E-Learning und andere Missverständnisse

E-Learning-Framework (CC by-sa Baldrun Khan)
E-Learning-Framework (CC by-sa Baldrun Khan)

Über das Wort „E-Learning“ kann man immer gut streiten. Denn als schillernder Begriff subsumiert er ganz verschiedene inhaltliche Konzepte, Ziele oder auch Interessen, nicht nur an Hochschulen. Die begriffliche Unbestimmtheit ist sicherlich gut aus der historischen Entwicklung zu erklären, beruht aber vielleicht auch zum Teil auf einem Mix aus Bequemlichkeit und Erklärungsnot.

Denn es ist natürlich einfacher, ganz allgemein von „E-Learning“ zu sprechen als nach Anreicherungs- und Virtualisierungskonzept bzw. Blended Learning zu unterschieden und dies in allen Texten und bei allen Präsentationen jedes Mal näher zu erläutern. Oder inhaltlich korrekt zwischen Lehren und Lernen zu differenzieren, wo doch E-Learning streng genommen nur die eine Seite der Medaille bezeichnet und von E-Teaching ergänzt wird.
Dieses Dilemma zwischen begrifflicher Unschärfe und ständigem Erläuterungsbedarf ist den (oftmals auch noch so bezeichneten) „E-Learning-Zentren“ oder „E-Learning-Services“ an den Hochschulen durchaus bewusst. Das Ausweichen auf Alternativbegriffe wie „multimediales Lehren und Lernen“ trifft es allerdings auch nicht genau, denn damit entfällt a) die Perspektive des Virtualisierungsgrades, b) muss Online-Lernen (und selbstverständlich auch –Lehren) nicht zwangsläufig (nur) multimedial daherkommen, vor allem aber ist c) dieser Begriff so sperrig, dass er Layouter regelmäßig zum Augenrollen verleitet.

Bleibt der Kompromiss „Blended Learning“? Abgesehen von der wiederum einseitigen Learner-Perspektive ist er zwar hervorragend kurz genug und bezeichnet zudem ein Veranstaltungskonzept, das die meisten Präsenzhochschulen guten Gewissens auch anstreben können, aber der Begriff ist bei den meisten Lehrenden mindestens ebenso erklärungsbedürftig wie „Massive Open Online Course“ oder „Flipped Classroom“.
Für die Verfechter der deutschen Sprachpflege bietet sich noch „computergestütztes Lernen“ an, mit dem manche aber eher Röhrenmonitore und 5,25-Zoll-Disketten assoziieren.

Ja, eigentlich sollten wir uns vom notgedrungenen Universalbegriff „E-Learning“ verabschieden und je nach Kontext präzisere Wörter verwenden. Mit dem Dilemma der exakten Sprache, dass sie nur mit Vorwissen verstanden werden kann, wäre dann zu leben. Und mit den zwangsläufig damit verbundenen, wieder anderen Missverständnissen auch.

Etherpad in ILIAS – kollaboratives Schreiben

logo_etherpadDie gemeinsame Erstellung und Bearbeitung von Texten wird derzeit in ILIAS u.a. im Blog oder im Wiki unterstützt. Eine Erweiterung der Möglichkeiten des kollaborativen Schreibens bietet das Etherpad, welches nun ebenfalls als neues Objekt innerhalb eines ILIAS-Kursraums hinzugefügt werden kann.

Durch das Etherpad wird u.a. die synchrone Texteingabe ermöglicht. Die Beiträge der jeweiligen Autoren werden dabei durch Einsatz verschiedener Farben gekennzeichnet. Diese farblichen Markierungen können, z.B. nach der Fertigstellung des Textes, auch wieder entfernt werden. Die aktuell verbundenen Nutzer werden angezeigt und ein integrierter Chat ermöglicht es so einfach Fragen der Schreibenden unabhängig vom Textdokument zu klären. Der gesamte Verlauf des Etherpads wird gespeichert, so dass man sich die gesamte Versionsgeschichte anzeigen lassen kann.

Einsatzbeispiele für das Etherpad in der Lehre:

  • Fachübergreifend bietet es eine einfache Möglichkeit gemeinsam an einem Textdokument zu arbeiten, beispielsweise im Rahmen einer ersten Ideensammlung oder Konzepterstellung einer wissenschaftlichen Arbeit.
  • Im Fachbereich Informatik könnte das Etherpad z.B. zur gemeinsamen Erstellung eines Programmcodes genutzt und zu einzelnen Zeilen könnten im Chat auch konkrete Fragen besprochen werden.

