Kommt bald die Google-Lernplattform?

Google: Technikecke in Chicago (Foto: Pressestelle Google, https://www.google.de/press/images.html)
Google: Technikecke in Chicago (Foto: Pressestelle Google, https://www.google.de/press/images.html)

Es könnte das nächste große Ding werden: Eine Google-Lernplattform auf der Online-Kurse erstellt und genutzt werden können. Allein schon die Vorstellung, eine Lernplattform nutzen zu können, auf der alle bereits existierenden Google-Dienste und Apps mit einem Klick eingebunden werden können, klingt verlockend. Angesichts der kreativen Energie, die die Google-Mitarbeiter in den letzten Jahren gezeigt haben, sind die Erwartungen an ein solches Projekt natürlich gewaltig. Ob die Open-Source Lernplattform Oppia wirklich ein Google-Produkt ist bzw. eins werden könnte, ist derzeit allerdings noch nicht klar. Auf der Webseite von Oppia ist hierzu zu lesen: “Much of the code that powers this site was written as an open-source project by a group of Google engineers in their 20% time. However, oppia.org is not a Google product, and Google bears no responsibility for the content of this website.” So richtig glauben, kann man nicht daran, dass sich Google das E-Learning-Tool, sollte es erfolgreich sein, entgehen lassen würde. Schließlich entstanden auch andere erfolgreiche Google-Produkte wie Gmail oder Google Maps in der „20-Prozent-Zeit“ der Google-Mitarbeiter. Die Möglichkeiten, die die Lernplattform bieten soll, hören sich auf jeden Fall interessant an:

  • Unterschiedliche Arten von Tests mit individualisiertem Feedback
  • einfache Einbindung der erstellten Kurse in jede Webseite
  • eine grafische Benutzeroberfläche zum Erstellen und Editieren von Kursen
  • Erweiterungsmöglichkeiten, um eine Vielzahl an Lehr- und Lernmethoden integrieren zu können
  • Adaptivität, d.h. die automatisierte Anpassung von E-Learning-Anwendungen an den Lernenden
  • Kooperative Erstellung von Online-Kursen
  • Benutzerschnittstelle für mobile Geräte
  • Möglichkeiten zur umfangreichen statistischen Auswertung der Lernaktivitäten

Die erstellten Inhalte stehen in Oppia unter CC-BY-SA-Lizenz – d.h. jeder Nutzer kann die Inhalte verwenden und beliebig weiterbearbeiten. Sind ILIAS, Moodle und Co. also bald überflüssig? Es bleibt die Frage nach dem Datenschutz: Google weiß, wonach wir im Internet suchen, kennt unsere Vorgärten, liest unsere Mails und sitzt neuerdings auch noch in den Thermostaten. Wollen wir wirklich, dass Google mitverfolgt, was und wie wir lernen?

Lost in E-Teaching?

wegweiser_2Da gibts doch so ´ne Plattform, wie hieß die noch?
Welche Abteilung ist für welchen Service zuständig?
Wo finde ich nun wieder die Infos zu diesem Tool?
Wen kann ich fragen, wenn ich nicht weiter komme?
Und wie war noch gleich mein Passwort?

Der Einsatz von Medien ist aus der Lehre nicht mehr wegzudenken. Doch so vielfältig und verlockend die Möglichkeiten sind, so tückisch und zeitraubend sind oft die Hürden in der praktischen Umsetzung.
Die technologischen und strukturellen Entwicklungen zur Unterstützung von Studium und Lehre mit digitalen Werkzeugen haben sich in den vergangenen Jahren überschlagen. An der Uni Halle arbeiten diverse Abteilungen und unterschiedlichste Ansprechpartner daran, die technische Basis, die Anwender-Software und die Supportstruktur laufend weiter zu entwickeln und zu verbessern.

