LLZ@Lange Nacht der Wissenschaften 2016

Das @LLZ lädt zur 15. Langen Nacht der Wissenschaften der Uni Halle am 1. Juli 2016 ins Melanchthonianum ein und hält ein vielfältiges Mitmachprogramm für alle Interessierten bereit.

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Digitale Lehre und Mee(h)r

 

18.00 bis 23:00 Uhr Mitmachprogramm

 

 

Lehren & Lernen multimedial – digital vernetzte Medien sind mehr als die Nutzung von Computern und Internet. Im Kontext Lehre erleben Sie live den Einsatz von Multitouch, Visualizer und vielem mehr. Entdecken Sie, wie digitale Lehre die Universität der Zukunft gestaltet.

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Prüfen im Pool

 

18.00 bis 23:00 Uhr Mitmachprogramm

 

 

 

E-Assessment ist ein fester Bestandteil moderner Prüfungsverfahren. Der Computerpool wird dabei zum Prüfungsraum. Sie wollen wissen, wie die Prüfungsplattform unserer Universität funktioniert? Testen Sie mit uns online Ihr Wissen!

 

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Vorlesungen im Netz

18.00 bis 23:00 Uhr

 

An der Uni Halle können seit drei Jahren Vorlesungen automatisch aufgezeichnet und live übertragen werden. Die Digitalisierung ermöglicht damit eine spontane Art der Informations- und Wissensaufnahme. Begeben Sie sich mit uns auf eine Reise und erleben Bildungsinhalte unserer Universität.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch im 1. Obergeschoss des Melanchthonianums.

Strategiepapier der KMK zur digitalen Bildung (Kommentar)

Zweifellos – Digitalisierung x.0 ist spätestens seit 2015 in aller Munde. Aber zwischen „man müsste mal“ und „jetzt legen wir los“ (@wilddueck) existieren nicht nur zwischen den Schulen und einzelnen Bundesländern, sondern auch zwischen den Hochschulen weiterhin erhebliche Unterschiede, zumeist in Abhängigkeit der jeweiligen Förderprogrammlage.

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Google Trends: Digitalisierung

Echte Eigenmittel werden noch selten dafür eingesetzt, denn erst langsam wird der strategische Nutzen deutlich. Die Erfahrung zeigt: Sobald technische und strukturelle Infrastrukturen geschaffen werden und ein Lehrender innerhalb eines Fachs positive Erfahrungen sammelt, führt dies zu einer stark wachsenden Nachfrage weiterer Lehrender.

Digitalisierung stellt in der Lehre eine Basisinnovation dar, die tatsächlich völlig neue Lehr- und Lernformen ermöglicht. Elektronische Prüfungen etwa sind die Grundvoraussetzung dafür, dass auf Basis eines konkreten Wissenstandes exakt passende Lernangebote zugeordnet werden können, was den Forderungen nach Personalisierung des Lernens viel mehr entgegen kommt, als es die gegenwärtige individuelle Lernbetreuung im realen Leben vermag. Auch elektronische Vorlesungsaufzeichnungen, von vielen als simple Direktaufzeichnungsvariante wahrgenommen, sind tatsächlich die Voraussetzung für alles weitere, von der Anreicherung dieser Videos mit Zusatzmaterialien, Quizzes und Interaktionen bis hin zur Erstellung von Lerneinheiten und deren Einbindung in adaptive Lernumgebungen. Mit Papier, Stift und vielleicht PowerPoint alleine wird das nicht gelingen.

Der vorliegende Entwurf eines Strategiepapiers der Kultusministerkonferenz zur digitalen Bildung weist den Hochschulen in ungewohnter Deutlichkeit eine Schlüsselrolle im Prozess der Digitalisierung zu, insbesondere mit Blick auf die Lehramtsausbildung. Zwar werden die Vorleistungen der Hochschulen durchaus anerkannt, aber auch die nötige Nachhaltigkeit, Langfristigkeit und damit verbundenen Investitionen angemahnt (S. 3).
Die Forderungen in sechs Handlungsbereichen umfassen alles das, was eLearning-Zentren als Ziele schon seit Jahren verfolgen und was aus Sicht der KMK als endlich wahrzunehmende Chance für eine strategische Integration vorhandenen Knowhows angesehen werden muss.

Aufgaben gibt es viele. So sind zum Beispiel im Bereich der curricularen Entwicklung (S. 13) Modulplaner z.T. noch  nicht in jedem Fall dafür sensibilisiert, dass eine elektronische Prüfung, die rechtliche Voraussetzung hat, auch als Prüfungsform in den Studienunterlagen auch aufgeführt sein muss. Für echte Blended-Learning-Arrangements oder gar didaktische Modelle des Inverted Classrooms fehlen in der Regel verbindliche Akkreditierungserfahrungen, wie diese rechtssicher verankert werden können. Es ließen sich mit der Anerkennung von z.B. extern absolvierten MOOC‘s als Studienleistung neue Impulse setzen. Eine Anerkennung  von erworbenen Badgets anderer Hochschulen , womöglich außerhalb Deutschlands…., die Liste ist lang.

