Erste Schritte zur Einführung von CampusConnect erfolgreich abgeschlossen

Die Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt beabsichtigen schon seit Längerem, digitale Lerninhalte gemeinsam zu entwickeln und hochschulübergreifend zur Verfügung zu stellen, was durch die im Rahmen des Verbundprojekts HET LSA angestrebte Vernetzung (vgl. Blogbeitrag von Lavinia Ionica zum Aufbau eines E-Learning-Netzwerks der Hochschulen Sachsen-Anhalts) zusätzliche Relevanz erhalten hat.

Bislang bestand eine technische Hürde in der Verwendung unterschiedlicher Lernplattformen an den Hochschulen. Mit CampusConnect steht jedoch ein gleichermaßen einfaches und etabliertes System zur Verfügung: eine Open Source Lösung zur Vernetzung von Lernplattformen sowie von Campusmanagementsystemen mit Lernplattformen zur Unterstützung von Lehr-Lern-Szenarien im Hochschulbereich.

CampusConnect ermöglicht einen unkomplizierten Austausch von Lehr-Lernmaterialien wie zum Beispiel Dateien, interaktive E-Learning-Elemente und komplexe Kursstrukturen. Der Vorteil liegt dabei in der einfachen Handhabung. Die Nutzer bewegen sich in der ihnen vertrauten Lernplattform. Mit wenigen Klicks ist es möglich, Inhalte in ausgewählten angebundenen Systemen zur Verfügung zu stellen oder Inhalte anderer Hochschulen zu finden. Lehrende verschiedener Hochschulen können gemeinsam Angebote entwickeln, zur Verfügung stellen und damit das Angebot der eigenen Hochschule verbreitern und ergänzen. Ebenso ermöglicht es die Zusammenarbeit von Studierenden verschiedener Hochschulen. Auch hochschulinterne Szenarien wie das Verbinden einer Weiterbildungsplattform mit einer zentralen E-Learning-Plattform sind möglich.

CampusConnect wird seit 2008 in Baden-Württemberg entwickelt und verknüpft dort die Lernplattformen der Universitäten und Pädagogischen Hochschulen. Bisher ist die Verknüpfung der Systeme Stud.IP, ILIAS und moodle möglich, was den an den Hochschulen Sachsen-Anhalts eingesetzten Systemen entspricht. Die Schnittstelle ist bei Bedarf erweiterbar.

Am 09.12.2014 stellte Frau Kristina Haase vom IT-Servicezentrum der MLU (ITZ) den ProrektorInnen für Studium und Lehre der Verbundhochschulen das System vor und unterbreitete einen Vorschlag für das Vorgehen bei der Einführung (Präsentation), der insgesamt begrüßt wurde.

Demnach sind zunächst die technischen und rechtlichen Grundlagen zu schaffen, wie der folgende Projektstrukturplan verdeutlicht (vgl. Abb):

Projektstrukturplan CampusConnect
Abb.: Projektstrukturplan des Vorhabens CampusConnect

Das Aufsetzen des E-Learning-Community-Servers (ECS), der Certificate Authority und Verwaltung sowie des Testsystems, auf dem beispielhaft Szenarien entwickelt oder gezeigt werden können, konnte im März 2015 abgeschlossen werden. In enger Zusammenarbeit der Rechenzentren der beteiligten Hochschulen werden derzeit die vorhandenen Lernplattformen zu ECS-Communities verknüpft, indem entsprechende Plugins installiert werden. Aktuell sind vier der sieben interessierten Hochschulen über das Testsystem vernetzt. Die Aufnahme weiterer Partner ist möglich.

Das Verbundprojekt an der MLU ist hauptsächlich in die Erarbeitung eines Kooperationsvertrags für das Vorhaben CampusConnect eingebunden, wobei eine enge Zusammenarbeit mit dem ITZ, dem @LLZ und dem Justitiariat der MLU realisiert wird. Außerdem finden regelmäßige Abstimmungen mit dem Prorektorat für Studium und Lehre statt. Der Entwurf der Vereinbarung soll bis Ende April 2015 fertig gestellt sein und ist anschließend zwischen den beteiligten Hochschulen abzustimmen.

Der produktive Einsatz von CampusConnect ist zum Wintersemester 2015/16 geplant.

Der Aufbau eines E-Learning-Netzwerks der Hochschulen Sachsen-Anhalts

Verbundhochschulen in Sachsen-AnhaltAn den Hochschulen in Sachsen-Anhalt befindet sich das E-Learning in einem Übergang von einer Pionierphase zu einer nachhaltigen Implementierung. Als konkretes Beispiel kann die Gründung eines Zentrums für das multimediale Lehren und Lernen (@LLZ) im Jahre 2012 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hervorgehoben werden. Auch an anderen Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt wird gegenwärtig an der Implementierung von E-Learning-Strategien gearbeitet.