Diese vielgestaltige Landschaft der Werkzeuge als auch der Betreuungsstruktur stellt sich für die NutzerInnen oft sehr unübersichtlich dar und erschwert die alltäglichen Arbeitsprozesse. Mit der Seite www.elearning.uni-halle.de hat sich das LLZ das Ziel gesetzt, einen Wegweiser zu weiterführenden Informationen und Ansprechpartnern rund um den Medieneinsatz in der Lehre an der Uni Halle anzubieten. Wir hoffen, dass den NutzerInnen damit der Weg zu den jeweils relevanten Informationen verkürzt wird und bestehende Hürden verringert werden.

Da fehlt doch was?
Gibts da nicht noch einen anderen Ansprechpartner?
Und wo ist die Info zu …?

Wir freuen uns über Ihr Feedback, damit wir die Seite fortlaufend verbessern können!

Teach & Talk: eine neue Veranstaltungsreihe an der Uni Magdeburg

Teach & Talk: eine neue Veranstaltungsreihe an der OVGU

Am 15. Mai startet an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Veranstaltungsreihe Teach & Talk: Kolloquien für gute Lehre, mit der ein Raum für die Diskussion aktueller Fragen in Lehre und Studium geschaffen werden soll.

Im Zentrum stehen Inputreferate von Lehrenden verschiedener Fächer und Hochschulen. Diese stellen erfolgreiche Praxis aus erster Hand vor und tauschen sich mit den Teilnehmenden über innovative Ansätze für die Lehre aus. Im Anschluss besteht jeweils die Möglichkeit, die Gespräche bei einem kleinen Imbiss fortzusetzen.

In der Vorlesungszeit werden die Kolloquien monatlich (donnerstags in der Zeit von 17 bis 19 Uhr) angeboten. Die ersten drei Termine und Themen des laufenden Sommersemesters sind:

  • 15.05.2014: Kommunikative Prozesse in der Lehre
  • 05.06.2014: Aktivierende Lehre – Aktivierte Studierende
  • 03.07.2014: Qualitätsmanagement: zwischen Datenfriedhof und Selbststeuerung

Da die Veranstaltungsreihe im Rahmen des Vebundprojektes HET LSA organisiert wird, sind Lehrende aller Hochschulen Sachsen-Anhalts zu den Kolloquien eingeladen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Bis zum 08. Mai 2014 können Sie sich für das erste Kolloquium am Donnerstag, den 15. Mai 2014, Kommunikative Prozesse in der Lehre anmelden.

4. OPEN@LLZ zum Themenkomplex: Kompetenzorientierung in der Hochschullehre

Seit der Bologna Reform wird an Hochschulen zunehmend über Kompetenzorientierung diskutiert – aber worum geht es eigentlich beim Kompetenzbegriff?

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Weinert hat eine vielzitierte Version des Kompetenzbegriffs auf folgender Weise zusammengefasst: „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“ (Weinert 2001, S. 27 f.).

Nun ist die Kompetenzdiskussion keine neue und Gabi Reinmann stellt sich verständlicherweise die Frage „[…] ob wir uns nicht auch verstehen würden, wenn wir von Wissen, Können und Haltungen sprechen würden, meinetwegen auch von Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Einstellungen.“ (Zitat aus dem Blogbeitrag vom 07.06.2011)

Bezogen auf Hochschulen führt laut Reis und Ruschin (2007) die Kompetenzorientierung in der Modulplanung zwangsläufig zu einer Didaktisierung des Lehrens, Lernens und Prüfens. Eine kompetenzorientierte Gestaltung von Studiengängen und Lehre umfasst laut Scharper et. al (2012) folgende Aspekte, welche sich an den Leitfragen orientieren (Scharper o.J.).

