Twitter auf Konferenzen

Kennen Sie dieses Szenario? Auf Ihrer Konferenz wird während eines Vortrags ständig ins Tablett oder Smartphone getippt. Teilnehmer twittern zum Thema des Vortrags, zitieren die Referenten, senden Fotos und relevante Links, geben Hinweise auf sonstige Quellen, berichten über eigene Erfahrungen oder Verabreden sich schlichtweg zum Mittagessen.
Twitter wird auf Konferenzen verwendet um den Dialog zwischen den Teilnehmern zu unterstützen. Unter den Teilnehmern werden Netzwerke gebildet, indem unter dem offiziellen Hashtag (z.B. #Konferenzname) Beiträge von max. 140 Zeichen geschrieben und veröffentlicht werden. Am Ende einer Konferenz können die Twitternachrichten über den Dienst von Storify zusammengefasst werden.
Für Teilnehmer, die in anderen Sessions sind oder die an der Konferenz nicht aktiv teilnehmen sind diese Beiträge sehr wertvolle, aktuelle und authentische Informationsquellen.
Twitter ist im Jahr 2015 auch das beliebteste Tool zum Lernen, wie Jane Hart in ihrer jährlichen Untersuchung zu den Top 100 Tools for Learning 2015 feststellen konnte. Unter einem Tool versteht sie: „A learning tool is any software or online tool or service that can be used for your own personal learning or for teaching or training.“
Linktipps
- Wenn Sie sich über die Funktionsweisen von Twitter erkundigen möchten, kann ich Ihnen die Linksammlung von Webstandard-Blog empfehlen.
- Wer zum Thema E-Learning informiert bleiben möchte, empfehlen wir den Twitterkanal des LLZ zu folgen.
Essentielles für erfolgreiche E-Portfolioprojekte

Portfolios sind Sammlungen von Studierenden-Arbeiten, „welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen dieser auf einen oder mehreren Gebieten zeigen.“ (Zitat: Paulson et al., 1991).
Sie werden in Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Erwachsenenbildung erfolgreich umgesetzt und knüpfen an dem Ideal der selbstbestimmten und freien persönlichen Entwicklung (Salzburger Research, Edumedia, 2007: 16) an. Elektronische Portfolios sind i.d.R. eine digitale Version dieser Sammlungen.
Wenn Portfolios zielgerichtet eingesetzt werden, unterstützen sie Lernende bei der Bewusstmachung und das Verstehen des eigenen Lernens und dessen Steuerung. Portfolios sind individuelle Instrumente, die für einen gelungenen Lernprozess essentielle Entscheidungen voraussetzen. Einige davon werden in diesem Blogbeitrag vorgestellt.
1. Portfolioziel festlegen
Was soll mit der bevorstehenden Portfolioarbeit erreicht werden?
- Portfolios as Learning: Sollen die besten Arbeiten der Studierenden als Präsentationsportfolios gesammelt werden, die ev. einem externen Publikum vorgestellt und/oder evaluiert werden können?
- Portfolios for Learning: Werden Lernportfolios gewünscht, die den Lernprozess begleiten und Studierende bei der Selbstreflexion und Selbstbewertung der eigenen Leistungen dienen?
Die Entscheidung für ein Portfolioziel ist wesentlich, da es eine große Auswirkung auf das Portfoliodesign hat.
2. Auswahl eines Tools für das E-Portfolio
Welches Tool kommt in Frage?
Je nach Zielsetzung kommen verschiedene Tools in Frage. Hier im Blog wurden in der Vergangenheit über die Umsetzmöglichkeiten via Lernplattform Ilias individuelle Portfolios oder Gruppenportfolios umzusetzen berichtet.
- Beliebt bei Lehrenden und Studierenden sind Portfolios, die mit einer Blogsoftware wie WordPress realisiert werden. Hier lassen sich Berichte, Lerntagebücher etc. einzeln oder als Gruppe realisieren.