Auch im Verbundprojekt HET LSA lässt sich eine Etablierung des Themas beobachten, da zwei der sechs beteiligten Hochschulen ihren Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung des multimedialen Lehrens und Lernens zur Professionalisierung der Hochschullehre gelegt haben.

Da in Praxis und Literatur Kooperationen zwischen Bildungsinstitution als Erfolgskriterium tragfähiger E-Learning-Geschäftsmodelle angesehen werden (Seufert/Zwellweger, 2004), war es naheliegend, ein E-Learning-Netzwerk der Verbundhochschulen im Land Sachsen-Anhalt zu gründen.

Der Hauptgedanke ist, ein landesweites Netzwerk der E-Learning-Aktiven aufzubauen und somit Kompetenzen zu bündeln, um in der Lage zu sein, sich gegenseitig zu diversen E-Learning-Themen zu beraten und zu unterstützen. Zu diesen zählen Lehrende, MitarbeiterInnen zentraler Einrichtungen wie Rechenzentrum, E-Learning-Services, Zentren für Hochschuldidaktik/Weiterbildung und angewandte Hochschulforschung, Bibliotheken usw.

Unter der Moderationsleitung der Mitarbeiterinnen des Teilprojekts an der Martin-Luther-Universität beschlossen die Verbund-MitarbeiterInnen am 15. April 2013 die Gründung einer Arbeitsgruppe (AG) E-Learning.

Die Arbeit der AG wurde nach relevanten E-Learning-Themen gegliedert. Insgesamt wurden zehn E-Learning-Themenbereiche und eine Laufzeit bis zum Ende des Verbundprojektes (Ende 2016) vereinbart. Diese Themenbereiche sind:

  1. Kick-off „E-Learning“ (27.05.2013)
  2. E-Plattformen & Beratungsstruktur (18.07.2013)
  3. Rechtliche Fragen im E-Learning (14.10.2013)
  4. Vorlesungsaufzeichnungen & Videos in der Lehre (31.01.2014)
  5. E-Assessment (29.04.2014)
  6. E-Portfolios (15.07.2014)
  7. Lernobjekte-Management (CampusConnect) (September 2014 – März 2015)
  8. Open Educational Resources & MOOC (28.04.2015)
  9. Mobile Learning (Juni 2015)
  10. Qualität von E-Learning-Arrangements (Oktober 2015)

Ausgelöst durch das Bestreben, die E-Learning-Aktivitäten an den Verbundhochschulen in Sachsen-Anhalt zu erfassen und eine Verbreitung des E-Learning an den Verbundhochschulen anzuregen, wurden in der AG E-Learning erste Erfahrungen und Ergebnisse gesammelt. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der AG E-Learning.

 

Quelle
Seufert, S. & Zellweger, F. (2004) Gestaltung von Geschäfts- und Kooperationsmodellen für eLearning an Hochschulen. In Euler, D. & Seufert, S. (Hrsg.): eLearning in Hochschulen und Bildungszentren. Gestaltungshinweise für pädagogische Innovationen. München: Oldenbourg Verlag.

Open@LLZ #6: „E-Learning und Urheberrecht – Rechtliche Herausforderungen für das multimediale Lehren“

open@LLZ

Donnerstag, 16. April 2015 | 16:00 – 19:00 Uhr

Hoher Weg 8 | Nordflügel | 4. Etage, Raum 417

Referent: Prof. Dr. Malte Stieper | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

 

Bei der Erstellung und Distribution von Lehr- und Lernmaterialien für E-Learning-Arrangements ist das Urheberrecht von besonderer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund treten oftmals Fragen auf, u. a. ob die verwendeten ausgewählten Grafiken, Fotos oder auch Videosegmente und Dokumente etc. urheberrechtlich geschützt sind und unter welchen Bedingungen diese Materialien für Lehrzwecke genutzt werden können.

Grundsätzlich dürfen urheberrechtlich geschützte Werke nur genutzt werden, wenn der Urheber dem zustimmt. Ausnahmen von diesem sog. Erlaubnisvorbehalt des Urheberrechts bilden die Schrankenbestimmungen. Diese legen fest, dass in bestimmten Fällen eine Nutzung auch ohne Zustimmung erfolgen darf (wie z. B. bei Zitaten oder bei Kopien zu Lehrzwecken) und unter welchen Voraussetzungen die zustimmungsfreie Nutzung möglich ist.

