Online-Plattformen für E-Vorlesungen Teil 1

Die Verwendung von digitalen E-Vorlesungen entweder in vorproduzierter Form oder als Aufzeichnung einer Präsenzveranstaltung ist vielseitig. So bestimmt u.a. die Distribution deren Einsatz. Die Mehrheit der E-Vorlesungen wird uniintern zumeist veranstaltungsgekoppelt den Studierenden zur Verfügung gestellt. Einige Universitäten bieten zudem ein eigenes Videoportal an, auf dem die Aufzeichnungen einerseits fakultätsübergreifend und andererseits auch für den externen Zugriff bereitgestellt werden können.

Der uneingeschränkte Zugriff auf Lehr-/Lernvideos ermöglicht, sich fächerübergreifend zu informieren, Interesse für bestimmte Themengebiete zu generieren, kritische Vergleiche anzustellen und generell eine freie Bildung. Auch das @LLZ plant zusammen mit dem ITZ (ehemals URZ) ein solches Portal, das nach der Einführung von Opencast Matterhorn (siehe auch) die Aufzeichnungen verwaltet und bereitstellt.

Das Internet bietet jedoch noch einige andere Plattformen und Portale, die nachfolgend kurz vorgestellt werden. Dieser Überblick soll sich gleichermaßen informativ an Dozierende und Studierende richten. Es wurden nur Seiten ausgewählt, die einen kostenlosen Zugriff erlauben.

Die meistbesuchten Videoportale für E-Vorlesungen.

YouTube EDU ist ein separater Bereich von YouTube, in dem laut eigenen Aussagen mehr als 700.000 Lehrvideos zur Verfügung stehen. Diese sind über die gewohnte Suchfunktion zu finden. YouTube EDU verfügt zudem über ein Kanalverzeichnis, in dem die Kanäle internationaler Universitäten aufgelistet sind. Diese lassen sich noch unterteilen in Kanäle für Primar- und Sekundarstufe, den Hochschulbereich und für allgemeine Bildung. Dozierende haben die Möglichkeit eigene Kanäle einzurichten. Die jeweiligen Videos können, falls gewünscht, exklusiv nur für bestimmte Nutzer zur Verfügung gestellt werden. Obwohl keine deutsche Universität einen eigenen YouTube EDU-Kanal betreibt, gibt es doch einige Dozierende, die ihre Aufzeichnungen hier zur Nutzung veröffentlichen. Der bekannteste ist sicherlich Jörn Loviscach, Professor für Ingenieurmathematik und technische Informatik an der Fachhochschule Bielefeld.

iTunes U auch Apple bietet einen ähnlichen Service an, der jedoch wesentliche Unterschiede zu YouTube EDU aufweist. iTunes U ist eine Plattform, auf der Lehr-/Lernmaterialien verwaltet und bereit gestellt werden können. So lassen sich neben Audio- und Videodateien auch Präsentations- und Textverarbeitungsdateien sowie PDFs, ePub Bücher und iOS Apps einbinden. Die Materialien können im Gegensatz zu YouTube EDU auf den eigenen Servern verbleiben, womit eine höhere Datensicherheit gewährleistet wird. Das Material registrierter Universitäten lässt sich dann per iTunes Store oder über die iTunes U App (iOS beschränkt) beziehen. Dozierende können über den in der App enthaltenen Course Manager eigene Kurse erstellen. Deren Zugriff kann zudem über einen Code oder eine URL-Adresse nur bestimmten Nutzern ermöglicht werden. Im internationalen Vergleich sind zurzeit jedoch nur wenige deutsche Universitäten und Fachhochschulen bei iTunes U vertreten.

Khan Academy ist eine nicht-kommerzielle Organisation mit dem Ziel, freien Zugang zu Lehr-/Lernmaterialien zu gewährleisten. Diese werden von der Khan Academy selbst produziert. Die Umsetzung der Videos wird per Screencapture realisiert, wobei das Videobild des Vortragenden nicht integriert ist. Neben diesen Aufzeichnungen werden im Bereich Informatik interaktive Übungen zum Programmieren angeboten. Integrierte Tests ermöglichen darüber hinaus den Lernfortschritt zu verfolgen. Obwohl man kein Login benötigt, stehen registrierten Nutzern kleine Zusatz-Features zur Verfügung.

Die hier genannten drei Plattformen verzeichnen bislang den größten Zugriff auf Lehr-/Lernvideos. In einem folgenden 2. Teil dieser Beitragsserie werden zeitnah weitere Portale vorgestellt, die aus unserer Sicht lohnenswert sind kennenzulernen.

 

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