- Eine weitere verbreitete Option ist Evernote, eine Software zum Schreiben, zum Speichern und zum Teilen von Notizzetteln. Darüber hinaus lassen sich die Einträge mit Evernote online und offline bearbeiten.
- Auch beliebt sind eigene Websites als Portfolio, welches sich z.B. mit Weebly oder Google Sites realisieren lässt.
- Schließlich sollte die Papierversion an dieser Stelle noch erwähnt werden, da, je nach Zielsetzung, diese Option auch interessant sein kann.
Bei der Auswahl eines Instruments sollten stets die Ziele des Portfolioprojekts bedacht werden und ob diese mit den Funktionalitäten der ausgewählten Software realisiert werden können.
3. Verschiedene Textsorten einbinden
Fremdsprachenlehrende nutzen die Möglichkeit Audiodateien in E-Portfolios einzubinden um z.B. das Hörverstehen und/oder die eigene Aussprache in der Fremdsprache über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Auch beliebt sind Videojournale, die fächerübergreifend einsetzbar sind.
Der Vorteil von E-Portfolios ist, dass sowohl Dokumente wie Word aber auch PowerPoint-Präsentationen, Video- und Audiodateien eingebunden werden können und somit das Portfolio multimedial aufbereitet werden kann.
4. E-Portfolios einem Publikum bereitstellen
Wer darf die Beiträge der Studierenden im E-Portfolio lesen?
Eigentümer eines Portfolios sind immer die Autoren selber. Diese erhalten im E-Portfolio die Möglichkeit ihre Lerndokumente darzustellen und ggf. zu präsentieren.
Wenn Lernportfolios erstellt werden, wird i.d.R. ein Feedbackinstrument eingeplant, damit Lernende während des Lernens eine Rückmeldung zu Ihrer Arbeit erhalten. Die Arbeit mit E-Portfolios ermöglicht das Peer-Feedback und auch die Kommunikation mit einer Lehrperson.
5. Zeit für die Portfolioarbeit einplanen
Wurde für die Portfolioarbeit genügend Zeit geplant?
Je nach Zielsetzung wird die E-Portfolioarbeit als zeitaufwändig sowohl von Seiten der Lehrenden als auch von den Lernenden empfunden.
Während Lehrende Portfoliobeiträge (s.g. Artefakte) lesen und Feedback geben, sind Lernende verpflichtet Portfoliobeiträge zu erstellen. Je nach Gruppengröße und je nachdem wie viele Beiträge jeder Lernende erstellen muss, benötigt die Portfolio einen eigenen Zeitrahmen. Dieses kann u.U. beinhalten, dass die Portfolioarbeit in den Kurs curricular eingebunden und somit fester Bestandteil eines Kurses wird.
6. Vorlagen für das selbstgesteuerte Lernen bereitstellen
Unerfahrene Portfolioanwender benötigen i.d.R. Hilfestellungen um selbstgesteuert Aufgaben erledigen zu können. Zu diesem Zweck eignen sich s.g. Portfoliovorlagen oder Templates, welche ein Leitfaden für z.B. die Lernzielformulierung, Selbstreflexion, Lernplanung, Selbstevaluation darstellt.
7. Lehrende für die Portfolioarbeit fortbilden
Wenn Portfolios curricular eingebunden sind, ist die Akzeptanz der Lehrenden für die E-Portfolioarbeit entscheidend. Bisiovsky & Schaffert (2009) stellen fest, dass der Nutzen für alle Beteiligten (Lernende, Lehrende, Mitarbeiter/innen der Organisation) transparent, klar und leicht nachvollziehbar definiert werden muss.
(E-)Portfolios sind Sammlungen von Studierenden-Arbeiten, welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen dieser auf einen oder mehreren Gebieten zeigen. Es geht folglich um die Darstellung der eigenen Entwicklung, des eigenen Könnens bzw. der eigenen Leistungen.