Den Schwerpunkt legen die Kultusminister auf eine gleichzeitige Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Lehrenden im Bildungsbereich, um die Digitalisierung als integrativen Bestandteil des Lehrens und Lernens zu verankern (S. 14). Das Hauptziel lautet Integration (auch im Schulalltag), um so allen Lernenden digitale Praxis zu vermitteln und mit ihnen erlebbar zu gestalten. Dahinter steht die simple Erkenntnis, dass sich Medienkompetenz an den Schulen über die Lehramtsstudierenden im Laufe der Jahre zwar quasi von selbst einstellt, aber nur in verantwortungslos langen Zeiträumen. Und daraus folgt: Medienbildung darf für Lernende eben kein Zusatzfach sein, dass man belegen kann oder auch nicht. Im Kern ist Medienkompetenz eine Studienvoraussetzung, die weit über die Fähigkeit der Bedienung eines Smartphones hinausführt.

Die größte Herausforderung für Länder und Hochschulen wird es sein, in relativ kurzer Zeit die dafür notwendigen Qualifizierungs-Ressourcen (inhaltlich, personell, strukturell) bereitzustellen.
Dabei zeigt sich immer wieder, dass technische Investitionen als Grundvoraussetzung im gesamten Digitalisierungsprozess den geringsten Kostenfaktor darstellen – auch wenn es oft bereits daran scheitert. Aber man braucht halt beides, neben der technischen Basissoftware, vernetzten Campus-Management-Systemen und Campus-Connect-Lösungen auch kompetente und leistungsfähige eLearning-Zentren (S. 26).

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Grafik: CC by MindWires

Einen Ausblick auf mögliche künftige Förderprogramme des Bundes liefert das Papier gleich mit: Flexibilisierung und Individualisierung des Studienalltags, Citizen Science, eScience, Big Data und Learning Analytics dürften bei künftigen Ausschreibungen eine Rolle spielen (S. 27). Hinzu kommen vermutlich Förderungen hochschulübergreifender Kooperationen und Vernetzungen, was z.B. die Chancen gemeinsamer Studiengänge der „kleinen Fächer“ erhöht oder diese überhaupt erst ermöglicht.

Das Strategiepapier ist ein großer Wurf und in seiner Dichte für alle Hochschulen endlich ein umfassendes Programm und eine Chance jenseits der Exzellenz-Debatte. Für diese inhaltlichen Ziele die dafür notwendigen Ressourcen bereitzustellen ist eine gemeinsame Aufgabe von Hochschulen, Ländern und Bund, wie das Papier gleich zu Beginn feststellt: „Die Anforderungen in der akademischen Bildung verändern sich allerdings in einer Dynamik, die nicht mehr im Rahmen der laufenden Aufgabenerledigung zu bewältigen ist“.

Kooperationsvereinbarung zu CampusConnect unterzeichnet

Verfasst von  

LogoBereits am 20.05.2016 haben die Kanzler/innen der Hochschulen Sachsen-Anhalts die Kooperationsvereinbarung zum Einsatz von CampusConnect unterzeichnet. Am vergangenen Freitag, den 03.06.2016, hat mit der Universität Leipzig der letzte Kooperationspartner seine Unterschrift geleistet. Damit sind alle technischen und administrativen Bedingungen zum Einsatz von CampusConnect in der Praxis geschaffen.

CampusConnect ist eine Software, die den Zugriff auf E-Learning-Systeme wie Stud.IP, ILIAS oder Moodle zwischen verschiedenen Hochschulen vermittelt. So haben Dozenten die Möglichkeit, per Mausklick Veranstaltungen für Studierende anderer Hochschulen freizugeben und Studierende können freigegebene Veranstaltungen anderer Hochschulen genauso einfach wie die ihrer eigenen Hochschule besuchen. Damit rücken die Hochschulen Mitteldeutschlands – zumindest virtuell – näher aneinander.

Der Ursprung der Entwicklung von CampusConnect liegt in Baden Württemberg an der Uni Stuttgart. An der Einführung in Mitteldeutschland waren seit Anfang 2014 zahlreiche Mitarbeiter/innen aller beteiligten Hochschulen sowohl im administrativen als auch technischen Bereich beteiligt. Koordiniert wurde die Einführung gemeinschaftlich von der AG E-Learning des Verbundprojektes HET LSA sowie vom IT-Servicezentrum der MLU.

Kontakt:

kristina.haase@itz.uni-halle.de

anja.schulz@llz.uni-halle.de

Veranstaltungstipp: Tag der Lehre an der Hochschule Merseburg

Am 14.06.2016 findet an der Hochschule Merseburg der 4. Tag der Lehre statt, zu dem auch Lehrende der Martin-Luther-Universität herzlich eingeladen sind.

Unter dem Motto „Tag der Lehre 4.0 – Die Zukunft des Lernens gestalten“ soll ab 15.00 Uhr im Foyer des Hauptgebäudes das Lehren und Lernen an der Hochschule Merseburg im Mittelpunkt stehen und damit der Dialog zwischen Lehrenden, Mitarbeitern und Studierenden gefördert werden.

