Anmeldung zur Lehrveranstaltungsevaluation

Das Evaluationsbüro der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bietet den Lehrenden die Möglichkeit, ihre Lehrveranstaltung evaluieren zu lassen. Lehrende haben somit Gelegenheit, Feedback von den Studierenden zu bekommen und ihre Lehre weiterzuentwickeln.

In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie Sie sich einfach und unkompliziert für die Lehrveranstaltungsevaluation über StudIP anmelden können:

Die Anleitung finden Sie hier auch in unserem Wiki.

Schritt für Schritt zur Evaluation Ihrer Lehrveranstaltung

Lehrveranstaltungsevaluationen bieten Lehrenden die Möglichkeit, die in der eigenen Lehre eingesetzten Methoden und Konzepte zu reflektieren und von Studierenden einschätzen zu lassen. Das Evaluationsbüro der Martin-Luther-Universität unterstützt Lehrende bei der Evaluation der eigenen Lehrveranstaltung. Die Ergebnisse werden dem Lehrenden im Anschluss zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen zum Ablauf finden Sie auf den Seiten des Evaluationsbüros.

Wie Sie sich in wenigen Schritten zur Evaluation anmelden können, zeigt der folgende Screencast. Im @LLZ-Wiki finden Sie außerdem eine textbasierte Anleitung.

 

Brauchen wir Evaluationen in der Lehre?

Die Frage nach guter Lehre ist allgegenwärtig und rückt immer mehr in den Fokus. Die Evaluation ist das Instrument, welches die Lehre und ihre Qualität messbar macht. Neben dem klassischen Feedback-Fragebogen zum Inhalt und Aufbau von Lehrveranstaltungen, werden oftmals auch Studienerfolg (in Form von Noten) und Rahmenbedingungen (Größe der Veranstaltung, technische Möglichkeiten, Zugänge zu den Materialen) mit erfasst. Ziel ist es, ein Abbild zu schaffen, welches Positives hervorhebt und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigt.

Feedback - NY Photographic CC BY- SA 3.0
Feedback NY Photographic, CC BY-SA 3.0

So gibt das Feedback der Lernenden neben den inhaltlichen Gesichtspunkten auch Aufschluss über organisatorische und rahmenspezifische Aspekte. Manchmal ist die geringe Teilnehmerzahl im Seminar schlichtweg der Zeit (z.B. durch Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen) geschuldet. Solche Dinge können unproblematisch im folgenden Semester verändert werden. Vermehrt rückt zudem die Heterogenität der Studierendenschaft in den Vordergrund. Hierzu zählen auf der einen Seite organisatorische Aspekte wie Mobilität und Flexibilität (Arbeit neben dem Studium, Kinder, Wohnort). Andererseits erweitern sich stetig die Zugänge zur Hochschule, sodass unterschiedliche Wissensstände (durch unterschiedliche Zugänge zum Studium, Zweitstudium o.ä) bestehen. Die gute Lehre muss solche Veränderungen erkennen und sich darauf einstellen. So können beispielsweise durch die Umgestaltung des Aufbaus der Lehrveranstaltung – durch Einstufungstest oder der Ergänzung der Veranstaltung mit zeitungebundenen Lehr- und Lernformaten, wie Online-Selbsttest oder das zur Verfügung stellen von Vorlesungsaufzeichnungen besser auf die Bedürfnisse von Studierenden eingegangen werden. Durch das Einbringen von englischsprachigen Veranstaltungen kann der Zugang von ausländischen Studierenden vereinfacht werden und so weiter. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Eine einheitliche Definition was die gute Lehre ausmacht, gibt es nicht und wird es vermutlich auch nicht geben. In jedem Fall aber, soll sie eine Lernumgebung bereitstellen, die das Lernen fördert (vgl. Klinger 2011: 5). Schlussendlich dient die Lehre dem Lern- und Kompetenzerwerb und soll den Lernerfolg steigern (vgl. Ulrich 2016: 16). Und nur wenn man die Studierenden fragt, was sie brauchen, was sie wollen und was sie sich wünschen, kann man passende Lehre gestalten. Die klare Antwort auf die Eingangsfrage ist damit: ja. Ja, wir brauchen Evaluationen in der Lehre.

Bild von NY Photographic , CC BY-SA 3.0

Literatur:
Klinger, Melanie (2011): Merkmale guter Hochschullehre. Definitionsversuche und Operationalisierbarkeit, in: bwp@ Ausgabe 21.
Stockmann, Reinhard, Meyer, Wolfgang (2014): Evaluation. Opladen & Toronto: Verlag Barbara Budrich.
Ulrich, Immanuel (2016): Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen. Wiesbaden: Springer Fachmedien.