Literatur
Bisovsky, Gerhard; Schaffert, Sandra (2009). Lehren und Lernen mit dem E-Portfolio – eine Herausforderung für die Professionalisierung der Erwachsenenbildner/innen. Reihe texte.online. Online zugänglich unter: http://www.die-bonn.de/id/4196 (06.11.2015).
Hornung-Prähauser, Veronika u. a. (2007): Didaktische, organisatorische und technologische Grundlagen von E-Portfolios und Analyse internationaler Beispiele und Erfahrungen mit EPortfolio-Implementierungen an Hochschulen. Online zugänglich unter: http://edumedia.salzburgresearch.at/images/stories/e-portfolio_studie_srfg_fnma.pdf (06.11.2015).
Webinare in der Hochschullehre
Webinare sind aus dem Alltag vieler Hochschulen und Unternehmen nicht mehr wegzudenken.
Auf schnelle und kostengünstige Weise bieten sie für einzelne Personen und/oder Gruppen eine Plattform für virtuelle Echtzeitkommunikation an.
Dazu wird an unserer Hochschule die Software Adobe Connect verwendet, die allen MitarbeiterInnen mit einer Internetverbindung zur Verfügung steht.
Nach der erfolgreichen Anmeldung und Beantragung eines Meeting-Raumes können die organisatorischen und inhaltlichen Vorbereitungen getroffen werden. Hierzu gehören u.a. das Versenden der Einladungen mit einem gültigen Link und die Gestaltung des Webinar-Raums indem u.a. Präsentationen hochgeladen und aktivierende Elemente vorbereitet werden.
Grafik webinar von Jules, CC BY 2.0
Die Szenarien für den Einsatz von Webinaren an Hochschulen sind vielfältig und sollen exemplarisch an dieser Stelle verdeutlicht werden. Stellen Sie sich vor, Sie möchten …
- eine Gastdozentin/einen Gastdozenten aus einem weit entfernten Land für einen Vortrag einladen. Lange Anfahrtswege, Bahn- oder Flugstreiks können das Vorhaben verhindern und Sie entscheiden sich die Veranstaltung in Form eines Webinars durchzuführen. Ein Beispiel finden Sie in folgendem Blogbeitrag.
- eine Dienstreise antreten, müssen allerdings Montagmorgen vorlesen. Sie entscheiden sich ein Webinar durchzuführen. Ihre Studierende bekommen einen Link zugeschickt und können an der Veranstaltung live teilnehmen.
- eine „Konferenz ohne Grenzen“, also eine Webkonferenz organisieren und nehmen als Vorbild DaFWEBKON.
- in den Semesterferien Ihre Sprechstunde via Webinar anbieten, da über Funktionalitäten wie Dateien hochladen, Whiteboard, Bildschirm freigeben, Chat, Video- und Audioübertragung die 1:1 Betreuung gelingen kann.
- in Ihrem Unterricht Rollenspiele umsetzen und mehrere Gruppen gleichzeitig mit Hilfe der Gruppenfunktionalitäten betreuen.
Mit dem Thema „Webinare in der Hochschullehre“ setzt sich auch der Arbeitsbereich „Adobe Connect Didaktik-Wiki“ auseinander indem Didaktische Tipps & Tricks für den Einsatz von Adobe Connect ausführlich dargestellt werden.