Höhepunkte:

  • Impulsvortrag zum Thema „Digitale Praktiken bikultureller junger Menschen: Die Suche nach der Identität“ von Dr. Gala Rebane (TU Chemnitz)
  • Workshop zum Thema „Rechtliche Aspekte des E-Learning“ von Anne-Marie Schmitt (Universität Rostock)
    Kurzbeschreibung: Ein wunderschönes Bild aus dem Internet und mein E-Learning-Kurs ist auf einmal viel attraktiver… Wer hat diesen Gedanken noch nicht gehabt? Zahlreiche Plagiatsaffären in den letzten Jahren haben Unsicherheit im Umgang mit Werken Dritter hervorgerufen. Insbesondere durch das Internet und die verfügbaren technischen Möglichkeiten, geistige Inhalte schnell zu kopieren, zu verändern und zu verbreiten, ist die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken sehr einfach. Aber dadurch können urheberrechtliche Verletzungen entstehen. Und urheberrechtliche Verletzungen sind nicht mit einer guten wissenschaftlichen Praxis vereinbar. Wie soll man also in der Lehre mit fremden Werken umgehen, ohne eine urheberrechtliche Verletzung zu begehen?
  • interaktives Diskussionsforum zum Thema „Lernen in der Informationsgesellschaft – Googeln anstatt Wissen?“
  • u.v.m.

Das vollständige Programm finden Sie hier. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Team des Verbundprojektes HET LSA an der Hochschule Merseburg freut sich auf Ihre Teilnahme!

Brauchen wir Evaluationen in der Lehre?

Die Frage nach guter Lehre ist allgegenwärtig und rückt immer mehr in den Fokus. Die Evaluation ist das Instrument, welches die Lehre und ihre Qualität messbar macht. Neben dem klassischen Feedback-Fragebogen zum Inhalt und Aufbau von Lehrveranstaltungen, werden oftmals auch Studienerfolg (in Form von Noten) und Rahmenbedingungen (Größe der Veranstaltung, technische Möglichkeiten, Zugänge zu den Materialen) mit erfasst. Ziel ist es, ein Abbild zu schaffen, welches Positives hervorhebt und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigt.

Feedback - NY Photographic CC BY- SA 3.0
Feedback NY Photographic, CC BY-SA 3.0

So gibt das Feedback der Lernenden neben den inhaltlichen Gesichtspunkten auch Aufschluss über organisatorische und rahmenspezifische Aspekte. Manchmal ist die geringe Teilnehmerzahl im Seminar schlichtweg der Zeit (z.B. durch Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen) geschuldet. Solche Dinge können unproblematisch im folgenden Semester verändert werden. Vermehrt rückt zudem die Heterogenität der Studierendenschaft in den Vordergrund. Hierzu zählen auf der einen Seite organisatorische Aspekte wie Mobilität und Flexibilität (Arbeit neben dem Studium, Kinder, Wohnort). Andererseits erweitern sich stetig die Zugänge zur Hochschule, sodass unterschiedliche Wissensstände (durch unterschiedliche Zugänge zum Studium, Zweitstudium o.ä) bestehen. Die gute Lehre muss solche Veränderungen erkennen und sich darauf einstellen. So können beispielsweise durch die Umgestaltung des Aufbaus der Lehrveranstaltung – durch Einstufungstest oder der Ergänzung der Veranstaltung mit zeitungebundenen Lehr- und Lernformaten, wie Online-Selbsttest oder das zur Verfügung stellen von Vorlesungsaufzeichnungen besser auf die Bedürfnisse von Studierenden eingegangen werden. Durch das Einbringen von englischsprachigen Veranstaltungen kann der Zugang von ausländischen Studierenden vereinfacht werden und so weiter. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Eine einheitliche Definition was die gute Lehre ausmacht, gibt es nicht und wird es vermutlich auch nicht geben. In jedem Fall aber, soll sie eine Lernumgebung bereitstellen, die das Lernen fördert (vgl. Klinger 2011: 5). Schlussendlich dient die Lehre dem Lern- und Kompetenzerwerb und soll den Lernerfolg steigern (vgl. Ulrich 2016: 16). Und nur wenn man die Studierenden fragt, was sie brauchen, was sie wollen und was sie sich wünschen, kann man passende Lehre gestalten. Die klare Antwort auf die Eingangsfrage ist damit: ja. Ja, wir brauchen Evaluationen in der Lehre.

Bild von NY Photographic , CC BY-SA 3.0

Literatur:
Klinger, Melanie (2011): Merkmale guter Hochschullehre. Definitionsversuche und Operationalisierbarkeit, in: bwp@ Ausgabe 21.
Stockmann, Reinhard, Meyer, Wolfgang (2014): Evaluation. Opladen & Toronto: Verlag Barbara Budrich.
Ulrich, Immanuel (2016): Gute Lehre in der Hochschule. Praxistipps zur Planung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen. Wiesbaden: Springer Fachmedien.