Lernobjekte managen und vernetzen – ein Beispiel

Durch die Zunahme der Vielzahl digitaler Lerninhalte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, steigen auch die Anforderungen an eine entsprechende nutzerfreundliche und nachhaltige Verwaltung dieser Inhalte. Das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen hat sich zum Ziel gesetzt, ein Lernobjektemanagement aufzubauen. Dazu werden aktuell Anforderungen und mögliche Softwarelösungen recherchiert.

Ein Lernobjekt kann beispielsweise ein Dokument, eine Bild-, Video- oder Audiodatei, ein Lernmodul, eine Testfrage oder einen E-Learning-Kurs umfassen.

Eine interessante Softwarelösung wird von dem gemeinnützigen Verein edu-sharing.net (DFG-Leistungszentrum für E-LEARNING) angeboten.

edu-sharing.net

Das edu-sharing-Repositorium ermöglicht eine flexible Verwaltung von Lernobjekten, welche u.a. durch das Abspielen verschiedener Formate durch einen „Rendering-Service“ gewährt wird.

Außerdem bestehen zu bestimmten Lernplattformen wie ILIAS und Moodle bereits Schnittstellen, so dass der Lehrende die Möglichkeit hat, Lernobjekte aus dem Repositorium direkt in der E-Plattform zu nutzen ohne die Bedienoberfläche zu wechseln. Zudem können auch in Moodle erstellte Kurse in ILIAS abgespielt werden.

Edu-sharing.net fokussiert nicht nur auf die Verwaltung von Lerninhalten, sondern ist bestrebt den Austausch von Wissen, auch zwischen verschiedenen Hochschulen, zu erleichtern und damit zu fördern.

Der Mehrwert des Austausches und der gemeinsamen Nutzung von Lernobjekten liegt neben der Reduzierung des Aufwandes, der für die Content-Erstellung notwendig ist, in der Erweiterung des Angebotes an Lernressourcen für die Studierenden.

Bei der Wiederverwendbarkeit von Lerninhalten gilt es insbesondere auf den Schutz von Urheberrechten zu achten. Hilfestellung bietet dabei edu-sharing.net durch das Angebot entsprechender Lizenzvorlagen und ein sehr umfangreiches Rechtemanagement.

Edu-sharing.net stellt zudem ein kostenloses Infoportal mit Empfehlungen und hilfreichen Anwendungstipps zu den Themen: E-Assessment, didaktische Szenarien, Überblick über Autorenwerkzeuge u.v.m. zur Verfügung.

Verbundprojekt HET LSA gestartet!

Der demografische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel konfrontieren die Hochschulen Sachsen-Anhalts mit einer zunehmenden Heterogenität von Anforderungen aus der Wirtschaft. Diese fällt zusammen mit einer steigenden Diversität der Studierendenschaft, da neue Zugangswege zur Hochschule sowie Zielgruppen für ein Studium erschlossen werden müssen.

Für einen adäquaten Umgang mit dieser Entwicklung wurde das Verbundprojekt Heterogenität als Qualitätsherausforderung für Studium und Lehre (HET LSA) initiiert und ein gemeinsames Handlungsprogramm ins Leben gerufen, um vorhandene Kompetenzen und Ansätze zu bündeln und auszubauen. Dieses wird im Rahmen dreier Handlungslinien realisiert: Professionalisierung und Hochschulentwicklung, Wissensmanagement und Studierendengewinnung. Zur Umsetzung wird eine Vernetzungsstruktur etabliert, die aus Kompetenzstützpunkten an den Hochschulen, einer Transferstelle am Wissenschaftszentrum Sachsen‐Anhalt und landesweiten Kompetenzzirkeln besteht.

Die Partner im Verbund HET LSA.

Durch die Vernetzung bislang standortgebundener Aktivitäten im Bereich Studium und Lehre wird ein Erfahrungstransfer sowie gemeinsames und folglich effizienteres Handeln möglich. Die dafür zu schaffende übergeordnete Struktur wird die hochschulinternen Strukturen ergänzen und für eine nachhaltige Stabilität Sorge tragen.

Die einzubringenden Kompetenzen der Martin‐Luther‐Universität Halle‐Wittenberg liegen im Bereich des multimedialen Lehrens und Lernens sowie im hochschuldidaktischen Informationsmanagement. Einen Kernpunkt stellt dabei das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) dar.