Darüber hinaus findet im Wintersemester 2015/2016 eine Reihe an Webinaren zum Einsatz in der Hochschullehre statt. Folgende Themen und Termine stehen fest:
- Vorlesung und Seminar: Chancen und Risiken (13.10.2015 um 16.00 Uhr)
- Audio ohne Probleme einsetzen (10.2015 um 16.00 Uhr)
- Den Chat kreativ nutzen (10.11.2015 um 16.00 Uhr)
- Einsatzszenarien in der Präsenzlehre (24.11.2015 um 16.00 Uhr)
- Hybridmeetings durchführen (08.12.2015 um 16.00 Uhr)
- Mit Gruppenräumen arbeiten (12.01.2016 um 16.00 Uhr)
- Teilnehmer und Teilnehmerinnen aktivieren (26.01.2016 um 16.00 Uhr)
- Veranstaltungen aufzeichnen und bearbeiten (09.02.2016 um 16.00 Uhr)
Ausführliche Informationen im BLOG DER DACH NUTZERGRUPPE DIDAKTIK
@ward – Preisträger 2015
Auf der Jahrestagung des @LLZ am 1. Oktober 2015 wurde zum zweiten Mal der @ward – Preis für multimediales Lehren und Lernen verliehen. Der Preis wird in den Kategorien „Multimedial gestützte Lehrveranstaltung“ und „Projekte in der Konzeptionsphase“ vergeben. Die Urkunden wurden von Rektor Udo Sträter überreicht.

Der @ward 2015 für multimedial gestützte Lehrveranstaltungen wurde an Prof. Dr. Alexander Brock vom Institut für Anglistik und Amerikanistik verliehen. Er überzeugte mit seinem Blended-Learning-Konzept für die Lehrveranstaltung “Einführung in das Studium der englischen Sprachwissenschaft”, in dem die einzelnen Bestandteile durch das sehr gut gelungene Zusammenspiel eine deutlich größere Wirkung entfalten als lose nebeneinander stehende Onlinetools. Online- und Präsenzphasen greifen in der Veranstaltung sehr gut ineinander, nehmen aufeinander Bezug und fördern sich gegenseitig. Dies ermöglicht eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Lerninhalten und führt durch wiederholte Beschäftigung mit Material, Übungen und Tests zur Festigung des Gelernten. Prof. Dr. Brock setzte für diese Veranstaltung online bereitgestellte Materialien ein, die explizit unter didaktischem Blickwinkel dafür entworfen wurden, die Motivation der Studierenden zu steigern und die Orientierung in den Themengebieten zu erleichtern. Darüberhinaus wurde die Vorlesung als Video aufgezeichnet, Online-Selbsttests zur Selbstüberprüfung für die Studierenden zur Verfügung gestellt und eine Online-Klausur zur Leistungsüberprüfung geschrieben.

Den @ward 2015 für Projekte in der Konzeptionsphase erhielt Frau Dr. Kerstin Völkl vom Institut für Politikwissenschaft und Japanologie für ein Lehrkonzept einer multimedial gestützten Übung im Basismodul Methoden der Sozialwissenschaften.
Das Lehrkonzept von Frau Dr. Völkl verfolgt mit einem Blended-Learning-Ansatz das übergeordnete Ziel, den Lernprozess der Studierenden zu unterstützen, sie zu motivieren und die Lerneffektivität zu erhöhen. Blended Learning bezieht sich auf die Integration von Präsenz- und Online-Elementen in der Lehre und ist somit das an den Hochschulen gängigste Format mit sowohl traditionellem Unterricht als auch mit Selbstlernphasen. Im Konzept von Frau Dr. Völkl sollen die Online-Lernelemente hauptsächlich der Wiederholung und Nachbereitung des Lernstoffs sowie zur Prüfungsvorbereitung dienen. Dabei sollen neben der Lernplattform ILIAS mit ihren integrierten interaktiven Funktionalitäten auch verschiedene Multimedia-Tools wie z.B. ARSnova und Padlet zum Einsatz kommen. Besonders überzeugt hat auch der vielseitige Einsatz verschiedener multimedialer Elemente in der Präsenzlehre und das darauf abgestimmte Feedback-und Betreuungkonzept.
An dieser Stelle gratulieren wir nochmals herzlich den Preisträgern und danken allen Bewerberinnen und Bewerbern für ihre eingereichten Lehrkonzepte und Vorhaben.
Hier finden Sie die Pressemitteilung des Uni-Magazins über die Verleihung des @ward – Preis für multimediale Lehre vom 1. Oktober 2015.