  • Studiengangsentwicklung und Bestimmung des Kompetenzprofils
    Was soll eine Absolventin/ein Absolvent am Ende des Studiums können bzw. in der Lage sein zu leisten?
  • Kompetenzorientierte Lehr-/Lerngestaltung
    Wie muss eine kompetenzorientierte Lehr- und Lernerfahrung gestaltet werden, um in authentische Aufgaben und Anforderungen einzubeziehen? Was soll der Lernende nach der Lerneinheit in der Lage sein zu tun bzw. zu können?
  • Kompetenzorientierte Prüfungen
    Wie muss kompetenzorientiertes Prüfen gestaltet werden, damit es den Inhalten und Anforderungsniveaus der Lernziele entspricht? Wie müssen Prüfungsformen und –prozesse gestaltet werden, um den Kriterien der Kompetenzorientierung und den Anforderungsniveaus der Lernziele zu entsprechen?
  • Studienbegleitende Förderung der Studierenden
    Welche Anforderungen auf die Studierfähigkeit ergeben sich durch den Erwerb anspruchsvoller fachbezogener und fachübergreifender Kompetenzen? Welche studiumsbegleitende Maßnahmen müssen angeboten werden, um der Mehrzahl der Studierenden einen Studienerfolg zu ermöglichen?
  • Kompetenzorientierte Evaluation
    Wie müssen Evaluationskriterien gestaltet sein, die sich auf die Bildungs- und Qualifikationsziele des Studiengangs, des Moduls oder der Lehreinheit beziehen? Welche alternative Erhebungsmethoden (z.B. Selbsteinschätzungsverfahren) erweisen sich als hilfreich für kompetenzorientierte Veranstaltungs- und Modulevaluationen?
  • Qualifizierungsangebote für Lehrende
    Wie müssen Qualifizierungsangebote für Lehrende gestaltet werden, um die Kompetenzorientierung in Studium und Lehre motivierend einzuführen?

Um den kollegialen Austausch zur Kompetenzorientierung in allen Facetten zu unterstützen, lädt das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen am 15. Mai 2014 um 17.00 Uhr zu einer Veranstaltung der Reihe Open@LLZ ein. Unser Gast, Frau Dr. Claudia Bade von der Universität Leipzig, wird in ihrem Vortrag „Auf dem Weg zum kompetenzorientierten Prüfen. Impulse zu hochschuldidaktischen Veränderungen“ speziell auf den Begriff eingehen und erläutern, was eigentlich kompetenzorientiert ist und wie man gegenwärtig kompetenzorientiert lehren und prüfen kann.

Dr. Claudia Bade vertritt seit Oktober 2012 die Professur für Kompetenzentwicklung und Lebenslanges Lernen an der Universität Leipzig. Dr. Bade war seit 2000 in verschiedenen Positionen im deutschen und französischen Bildungswesen (in schulischen, universitären und außerschulischen Einrichtungen) sowie als Projektmanagerin für ein Sozialunternehmen in Europa und Asien tätig.

Weitere Informationen zum 4. OPEN@LLZ

Quellen:

Reinmann, Gabi (2011): Verständigung auch ohne den Kompetenzbegriff?. Ein Blogbeitrag vom 07.06.2011. Online erreichbar unter: http://gabi-reinmann.de/?p=2740. (23.04.2014).

Reis, Oliver & Ruschin, Sylvia (2007): Kompetenzorientiertes Prüfen als zentrales Element gelungener Modularisierung . IN: Kompetenzentwicklung an Hochschulen. Journal Hochschuldidaktik. Hochschuldidaktisches Zentrum der Universität Dortmund. 18. Jg. Nr. 2. 6 -9. Online erreichbar unter: https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/wwu/ag2_referenztext_kompetenzorientiertes_pruefen.pdf. (23.04.2014).

Scharper, Niclas & Schlömer, Tobias & Paechter, Manuela (2012): Kompetenzen, Kompetenzorientierung und Employability in der Hochschule. Zeitschrift für Hochschulentwicklung. ZFHE. 7 Jg/Nr. 4. Online erreichbar unter: http://www.zfhe.at/index.php/zfhe/article/view/525 (23.04.2014).

