Durch den Einzug von interaktiven Whiteboards (IWB) in immer mehr Bildungseinrichtungen stellt sich die Frage, wie die Lehrpersonen, die mit ihnen konfrontiert werden, auch mit ihnen umgehen lernen können. Viele der auf dem Markt verfügbaren IWBs haben eigene mitgelieferte Programme (z.B. SMART Notebook, Promethean ActivInspire, …), die auf die Nutzung mit dem jeweiligen IWB-Typ ausgerichtet sind. Sie erleichtern den Umgang mit dem genannten Board und bieten jedes jeweils eigene Vorteile und Nachteile, die sich oftmals erst im Vergleich herauskristallisieren. Gleichzeitig muss der volle Umfang der Funktionen erst nach und nach entdeckt werden. Die Nutzung aller boardspezifischen Programme setzt voraus, dass man die bekannte Arbeitsweise den Boards anpasst und nicht umgekehrt, sprich: wenn man gewöhnt ist mit Powerpoint zu arbeiten, muss man sich bei der Nutzung von IWBs darauf einstellen den Umgang mit einem neuen Programm zu erlernen und die meisten vorhandenen Materialien in das neue Format zu konvertieren. Ebenso ist die Nutzung als beschreibbare Oberfläche außerhalb der boardspezifischen Programme nicht zwangsweise möglich. Auch hier setzen die Boards darauf, dass man sich an die Nutzung des vorgegebenen Programms gewöhnt.
Besonders schwierig wird es aber für Lehrende, die sich in ihren Unterrichtseinheiten mit verschiedenen Boardtypen konfrontiert sehen, da die mit den IWB-Programmen erarbeiteten Ergebnisse oft auch nur auf den Boardtypen abrufbar sind, auf denen sie erarbeitet wurden. Ein Übertragen auf ein anderes Boardformat ist in vielen Fällen nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Dies macht die Bedienung und die Arbeit mit den IWBs in einigen Fällen schwieriger als sie sein müsste.
Es gibt glücklicherweise einige Lösungsmöglichkeiten von denen man aber wissen muss, da diese nicht von den Firmen und Vertretern propagiert werden. So gibt es im Netz beispielsweise einige kleine Programme, die den vollen Funktionsumfang eines IWBs nachstellen und auf allen Boardtypen eingesetzt werden können. So bleiben die Ergebnisse übertrag-, speicher- und bearbeitbar. Es gibt aber drei Programme, die gut abseits der boardspezifischen Programme am IWB genutzt werden können: Open Sankoré, xournal und Easy Whiteboard. Alle drei Werkzeuge werden hier im Blog nacheinander vorgestellt und können über das LLZ-Wiki unter dem Tool-Portal gefunden werden.
Von den drei genannten Werkzeugen ist Open Sankoré das Programm, das den herkömmlichen Whiteboardprogrammen am ähnlichsten ist. Es ist ein Open-Source-Werkzeug, das auf allen Betriebssystemen installiert werden kann und dessen Funktionsumfang denen der boardspezifischen Softwaretypen in nichts nachgestellt ist. Im Vergleich ist der Arbeitsaufwand bei diesem Programm aber auch ähnlich hoch, wie bei den herkömmlichen Programmen! Dennoch bietet dieses Programm den Vorteil, dass es sich nicht den Boards anpassen muss. Wenn man den Umgang mit diesem Programm trainiert und offen damit umgeht, kann man hiermit wenigstens das auf Open Sankoré konvertierte Material boardübergreifend nutzen. Damit bietet die plattformübergreifende Funktionalität eine gleichbleibende Nutzbarkeit mit allen typischen Funktionen eines interaktiven Whiteboards: Video und Webanwendungsnutzung, Präsentation und handschriftliches Annotieren, Schreiben und Gestalten.
Der Einsatz von xournal und Easy Whiteboard wird in den Teilen 2 und 3 vorgestellt.
2 Gedanken zu „Alternativprogramme zur Arbeit am Interaktiven Whiteboard – Teil 1: Open Sankoré“