Das Jahr 1961 ist auch 25 Jahre nach dem Mauerfall noch ein denkwürdiges Jahr deutsch-deutscher Geschichte. Der Bau der Berliner Mauer steht im Mittelpunkt der nun veröffentlichten gleichnamigen multimedialen Lernumgebung für den Geschichtsunterricht der neunten und zehnten Klassen.
„1961“ besteht aus einem digitalen Lernspiel in Form eines Point-&-Click-Adventures und aus einer zugehörigen E-Learning-Anwendung.
Im Spiel erleben die Spieler Auswirkungen des Mauerbaus auf den Alltag der betroffenen Menschen. Das Spiel verdeutlicht zugleich unterschiedliche Perspektiven auf den Mauerbau und damit verbundene Interessen bzw. Zwangslagen. In dieser virtuellen Welt können Schülerinnen und Schüler erkunden, beobachten und selbst ausprobieren. Das Spiel provoziert dabei Fragen zum Mauerbau und regt den Vergleich mit der historischen Realität an: Warum liegt hier mitten auf der Straße Stacheldraht? Wer ließ die Mauer bauen und warum? War das damals wirklich so, wie es im Spiel dargestellt wird?
Gleichwohl hat ein Computerspiel als Lernmaterial Einschränkungen, so erfolgt beispielsweise keine Strukturierung und inhaltliche Vertiefung der Thematik. Deshalb wurde das Spiel „1961“ in eine E-Learning-Anwendung eingebettet. Aufbauend auf mögliche Fragen der Schülerinnen und Schüler ergänzt diese das Lernspiel inhaltlich und bietet einen Rahmen für die Einbindung in den Unterricht. Hierfür wird eine Vielzahl unterschiedlicher Materialien angeboten. Diese dienen nicht nur der Bereicherung des Unterrichts, sondern auch der Unterstützung des Lerntransfers der Schülerinnen und Schüler. Für die Lehrer/innen werden zusätzliche organisatorische und didaktische Hinweise bereitgestellt.
Die Umsetzung des Projekts an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.
Die multimediale Lernumgebung steht ab sofort online unter www.1961.uni-halle.de zur Verfügung. Vor der kostenfreien Nutzung im Unterricht ist eine Anmeldung durch die Lehrer/innen erforderlich.