Scharper, Nicklas (o.J.): Kompetenzorientiertes Lernen im Studium – Wo muss man ansetzen, um Kompetenzen wirkungsvoll zu fördern? Vortrag an der Universität Paderborn. Online erreichbar unter: http://www.hrk-nexus.de/uploads/media/Schaper_Kompetenzorientiertes_Lernen_im_Studium.pdf. (23.04.2014).

Weinert, E. Franz (Hrsg.): Leistungsmessung in Schulen. Weinheim und Basel: 2001: 27f.

 

 

Verschiedene Feedbackmöglichkeiten online unterstützt

Die Bedeutsamkeit von Feedback im Lernprozess wird immer wieder betont (siehe dazu auch die Studie von John Hattie „Visible Learnig“). Zu den hilfreichen Funktionen von Feedback gehören nach Fengler (2004) neben der Förderung persönlicher Lernprozesse, der Selbsteinschätzung und des zielgerichteten Arbeitens auch die motivierende Wirkung, welche insbesondere in E-Learning oder Blended-Learning-Arrangements bedeutsam ist.

Die nachfolgende Abbildung soll verschiedene Formen des online unterstützten Feedbacks exemplarisch veranschaulichen.

Überblick verschiedene Feedbackformen beim multimedialen Lehren und Lernen
Überblick verschiedene Feedbackformen beim multimedialen Lehren und Lernen

Nicht nur in einer Präsenzveranstaltung, sondern auch in Online-Lernphasen, können verschiedene Formen des Feedbacks eingesetzt werden, die alle Akteure im Lernprozess einschließen.

Auf der einen Seite kann dabei der/die Lehrende den Studierenden ebenfalls online persönliche Rückmeldungen z.B. im Rahmen eines Videokonferenzmeetings geben, anderseits können auch automatisierte Rückmeldungen z.B. in einem ILIAS-Test erfolgen. Dabei empfiehlt es sich der Lernergruppe die Möglichkeit zu geben, dass sie sich ein sofortiges Feedback direkt nach der Beantwortung einer Frage anzeigen lassen können. Hinweise sowie Anleitungen zur Einstellung von sofortigen Rückmeldungen in ILIAS-Tests finden Sie in unserem Wiki.

Werden in einem Online-Test beispielsweise Freitextaufgaben integriert, kann die Lehrkraft durch das Anbieten von Musterlösungen das selbstregulierte Feedback der / des Lernenden unterstützen. Dabei können Musterlösungen im ILIAS-Test neben einer textbasierten Form, auch als Verlinkung auf ein ILIAS-Lernmodul oder einen Glossarbeitrag zur Verfügung gestellt werden.

Aber nicht nur die Studierenden brauchen Rückmeldungen im Lernprozess, auch Lernenden sollte die Möglichkeit gegeben werden sowohl in der Präsenzlehre, als auch online Feedback an die / den Lehrende/n zu richten.

Dazu bietet ILIAS neben verschiedenen anonymen Tools (wie der Abstimmung oder Umfrage), auch die Möglichkeit persönliche Rückmeldungen z.B. im Forum oder Kommentarfeldern (u.a. im ILIAS-Lernmodul) zu geben.

Innerhalb einer Lerngruppe und vor allem in kooperativen Lernszenarien ist die Anwendung von Peerfeedback gut geeignet um eine weitere Reflexionsebene einzuführen sowie die Fähigkeiten der Studierenden in der Fremd- und Selbsteinschätzung zu schulen. In ILIAS kann Peerfeedback z.B. im Forum oder über die Bewertungs- und Kommentarfunktion im Wiki erfolgen.

Dazu passende Beiträge im LLZ-Wiki:

Quellennachweise:

Fengler, Jörg: Feedback geben. Strategie und Übungen. 3. Auflage. Weinheim, Basel (Beltz) 2004.