Praxisbeispiele an der Uni Halle – „Mathematik im Digitalen erleben”

Fokus

Medienbildung – Aktivierung – digitale Tools im Unterricht

  • Seminar: Mathematik im Digitalen erleben, Wintersemester 2023/24
  • Teilnehmende im Seminar: 22 Studierende des Lehramts an Grund- und Förderschulen
  • Leitung des Seminars: Michelle Bräuer

Konzept

Die Veranstaltung „Mathematik im Digitalen erleben“ fand im Wintersemester 2023/24  für Lehramtsstudierende für Grund- und Förderschulen mit Fokus auf das Fach Mathematik statt. Ziel der Veranstaltung bestand zum Einen darin aufzuzeigen, in wieweit digitale Tools lernförderlich im Mathematikunterricht eingesetzt werden können. Anderseits sollten direkt die digitalen Kompetenzen der Studierenden sowie deren Offenheit gegenüber neuen Technologien im Unterricht unterstützt werden. Hierzu wurden verschiedene Werkzeuge (z.B. Scratch[1]) direkt vor Ort mit den Lernenden erprobt und die Studierenden aktiv in die Gestaltung der Seminarsitzungen einbezogen, indem von Ihnen verschiedene Lernsettings präsentiert und diskutiert wurden. Dabei wurden explizit curriculare Vorgaben durch die Kultusministerkonferenz sowie Fachlehrpläne einbezogen und diskutiert.

Abbildung: Veranschaulichung des Seminarkonzepts durch Michelle Bräuer

[1] ­­Der Einsatz von Scratch (https://scratch.mit.edu/) ist aus datenschutzrechtlicher Sicht insbesondere in Bildungskontexten differenziert zu betrachten. Die Plattform wird vor allem zur Vermittlung von Programmierkenntnissen an Kinder und Jugendliche eingesetzt. Es empfiehlt sich aus datenschutzrechtlichen Gründen eine Offline-Nutzung der Desktop-App oder eine Nutzung ohne Registrierung, damit keine personenbezogenen Daten erhoben werden. Open Roberta Lab (https://lab.open-roberta.org/) ist eine mögliche Alternative mit Serverstandort in Deutschland und expliziter Ausrichtung auf den Bildungsbereich.

Fazit

„Meine Motivation war es mit der Lehrveranstaltung bereits zu Beginn des Studiums das oftmals durch eigene schulische Erfahrungen geprägte Bild der Studierenden auf das Fach Mathematik und den Mathematikunterricht aufzubrechen. Zugleich sollte die Veranstaltung dazu beitragen, ein Bewusstsein für die fachübergreifende Querschnittsaufgabe der Medienbildung zu entwickeln – ein Bereich, dessen Relevanz angesichts der digitalen Transformation in Schule und Gesellschaft stetig wächst und auch in der Primarstufe allgegenwärtig ist. Zwar orientierte sich die Lehrveranstaltung an das Fachsemester angepasst an curricularen Vorgaben und Forderungen, im Mittelpunkt stand jedoch ein erfahrungsorientierter und praxisnaher Zugang: Die Studierenden sollten nicht nur selbst digitale Tools erproben, sich in Schüler:innen hineinversetzen, sondern auch beginnend didaktisch reflektieren und in aktivierenden Lehr-Lernszenarien die Rolle der Gestaltenden einnehmen. Diese aktive Auseinandersetzung ermöglichte nicht nur den Perspektivwechsel vom Lernenden zur Lehrperson, sondern führte auch zu einem tiefergehenden Verständnis für die Potenziale und Herausforderungen digitaler Medien im schulischen Kontext.