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Gefördert vom BMBF im Rahmen des gemeinsamen Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre (www.qualitätspakt-lehre.de). Das Vorhaben Heterogenität als Qualitätsherausforderung für Studium und Lehre: Kompetenz- und Wissensmanagement für Hochschulbildung im demografischen Wandel wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PL12067C gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

„Citavi Team“ – Referenzmanagement und Wissensorganisation

Unsere Universität hat eine Campuslizenz für „Citavi Team“ erworben. Somit können alle Mitarbeiter und Studierenden der Martin-Luther-Universität dieses Literaturverwaltungsprogramm für Microsoft Windows kostenfrei beruflich und auch zu Hause auf einem Zweitrechner nutzen. Was kann „Citavi Team“ und welche Vorteile bietet das Programm?

Citavi Team ermöglicht

  • Literaturnachweise zu verwalten und zusätzlich mit eigenen Informationen wie z. B. Schlagworten, Kommentaren und auch Abstracts zu ergänzen
  • über den Citavi Picker bibliographische Angaben aus Bibliothekskatalogen und Webseiten zu übernehmen, Webseiten im PDF-Format abzuspeichern
  • aus Recherchedatenbanken Literaturnachweise zu importieren
  • mit auswählbaren Zitationsstilen Literaturverzeichnisse automatisch zu erstellen und ganze Publikationen im gewählten Zitationsstil zu formatieren
  • im Team an Citavi-Projekten (Literaturdatenbanken) in lokalen Netzen zeitgleich zusammen zu arbeiten und zudem für jedes Projekt spezielle Schreib- und Leserechte zu vergeben
  • Ideen, Zitate und Wissen zu organisieren, Aufgaben zu planen
  • und vieles mehr

Alle Funktionen im Überblick finden Sie hier.

Wer schon ein anderes Literaturverwaltungsprogramm benutzt, gern umsteigen möchte – das ist nicht problematisch. Citavi kann Dateien vieler anderer Literaturverwaltungsprogramme importieren z. B. von EndNote, BibTeX, ProCite. Gleiches gilt auch für den Export von Dateien.

Umfangreiche Informationen auch in Form von einem anschaulich animierten Tutorial und Hilfe zur Nutzung von „Citavi Team“ stellt der Hersteller auf seiner Website zur Verfügung. Citavi kann zudem zusammen mit einem Android-Smartphone genutzt werden.

Zur Installation und Benutzung finden Sie eine kurze Anleitung auf den Seiten unserer Universitätsbibliothek. In Kürze bieten die Fachreferenten der ULB zudem Anwenderschulungen für „Citavi Team“ an.

MOOC – Freie Bildung für jedermann?

MOOC Screenshot

Das Kürzel „MOOC“ steht für „Massive Open Online Course“ und stellt eine Neuerung auf dem Gebiet der Weiterbildung dar. Es geht um oftmals hochwertige Onlinekurse, die kostenlos und für jedermann frei zugänglich sind und gerade deswegen mit einer großen Zahl Teilnehmern rechnen können. Seit einigen Jahren werden solche Kurse insbesondere in der englischsprachigen Welt angeboten und finden dort rege Anteilnahme. Doch auch auf dem deutschen Bildungsmarkt machen immer mehr Anbieter auf sich aufmerksam, die die MOOCs als neues Bildungsmedium ausprobieren.

Der Aufbau eines solchen Kurses ist immer ähnlich: Es gibt ein Oberthema, einen zeitlichen Rahmen sowie vom Kursanbieter erstellte Inhalte (Texte, Videos, Audiodateien, etc.), die den Lernenden als Impulse dienen. Es folgen typischerweise vier Stufen der Interaktion:

  1. Orientierung – Hier verschaffen sich die Lernenden einen Überblick über das Thema und wählen Aspekte, die für sie interessant sind;
  2. Ordnung – Die getroffene Auswahl wird nun thematisch strukturiert und Verbindungen zum eigenen Wissensstand und Lernalltag gesucht, um den Kurs damit individuell anzupassen;
  3. Beitrag – Es folgt die Phase der eigenen Recherche und das Festhalten von Ergebnissen, die dann über einen Beitrag mit den Lehrenden und anderen Lernenden geteilt werden;
  4. Teilen – Diese letzte Stufe bietet die Möglichkeit, Feedback zu erhalten und selbst zu geben, da der verfasste Beitrag nun von allen eingesehen und diskutiert werden kann