Wichtig: damit die Studierenden im ILIAS-Kurs auf das Etherpad bearbeiten können, muss über den Rechtereiter dieses ILIAS-Objektes der Anzeige- und Lesezugriff für die Kursteilnehmer freigeschaltet werden. Ein weiterer Hinweis bezieht sich darauf, dass das Etherpad nur im Rahmen des geschützten Uni-Netzes oder über den VPN-Zugang verfügbar ist.

Aufruf: Beta-Test der neuen Stud.IP-Version

Noch bis Ende Februar können alle Stud.IP-Nutzer der MLU am offiziellen Beta-Test vor dem Release der Plattform teilnehmen. Dazu hat das ITZ seit einigen Tagen unter beta.studip.uni-halle.de ein reines Testsystem eingerichtet (erkennbar durch den roten Balken), auf dem alle Funktionen auf Herz und Nieren und ohne Konsequenzen ausprobiert werden können. (Bitte beachten Sie: Die Inhalte von beta.studip.uni-halle.de werden nicht in das Livesystem übernommen und später wieder gelöscht!)

Mit den bekannten Stud.IP-Login-Daten einfach in das Testsystem unter beta.studip.uni-halle.de einloggen und schon kann es losgehen. Egal ob Sie eine Veranstaltung anlegen, das Forum oder Schwarze Brett nutzen – sollten Sie Fehler oder Probleme egal welcher Art bemerken, schicken Sie bitte eine Mail mit kurzer Erläuterung an admin@studip.uni-halle.de.

Die neue Stud.IP Version bietet neben technischen Neuerungen im Hintergrund auch Verbesserungen, die für deutliche Performancesteigerungen unter Hochlastsituationen (Anmeldeverfahren!) sorgen, eine Überarbeitung der Seite „Teilnehmer/-innen“ in Lehrveranstaltungen, die Kalendersynchronisation, kleine Designanpassungen, Avatare in Retinaauflösung, ein überarbeitetes Benachrichtigungscenter und vieles mehr.

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

E-Learning moderieren und gestalten

GruppenarbeitDie Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Hamburg bietet ab 07.April 2014 wieder den Kurs „Train the E-Trainer – Lehre und Kursgestaltung mit dem Internet“ an. Inhaltliche Schwerpunkte des Kurses sind zum einen das Kennenlernen verschiedener Werkzeuge zur Inhaltserstellung und -gestaltung von Online-Lernmaterialien und zum anderen das Lernen in virtuellen Gruppen.

Der Kurs vermittelt das nötige Know-How für die Moderation und Gestaltung von Teamarbeit in E-Learning-Projekten.

Die Anmeldung zu diesem kostenpflichtigen Weiterbildungsangebot läuft noch bis 01.März 2014.

Blogs in ILIAS – eigene Inhalte schnell und einfach veröffentlichen

In ILIAS kann jeder Nutzer ein individuelles Blog anlegen, das öffentlich zugänglich oder privat sein kann. Es besteht auch die Möglichkeit ein Kursblog in einem ILIAS-Kurs für alle Teilnehmer eines Kurses in die Kursoberfläche (ähnlich wie andere Objekte, z. B. Forum, Lernmodul, Test, Umfrage, Wiki, Übung, Mediacast oder Datensammlung) einzubinden.

Blogs bieten eine einfache Möglichkeit, eigene Inhalte anderen (im Internet) zugänglich zu machen.  Sie können mit drei grundlegenden Tätigkeiten auf verschiedenste Weise beim Lehren und Lernen verwendet werden: lesen, schreiben und interagieren. Beispiele für die Einsatzmöglichkeiten sind:

Lesen.

  • Beiträge von des Dozenten und der Kommilitonen lesen
  • Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung erfahren
  • Sprachkompetenz Lesen verbessern

Schreiben.

  • Ankündigungen aus dem Fachbereich/Kurs/Lehrstuhl durch Dozenten
  • Führen eines Lerntagebuchs zur Reflexion des eigenen Lernprozesses durch Studierende
  • Dokumentation von Praktika, Projektarbeiten oder Auslandsaufenthalten

Interagieren.

