KI in Studium und der Lehre an der MLU

KI-Bild

Generative Künstliche Intelligenz ist vor allem im Bereich der Textgenerierung zu einem wichtigen Thema an der MLU geworden. Zum einen entdecken immer mehr Studierende die Fähigkeiten von ChatGPT, Gemini & Co als Unterstützungswerkzeuge für Erstrecherche, Textstrukturierung und -überarbeitung, Textzusammenfassungen und vieles mehr, wie unsere regelmäßigen Befragungen zeigen. Zum anderen wecken diese Fähigkeiten bei den Lehrenden Befürchtungen hinsichtlich der wissenschaftlichen Integrität prüfungsrelevanter Leistungen. Und zum dritten zeichnet sich immer mehr ab, dass KI-Kompetenzen in vielen Berufen relevant werden und somit auch Bestandteil universitärer Bildung sein sollten. Der Impact dieser Technologie auch auf die Universität als Institution und Bildungsort ist heute noch nicht abzusehen, aber auch keinesfalls zu ignorieren.

Dies alles in Einklang zu bringen erfordert eine Strategie für klare Regeln, Transparenz & Informationen, entsprechende KI-Kompetenzen und auch notwendige technische Unterstützungen. Die MLU ist hier auf einem guten Weg:

Klare Regeln

Schon seit zwei Jahren verfügt die Universität über eine vom Rektorat bestätigte Leitlinie für den Einsatz von generativer KI in Studium und Lehre bei nicht beaufsichtigen schriftlichen Prüfungsleistungen. Demnach ist der Einsatz KI-gestützter Werkzeuge grundsätzlich zulässig und steht im Ermessen der jeweiligen Lehrperson. Diese Leitlinie wurde inzwischen deutlich erweitert und erfährt in Kürze ein Update. 

Transparenz & Information

Seit mehr als zwei Jahren koordiniert ein Arbeitskreis der Rektoratskommission „Zukunft von Studium und Lehre“ die KI-relevanten Aktivitäten für die übergreifenden Bereiche Information, Sensibilisierung und Weiterbildungen. Der AK informiert über den offenen Kanal im MLU-Chat „KI_in_Studium_und_Lehre“, während der Kanal „KI-Austausch“ auf praxisrelevante Fragen für den Lehrbetrieb fokussiert. Der AK befragt regelmäßig die Studierenden zur KI-Nutzung und plant im Herbst 2025 eine erste Lehrendenbefragung.
Das LLZ hat mit dem KI-Portal eine umfangreiche Informationssammlung zum Thema angelegt, u.a. mit mehreren Studierenden-Interviews. Diese Videos sind in Zusammenarbeit mit eSALSA entstanden, das als Verbundprojekt hochschulübergreifend inzwischen mehr als 10 Online-Weiterbildungen für Lehrende zu KI organisiert hat.  
Nicht alles davon kommt am Ende tatsächlich in den Lehrveranstaltungen an. Noch zu selten sprechen Lehrende mit ihren Studierenden konkret über das Thema, z.B. inwiefern KI-Nutzung in die Bewertung einfließt. Vielleicht muss man dann einfach mal genauer nachfragen.

KI-Kompetenzen

Spätestens mit Inkrafttreten der entsprechenden Regelung im EU-KI-Act im Februar dieses Jahres muss die Universität auch dafür sorgen, dass Studierende und Mitarbeitende über „angemessene“ KI-Kompetenzen bei der Nutzung von KI-Tools verfügen. Die MLU hat daher einen Selbstlernkurs für Studierende und einen für Lehrende erstellt, wiederum in Zusammenarbeit mit eSalsa. Für Verwaltungsmitarbeitende wird ein Kurs beim KI-Campus empfohlen, alternativ könnte aber auch der Kurs für Lehrende Teil 1 genutzt werden.
Zusätzlich bietet das LLZ für Lehrende mehrfach jährlich in Präsenz einen KI-Grundkurs und eine vertiefende Weiterbildung für den Bereich Prüfungen an.