Besonders eindrücklich war die Erfahrung, wie durch kreative Ansätze und geeignete digitale Werkzeuge komplexe Inhalte – etwa das Programmieren – kindgerecht und motivierend aufbereitet werden können. Viele Studierende äußerten überrascht, dass sie sich zu Beginn des Semesters nicht hätten vorstellen können, eine Idee davon zu bekommen, wie mit Grundschulkindern auf so spielerische und freudvolle Weise digitale Kompetenzen gefördert werden können. Insofern war die Lehrveranstaltung in mehrfacher Hinsicht gewinnbringend: Sie war sowohl fachlich fundiert als auch didaktisch innovativ, förderte die Selbstwirksamkeit der Studierenden – und trug maßgeblich zur kritischen Auseinandersetzung mit der Rolle digitaler Medien bei, welche die Studierenden hoffentlich durch ihr Studium und das spätere Berufsleben begleitet. Dass es Anreize für den Einsatz digitaler Medien auch mit mathematischen Bezügen gab, welche die Studierenden langfristig erproben wollen, zeigten auch die abschließende Seminarevaluation.“

(Michelle Bräuer, 2025)

Nur nicht verzetteln

Wie schnell verzettelt man sich in seinen Unterlagen oder verlegt eine Notiz oder hat den einen oder anderen brauchbaren Link für einen Text oder als Referenz verloren? Jeder von uns wird die Situation kennen, einen gefüllten Desktop zu haben oder die eine Datei nicht mehr zu finden, weil sie einen ähnlichen Namen wie sechs andere trägt. Hier sind Struktur und einige Regeln ganz sinnvoll.

Papierstapel, mit bunten Büroklammern festgemacht. (Quelle: Pexels.com)

Im Lernmodul Orientierung, Verwaltung & Dokumentation unseres Online-Selbstlernkurses Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens möchten wir dazu anregen und motivieren, von Anfang an die Ideen, Notizen und Rechercheergebnisse übersichtlich zu halten. Dort erfahren Sie, wie dies gut gelingen kann, welche Datenbanken und Tools dabei helfen können und wie Sie Ergebnisse und digitale Materialien sichern können.

Darüber hinaus bieten wir im Lernmodul Hinweise und Empfehlungen zu „Themenfindung und Orientierung“ “Literaturrecherche” und “Lesestrategieen und -techniken“. Klicken Sie gern einmal rein und lassen Sie sich für das ein oder andere anregen, z. B. welche Tools zur (Um)benennung von Dateinamen taugen oder inwieweit Daten visusliert werden können.

Hier geht es zum Online-Kurs >> www.llz.uni-halle.de/wiss-arbeiten

Der gesamte Kurs des LLZ “Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens” steht unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 DE; er kann also vervielfältigt, verbreitet, öffentlich zugänglich gemacht und bearbeitet werden. Da wir unseren Online-Kurs stetig verbessern möchten und an Bedürfnisse Studierender und auch Lehrender anpassen möchten, bitten wir Sie darum, an unserer Umfrage teilzunehmen oder Verbesserungsvorschläge oder Kommentare im Forum einzutragen. Haben Sie vielen Dank!

Tooltipp: Bildschirminhalte aufzeichnen und verändern

Digitale Tools und Helferlein gehören zu den Grundbausteinen multimedialer Lehre. Mit ihnen lassen sich oft komplizierte Aufgaben oder Methoden schnell und einfach lösen. In unserem „Tooltipp“ stellen wir von Zeit zu Zeit einige dieser Werkzeuge vor. Eine ausführliche Liste zum Stöbern lässt sich zudem hier im LLZ-Wiki finden.


LICECap

LICECap ermöglicht die Aufzeichnung kurzer Sequenzen des gesamten Bildschirms oder eines Teilbereichs in Videoform. Diese kurzen Segmente werden dann als gängiger .gif-Dateityp gespeichert und können somit zu Demonstrationszwecken per E-Mail an Andere versendet werden. Ein Anwendungsbeispiel ist etwa die Darstellung einer Klickreihenfolge für bestimmte Software als Anleitung. Ein Beispielaufnahme mit LICECap:

Mehr Informationen zu LICECap im LLZ-Wiki


Camtasia Studio

Die kostenpflichtige Software Camtasia Studio ermöglicht die Aufzeichnung von Bildschirminhalten. Simultan können Sie die Aufnahmen über ein angeschlossenes Mikrofon direkt vertonen. Mit wenigen Klicks lassen sich so beispielsweise ganze Präsentationen vorführen und kommentieren. Das Programm bietet neben der reinen Aufzeichnung außerdem die Möglichkeit, die Videos zu schneiden und stellt zahlreiche einsteigerfreundliche Export-Funktionen zur Weitergabe der Videos zur Verfügung.