Durchführung von Evaluationen in ILIAS

Die Lernplattform ILIAS wird derzeit vor allem von vielen Lehrenden eingesetzt, um Studierenden Selbsttests zur Verfügung zu stellen, die diese z.B. zur Prüfungsvorbereitung nutzen können. Durch das Update auf die Version 4.3.2 stehen im ILIAS nun eine Vielzahl von Erweiterungen und neuen Funktionen zur Verfügung, u.a. auch bezüglich des erwähnten Testwerkzeuges. Auch andere ILIAS-Objekte wurden durch das Update in ihren Funktionen erweitert, wie z.B. das Wiki in ILIAS.

Eine weitere interessante Möglichkeit in ILIAS die Lehre multimedial, neben dem Wiki oder Tests, anzureichern, bietet das integrierte Evaluationswerkzeug, welches nachfolgend genauer beschrieben werden soll.

Eine Umfrage kann in einem ILIAS-Kursraum über „Objekt hinzufügen“ erstellt werden. Bei den Einstellungen zur Umfrage kann man als Autor entscheiden, ob die Evaluation anonym erfolgen soll und ob die Teilnehmer die Möglichkeit haben nach Beendigung der Umfrage auf die statistische Auswertung der Ergebnisse zugreifen zu können oder nicht. Wie bei dem Test in ILIAS hat man auch hier die Möglichkeit entweder zuerst einen separaten Fragepool für die Umfrage anzulegen oder man legt nur eine Umfrage an und kann die Fragen anschließend in einem Fragepool ablegen.

Es stehen dabei fünf verschiedene Fragetypen zur Auswahl, die angelegt werden können:

  • Matrixfrage
  • metrische Frage
  • Multiple Choice Frage
  • Single Choice Frage und
  • Textfrage
Beispiel einer Matrixfrage in einer Umfrage in ILIAS
Beispiel einer Matrixfrage in einer Umfrage in ILIAS
Beispiel einer numerischen Frage in einer Umfrage in ILIAS.
Beispiel einer numerischen Frage in einer Umfrage in ILIAS
Beispiel einer Single Choice Frage in einer ILIAS-Umfrage
Beispiel einer Single Choice Frage mit Freitextfeld in einer Umfrage in ILIAS

Für eine übersichtliche Gestaltung der Umfrage können mehrere inhaltlich zusammengehörende Fragen beispielsweise auch zu Frageblöcken zusammengefasst werden.

Die Ergebnisse der Umfrage, die in der Standardeinstellung nur den Lehrenden zur Verfügung gestellt werden, werden in Form detaillierter kumulierter Ergebnisse tabellarisch und in Balkendiagrammen angezeigt und können als CSV- oder Microsoft Excel-Datei exportiert werden. Wie bereits erwähnt, kann diese Einstellung so angepasst werden, dass auch Studierende Zugriff auf die Evaluationsergebnisse haben. Dies kann beispielsweise in einem Einsatzszenario sinnvoll sein, in welchem Gruppenarbeiten evaluiert und aufgrund der Umfrageergebnisse weiter bearbeitet werden. Auch können sich über die Nutzung der Umfrage neue Feedbackmöglichkeiten für studentische Präsentationen und Referate ergeben, so dass diese gezielt ihre Fähigkeiten bezogen auf das wissenschaftliche Präsentieren weiterentwickeln können. Für Studierende, die im Rahmen eines Forschungsprojekt selbst eine bestimmte Fragestellung evaluieren und Ihre Kommilitonen dafür als Probanden heranziehen können, könnte dafür auch das Recht zur Erstellung einer ILIAS-Umfrage in einem bestimmten Kurs gegeben werden. Die dabei erhobenen Daten können als CSV-Dateien exportiert und in dieser Form z.B. auch in SPSS zur weiteren Auswertung und Bearbeitung importiert werden. Abschließend noch ein weiteres mögliches Einsatzszenario: Wenn Lehrende in einem ILIAS-Kursraum mehrere E-Learning-Objekte wie Tests oder Lernmodule Ihren Studierenden zur  Verfügung stellen, können diese am Ende der Veranstaltung beispielsweise über die Umfragemöglichkeit in ILIAS evaluiert werden. Dazu kann in den einzelnen Fragen der Umfrage direkt ein Verweis auf das jeweilige Material (z.B. Lernmodul) eingebunden werden.

Wenn Sie Fragen zum Evaluationswerkzeug oder weiteren Funktionen in ILIAS haben, können Sie sich gern an uns wenden. In der nächsten Zeit sollen an dieser Stelle weitere Funktionen und E-Learning-Objekte in ILIAS vorgestellt werden.