Technische Unterstützung

Mit der MLU-KI  (nur aus dem Uni-Netz/VPN erreichbar) wurde ein Webinterface für einen datenschutzkonformen Zugang für alle Studierende und Mitarbeitende zu chatbasierten Sprachmodellen geschaffen. Derzeit hostet die MLU noch keine eigenen Modelle, dies würde umfangreiche Investitionen in Technik und Personal erfordern. Wir kooperieren daher derzeit mit externen Anbietern, neben ChatGPT vor allem mit der GWDG, einem IT-Dienstleister für die Hochschulen in Niedersachsen.
Gerade mit Blick auf Datenschutz und Datensicherheit – eine grundlegende Voraussetzung für den KI-Einsatz auch in der Verwaltung – werden die Hochschulen perspektivisch wohl nicht um kleinere, eigene KI-Infrastrukturen herumkommen. Hier könnten aber auch hochschulübergreifende Kooperationen ins Spiel kommen.

Insgesamt sind wir als MLU also auf einem guten Weg. Aber auch KI-Systeme entwickeln sich weiter und verändern die Bedarfe – neben Studium und Lehre natürlich schon länger im Bereich der Forschung, wenngleich dort mit ganz anderen Anforderungen als der „trivialen“ Textgenerierung.
Was aber schon heute feststeht: KI ist gekommen, um zu bleiben. Wir müssen daher alle gemeinsam lernen, mit ihr umzugehen.

Videoreihe zur Blogsoftware WordPress veröffentlicht

Das WordPress-Portal im LLZ-Wiki, welches Anfang Februar veröffentlicht wurde, wurde um eine 16-teilige Videoreihe ergänzt. Die Videos thematisieren dabei neben den theoretischen Grundlagen zum Thema Blogs an der MLU auch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Arbeit mit WordPress. Angefangen vom Anlegen des Blogs über das Erstellen und Verwalten von Inhalten werden auch fortgeschrittene Optionen wie die visuelle Gestaltung vorgestellt. Die Videos lassen sich dabei entweder direkt im LLZ-Wiki oder auf unserem YouTube-Kanal ansehen.

In Zukunft wird die Videoreihe noch um spezifischere Anwendungsszenarien für Blogs in der Lehre und die Anwendung von Plugins ergänzt. Bis dahin können Sie aber schon einmal loslegen und sich – genau wie wir – in Blogs als Lehrmittel und WordPress verlieben!

WordPress-Portal im LLZ-Wiki gestartet

Das LLZ-Wiki bekommt Zuwachs und startet in das neue Jahr direkt mit einem umfangreichen Inhaltspaket zum Thema WordPress. Neben allgemeinen Fragen zum System WordPress und dem Einsatz von Blogs in der Lehre stehen auch eine Vielzahl an technischen Anleitungen bereit. In kurzen Kapiteln werden darin beispielsweise die Grundlagen bei der Verwaltung eines WordPress-Blogs oder dessen Inhalt erklärt. Durch die Beigabe von Bildschirmfotos lassen sich auch fortgeschrittene Funktionen wie das Ändern des Aussehens des Blogs oder das Hinzufügen von Medien einfach nachvollziehen. Im Laufe der nächsten Wochen werden alle vorhanden Kapitel auch noch um eine Erklärung in Videoform ergänzt.

Und dann kann es eigentlich auch schon direkt losgehen mit Ihrem WordPress-Blog an der MLU. Das ITZ bietet auf der Blogfarm für jeden Angehören der Universität die Möglichkeit an, sich mehrere Blogs anzulegen. Falls Sie immer noch unsicher sind oder noch mehr zu WordPress erfahren wollen, besuchen Sie gern die entsprechende Schulung des LLZ. Informationen dazu gibt es wie gewohnt in unserem Weiterbildungsportal.