  • Feedback zu Beiträgen von Kommilitonen durch die Kommentarfunktion
  • Diskussion zu einem vorgegebenen Thema
  • Einreichen von Dateien über die Kommentarfunktion

Blogs werden wegen ihrer motivationsfördernden Wirkung aufgrund der leichten Handhabbarkeit, des informellen Kommunikationsstils und der Möglichkeit des Einbindens von Medien geschätzt.

Beim Einsatz eines Blogs in der eigenen Lehrveranstaltung sollte darauf geachtet werden, dass den Beteiligten bekannt ist, ob die Beiträge zu den Studien- oder Prüfungsleistungen gehören. Die nötige Anzahl und/oder Qualität der Beiträge sollte transparent gemacht werden. Es wirkt sich günstig auf die Motivation aus, wenn Studierende zu ihren Beiträgen zeitnahes Feedback erhalten (wobei es unter Umständen genügt, zu zeigen, dass der Beitrag zur Kenntnis genommen wurde und ausführliche Anmerkungen später erfolgen). Bei der Auswahl des Blogproviders bzw. der eingesetzten Software sollte darauf geachtet werden, dass keine großen technischen Hürden für den Einstieg bestehen und die Regeln des Datenschutzes eingehalten werden.

Anlegen eines Blogs in ILIAS

Jeder Nutzer kann in ILIAS ein eigenes Blog anlegen, indem er im Dropdown-Menü „Persönlicher Schreibtisch“ den Punkt „Mein Arbeitsraum“ aufruft. Dort wird mit dem Button „Neues Objekt hinzufügen“ eine Liste möglicher Objekte aufgerufen, aus der man den Punkt „Blog“ auswählt. Nach der Eingabe eines Titels für das Blog kann mit dem Posten von Einträgen begonnen werden. Es empfiehlt sich, nach dem Anlegen des Blogs, die Einstellung der Zugriffsrechte vorzunehmen und damit zu beeinflussen, welche Nutzer das Blog in ILIAS oder im Internet sehen können. Dies geschieht in der Übersicht „Mein Arbeitsraum“, indem man auf den zum Blog gehörenden Link „Aktionen“ klickt und dort „Freigabe“ auswählt. Nun kann bestimmt werden, ob niemand, einzelne Nutzer oder ggf. die gesamte Internetöffentlichkeit das Blog einsehen dürfen.

eigenes Blog anlegen 01
Individuelles Blog in ILIAS – „Mein Arbeitsraum“ auswählen
eigenes Blog anlegen 02
Individuelles Blog in ILIAS – „Neues Objekt hinzufügen“ anklicken
eigenes Blog anlegen 03
Individuelles Blog in ILIAS – „Blog“ auswählen
eigenes Blog anlegen 04
Individuelles Blog in ILIAS – Freigabe des Blogs regeln

   Ein Kursblog wird auf ähnliche Weise eingerichtet. In der Kursoberfläche wird der Punkt „Neues Objekt hinzufügen“ angeklickt. Aus der Liste möglicher Objekte wählt man den Punkt „Blog“. Der Vorgang wird mit der Eingabe eines Titels und der Bestätigung „Blog anlegen“ abgeschlossen. Im Anschluss sollte in einem Kursblog die Rechtevergabe für Lese- und Schreibzugriffe angepasst werden. Dies ist insbesondere dann nötig, wenn nicht nur der Blogersteller (meist der Dozent des Kurses) sondern auch andere Teilnehmer (Tutoren und/oder Studierende) Beiträge im Blog verfassen sollen.

Blog_anlegen_01
Kursblog in ILIAS – „Neues Objekt hinzufügen“ in der Kursoberfläche anklicken
Blog_anlegen_02
Kursblog in ILIAS – „Blog“ auswählen
Blog_anlegen_03
Kursblog in ILIAS – Titel vergeben und mit „Blog anlegen“ bestätigen
Blog_anlegen_12
Kursblog in ILIAS – Rechtevergabe für Schreib- und Lesezugriff regeln

Weitere Informationen zu Blogs finden Sie im Wiki des @LLZ. Das @LLZ bietet außerdem am 27. März 2014 eine Schulung zum Thema „Einführung in den Einsatz von Blogs in der Hochschullehre“ an.