILIAS-E-Portfolio kann die integrierte Blogfunktion für den Zweck der regelmäßigen Selbstreflexion freigeschaltet werden. Studierende können Blogs in gewohnter Weise nutzen, indem sie (Reflexions-)Beiträge formulieren und sie dann als Teil ihres E-Portfolios präsentieren.
  • Selbstbeurteilung eigener Leistungen
    Im ILIAS-E-Portfolio können Studierende eigene Leistungen/Kompetenzen im Checklistenformat selbst einschätzen. Diese Funktionalität kann als Planungs-, Lernziel-, Übersichts- und Verwaltungsinstrument verwendet werden. Ergänzend besteht die Möglichkeit, die Kompetenzmatrix mit „Lernbeweisen“ zu ergänzen.
  • Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden
    Während der Portfolioarbeit setzen sich Lernende intensiv mit den ausgewählten Themen auseinander. Ihre Portfolioergebnisse können sie sowohl mit den Peers und den Lehrenden als auch externen Personen kommunizieren.
  • Transparenz im Lern- und Beurteilungsprozess
    durch die Partizipation der Lernenden bei der Auswahl der Portfolioinhalte, der Festlegung der Auswahlkriterien sowie der Kriterien der Leistungsbeurteilung.
    Die Darstellung sowohl der Lernprozesse als auch der Lernergebnisse im E-Portfolio setzt eine Auseinandersetzung mit Leistungs- und Anforderungskriterien voraus.

FAZIT

  • (+) Das E-Portfolio in ILIAS ist ein umfangreiches Instrument welches sich  insbesondere zur Präsentation eigener Lernergebnisse, für Bewerbungszwecke oder zur Visualisierung von Lernprozessen eignet. Diese habe ich im Wiki-Artikel zusammengefasst.
  • (-) Das ILIAS-Portfolio unterstützt den Ansatz der Gruppenportfolios nicht und für diesen Zweck können andere Möglichkeiten genutzt werden (siehe hierzu u.a. den Blogbeitrag von Wenke Müller).
  • (-)  Der Funktionsumfang des ILIAS Portfolios ist relativ umfangreich und nicht immer intuitiv zu bedienen. Bei umfangreichen Portfolioarbeiten muss geprüft werden, ob sich das Vorhaben eignet für die Umsetzung im ILIAS Portfolio oder auf der ILIAS Lernplattform. Hierfür stehen Ihnen auch die Berater der Facharbeitsgruppen zur Verfügung.