    Screenshot Kursplan

Bei einem MOOC entscheiden die Lernenden selbst, wie und ob sie sich einbringen. Entschließen sie sich aktiv zu partizipieren, erstellen sie selbst Beiträge (z.B. Blogeinträge, Wikis, Tweets, Videos, Podcasts, etc.). In der letzten Stufe werden diese Beiträge veröffentlicht und können von den anderen Teilnehmern und Lehrenden gelesen, gesehen, kommentiert, diskutiert und sogar – ähnlich einem Wiki – erweitert werden. So entsteht eine Vernetzung zwischen Lernenden und deren Inhalten.

Die Idee dieses kostenfreien Weiterbildungsmodells entstammt eben jenen Ländern, die für ihre Bildung normalerweise viel Geld verlangen, allen voran die Vereinigten Staaten. Große Namen, wie die Universitäten Stanford (via iTunes), Harvard und MIT bieten ebenso kostenfreie MOOCs zu verschiedensten Themen wie Ingenieurwissenschaften, Biologie, Informatik und Physik, aber auch Wirtschaft, Medizin, Kunstgeschichte, Sprachen, Theater/Schauspiel und Design an, wie andere, weniger renommierte Universitäten oder auch Unternehmen aus der Wirtschaft. Die Qualität dieser Kurse entspricht der Qualität eines universitären wissenschaftlichen Kurses. Ein Teilnahmezertifikat ist dabei normalerweise nicht Teil der Veranstaltung. Manchmal erhalten Teilnehmer aber eine Art Bestätigung (Badge), die sie sammeln und nach mehreren Kursen für eine Urkunde einlösen können. Beliebt ist auch die Variante, ein Zertifikat gegen eine Gebühr zu erhalten.

Zu finden sind diese Kurse auf vielen Plattformen im Internet, wobei es qualitative und quantitative Unterschiede gibt. Zu den Größten zählen zum Beispiel Coursera, die Khan Academy oder die Open University und die schon genannten Universitäten Harvard, Stanford und MIT.

Eine Übersicht über 50 kostenfreie MOOC-Plattformen findet sich hier.

Ein Video zur visuellen Erläuterung der Thematik gibt es hier.

Zu weiteren Informationen über MOOC und dem Interesse, das ihnen entgegen gebracht wird, gibt es auch einige TEDtalks (CC-BY-ND-NC):

Salman Khan: Let’s use video to reinvent education

Peter Norvig: The 100,000-student classroom

Daphne Koller: What we’re learning from online education

Die E-Portfolio-AG hat ihre Arbeit aufgenommen!

„Ein Portfolio ist eine Sammlung von Artefakten, die zusammengestellt eine Geschichte erzählen.”

Portfolios haben seit den 80er Jahren den Zugang in die Forschung und Lehre gefunden. Länger bekannt sind sie als Instrument für die Aufbewahrung, die Darstellung und für den Transport der Arbeiten von u.a. Künstlern, Architekten, Fotografen und Modedesignern. Die ausgewählten Inhalte (Artefakte) eines Portfolios geben eine Detailansicht von der Charakteristik und der Qualität einer Arbeit.

Im Hochschulkontext werden Portfolios weitere Kompetenzbereiche zugeschrieben, da diese für das Lernen und Lehren eine signifikante Rolle spielen können. Im Rahmen von Portfolioarbeiten übernehmen Lernende die Verantwortung für ihr E-Portfolio, indem sie für das Sammeln, die Auswahl, die Reflexion und das Teilen der Inhalte mit den Lehrenden und/oder den Peers eigenständig zuständig sind. Die Übernahme der Verantwortlichkeit für das eigene Lernen unterstützt die Prinzipien des selbstgesteuerten Lernens.

Im Fokus der E-Portfolio-AG am LLZ stehen E-Portfolios insbesondere (1) als Instrument zur Begleitung von Lern- und Lehrprozesse, (2) als Datenerhebungsmethode im Rahmen von Forschungsprojekten, (3) als Instrument zur Prüfungsgestaltung und (3) als Bewerbungsinstrument den Lehrenden und Lernenden an der MLU zur Verfügung.

Für die Kompetenzbereiche sowohl konzeptioneller als auch praktischer Art ist Frau Lavinia Ionica Ihre zukünftige Ansprechpartnerin am @LLZ.