Mehr Informationen zu Camtasia Studio im LLZ-Wiki


GIMP

GIMP ist eine frei verfügbare Software zur digitalen Bildbearbeitung und bietet ähnlich umfangreiche Funktionen wie das kostenpflichtige Programm Photoshop von Adobe. Neben Korrekturen für unter anderem Helligkeit, Kontrast oder den Tonwert eines Bildes sowie verschiedenen Werkzeugen zum Freistellen von Objekten stehen diverse Möglichkeiten der Bildbearbeitung zur Verfügung.

Mehr Informationen zu GIMP im LLZ-Wiki

 

Tooltipp: Unsere Lieblingstools im September

Digitale Tools und Helferlein gehören zu den Grundbausteinen multimedialer Lehre. Mit ihnen lassen sich oft komplizierte Aufgaben oder Methoden schnell und einfach lösen. In unserem „Tooltipp“ stellen wir von Zeit zu Zeit einige dieser Werkzeuge vor. Eine ausführliche Liste zum Stöbern lässt sich zudem hier im LLZ-Wiki finden.


Answergarden

Answergarden ist ein kollaboratives Werkzeug zur Sammlung von Ideen und Gedanken. Schon während des Kreativprozesses baut sich eine Art Wortwolke auf, in der die Ideen und Begriffe der Teilnehmenden gesammelt werden. Einsatzmöglichkeiten sind beispielsweise Echtzeit-Befragungen als Feedback-Methode oder gemeinsames Brainstorming.

Mehr Informationen zu Answergarden im LLZ-Wiki


Greenshot

Mit Greenshot lassen sich mit wenig Aufwand Bildschirmfotos erstellen. Hierbei kann man zwischen der Abbildung des gesamten Bildschirms, eines bestimmten Fensters oder eines ausgewählten Bereiches wählen. Nach der Generierung kann das Bild noch mit Kommentaren versehen werden und eignet sich daher für Erklärbilder und kleine Infografiken.

Mehr Informationen zu Greenshot im LLZ-Wiki


Trello

Das Aufgabenorganisationstool Trello bietet im Gegensatz zu klassischen ToDo-Listen eine Art Übersichtsbrett, auf dem mehrere Listen nebeneinander angelegt werden können. Aufgaben können dabei von einer Liste zur anderen übertragen werden und stellen damit den Prozess, den eine Aufgabe von der Idee über die Bearbeitung bis zur Fertigstellung nimmt, bildlich dar. Trello dient vor allem der kollaborativen Projektorganisation.

Mehr Informationen zu Trello im LLZ-Wiki

 

Classroom Screen – Visuelle Unterstützung für jeden Unterrichtsraum

Lehrende wünschen sich oft einfache visuelle Tools bei der Durchführung von Unterrichtsaktivitäten. Es handelt sich beispielsweise um folgende Funktionalitäten:

  • Stoppuhren, die den Studierenden die genaue restliche Bearbeitungszeit während einer Aktivität anzeigen;
  • Anzeige von Symbolen für die ausgewählten Sozialformen (z.B. Gruppenarbeit, Einzelarbeit etc.);
  • Erstellung von QR-Codes für Websites, die während des Unterrichts aufgerufen werden sollen;
  • Hochladen von Bildern und diese mit einem Zeichentool zu ergänzen;
  • Ampeln, die den Bearbeitungsstand visualisieren;
  • Automatische Würfel, die Namen oder Zahlen nach dem Zufallsprinzip auswählen.

Diese und mehrere Funktionen hat Laurens Koppers,  ein Lehrer entwickelt und stellt sie anderen auf der Website Classroom Screen frei zur Verfügung. Die Website ist sehr einfach zu bedienten und kann mit einem interaktiven Whiteboard oder einem Projektor angezeigt werden.

Weitere Informationen, Tipps und Tricks im Video oder auf der Website.