Von Pferden, Kühen, Pudeln und Co. Ein nicht ganz ernst gemeinter Sommerpost

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Geht es Ihnen auch manchmal so, dass der Gedanke an Multimedia in der Lehre zwiespältige Assoziationen bei Ihnen auslöst? Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Ich rede nicht vom Sinn oder Unsinn des Einsatzes digitaler Tools oder der Umsetzung mediendidaktischer Konzepte an der Universität. Was das betrifft, bin ich ein ausdrücklicher Befürworter immer dort, wo digitale Medien einen Mehrwert für Lehrende oder Lernende versprechen.

Nein, ich rede lediglich von den Namen ebendieser Tools und Konzepte:
Wenn ich ILIAS höre, denke ich zuerst an trojanische Pferde, ARSnova hört sich irgendwie nach kollabierenden Sternen an und Blended Learning erinnert mich an schottischen Whisky. Eine hinterhältige Falle, eine Supernova und ein billiger Verschnitt – nicht die besten Voraussetzungen, um sich mit Multimedia in der Lehre anzufreunden, scheint mir. Und solche irritierenden Bezeichnungen findet man allenthalben – hier ein paar weitere Beispiele:

  • Moodle“ – Nachdem ich bereits vor ein paar Jahren die Existenz von Labradoodles zur Kenntnis nehmen musste, drängt sich die Befürchtung auf, dass es sich hierbei ebenfalls um eine Pudelmischung handelt. Mops und Pudel vermutlich. Nichts gegen Hunde, aber ein haariges, krummbeiniges Fellknäuel, welches man wegen seiner Kurzatmigkeit schonen muss?
  • Wiki“ – Das kennt man schon von Julius Cäsar (Ich kam, ich sah, ich, ähm, schrieb schnell eine Seite?). Nun ja, das Ende ist bekannt …
  • Flipped Classroom“ – Ein ausgeflippter Klassenraum? Wieso sollte man das wollen? Mir persönlich wäre „Hoch konzentrierter Classroom“ deutlich lieber!
  • MOOC“ – Sprich: Muuhk. Hat vermutlich was mit Kühen zu tun … Kühe sind irgendwie gemütlich. Allerdings stinken sie auch ganz schön. Nichts, was man gerne im Seminarraum rumstehen hat …

Unterstellen Sie mir ruhig bösen Willen, aber meiner Meinung nach zeichnet sich da eindeutig ein Muster ab. Vielleicht ist das ja sogar gewollt? Eine Verschwörung zur Rettung analoger Medien? Arbeitsblätter statt Blogbeiträge? Obwohl, ganz ehrlich, Arbeitsblätter kann man am Strand viel besser bearbeiten … In diesem Sinne: Schöne Sommerferien!

 

Nachwort: Eine Kollegin hat mich darauf hingewiesen, dass die Ilias endet, ohne dass Troja erobert wurde. Nach einer Recherche in der Wikipedia (Veni, vidi!) kann ich mich dem nur anschließen. Also keine Pferde in ILIAS …

Hilfestellung zur Erstellung von ILIAS-Lernmodulen

screenshot_wiki_ilias_lernmodulDas Lernmanagement-System der MLU ILIAS bietet verschiedene Möglichkeiten zur Unterstützung der Kommunikation, Organisation und Evaluation von Lernprozessen sowie zur Bereitstellung von Online-Lerninhalten.

So ermöglicht beispielsweise das integrierte Autorenwerkzeug in ILIAS-Lernmodulen die Erstellung internetbasierter Lehr- und Lernmaterialien ohne Programmierkenntnisse.

Als Hilfestellung zur Nutzung dieses ILIAS-Objekts bietet das @LLZ neben einer dreistündigen Einführungsveranstaltung, umfangreiche Anleitungen im Wiki an.

Dazu gehören auch eine Vielzahl von Videotutorials.

So finden Sie im Wiki beispielsweise Anleitungen zur Erstellung verschiedener Inhaltselemente in einem Lernmoduls, z.B.:

Bei Fragen zur Nutzung des Lernmoduls in ILIAS können Sie sich auch gerne von Ihren Fach-AG-Ansprechpartnern im @LLZ beraten lassen.