Die urheberrechtlichen Regelungen zu kennen und sicher anzuwenden ist für viele Hochschullehrende eine Herausforderung. Dieser widmet sich Prof. Dr. Malte Stieper im sechsten open@LLZ mit seinem Beitrag zu rechtlichen Herausforderungen für das multimediale Lehren. Prof. Dr. Malte Stieper ist seit 2010 Inhaber der Gundling-Professur für Bürgerliches Recht, Recht des geistigen Eigentums und Wettbewerbsrecht (GRUR-Stiftungsprofessur) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Im Anschluss an den Vortrag und die Diskussionsrunde gibt es die Möglichkeit mit den Mitarbeitern des @LLZ ins Gespräch zu kommen.

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Neuerungen in ILIAS 4.4

Nach dem erfolgreichen Update des Lernmanagement-Systems ILIAS steht nun für alle Benutzer die Version 4.4.7 zur Verfügung. Mit diesem Update gibt es auch ein paar wichtige und hilfreiche Neuerungen, sowie neue Objekte, die weitere Möglichkeiten für die Arbeit mit dem System bieten. Einige davon sollen in diesem Beitrag etwas ausführlicher betrachtet werden.

ILIAS Literaturliste
ILIAS Literaturliste

Ein neues Objekt ist die Literaturliste. Zu einer Veranstaltung kann damit beispielsweise sehr einfach Fach- und Prüfungsliteratur in einer Liste bereitgestellt werden. In ILIAS kann die Literaturliste im Format .ris, .bib und .bibtex importiert werden. Diese Dateien lassen sich sehr gut aus einem Programm zur Literaturverwaltung exportieren. Dafür steht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine Campuslizenz für das Programm Citavi zur Verfügung. Die Teilnehmer einer Veranstaltung können die Original-Datei auch herunterladen und in ihre eigene Literaturverwaltung importieren und so etwa für eigene Hausarbeiten nutzen.

ILIAS Formelfrage
ILIAS Formelfrage

Für die Erstellung von Tests steht in der neuen ILIAS Version ein weiterer Fragentyp, die Formelfrage, zur Verfügung. In der Frage werden die Aufgabenstellung, also die Berechnung eines bestimmten Wertes, und die passende Formel definiert. Für jede benutzte Variable und das Ergebnis wird während der Fragenerstellung der Wertebereich definiert. Wie die Frage dem Testteilnehmer letztendlich gestellt wird bestimmen Zufallszahlen. Wie bei den meisten Fragen in Ilias erfolgt auch hier die Bewertung der Frage automatisch.

Für solche Fragen, bei denen eine manuelle Bewertung nötig ist, wie etwa bei Freitextfragen, ist sicherlich vor allem das Feature zur Bewertung von Antworten pro Frage hilfreich. Bisher konnten manuelle Bewertungen nur jeweils pro Testteilnehmer bewertet werden. Mit dem Update ist es nun möglich die Testdaten pro Frage zu bewerten und so einen besseren Überblick über die Antworten zu einer Frage zu bekommen.

Die vorgestellten neuen Features und Objekte geben nur einen kleinen Einblick in die zahlreichen Neuerungen in ILIAS 4.4. Einen Überblick über alle Neuerungen können Sie im ILIAS 4.4 Feature Wiki finden.

Gesetz ermöglicht interaktiven Fernunterricht an schwedischen Schulen

https://www.flickr.com/photos/notbrucelee/7219422352/Wie die schwedische nationale Organisation für Fernunterricht SVERD berichtet, wird ab dem 01. Juli 2015 die schwedische Regierung den interaktiven Fernunterricht im Schulalltag gesetzlich verankern. Dabei handelt es sich um eine Unterrichtsform, welche die räumliche aber nicht die zeitliche Trennung zwischen Schüler und Lehrer erlaubt.

Bild:  „TransparencyCamp 2012 – #tcamp12 social network graph [1/2]“ von justgrimes,  CC BY

Mit Fernunterricht wird hier gemeint, dass Schüler einer Schule gemeinsam am Unterricht via Videokonferenz teilnehmen, während der Lehrer oder die Lehrerin sich an einem anderen Ort befindet. Der Fernunterricht soll durchgeführt werden, wenn es vor Ort nicht ausreichend qualifiziertes Lehrpersonal gibt. Zunächst werden für eine begrenzte Anzahl an Fächer (z.B. Sprachunterricht) Fernunterricht ermöglicht. Die Übertragung auf andere Fächer wird allerdings geprüft.

Dieser Fernunterricht ist zurzeit an schwedischen Schulen zwar nicht verboten, er soll allerdings durch diese Maßnahme institutionalisiert werden.