LLZ@Germanistik: Video-Tutorials

Video-Tutorials sind die visualisierte Form einer Gebrauchsanweisung oder einer Kenntnisvermittlung. Dem Betrachter sollen hier z. B. Funktionsweisen, Handlungsabläufe oder auch komplexe Vorgänge reproduzierbar nahe gebracht werden. Neben der Option vielschichtige Abläufe nicht mit unendlich langen Texten auszudrücken, bieten Video-Tutorials u. a. einen Weg gleich mehrere Rezeptionskanäle anzusprechen. Gewinnbringend für effektives Lernen sind eine höhere Anschaulichkeit durch visuelle Darstellungen und die Möglichkeit Handlungsoptionen übersichtlich nebeneinander erfassbar darzustellen.

Im letzten Semester erstellten Studierende am Germanistischen Institut mit Prof. Matthias Ballod im Seminar „Wissenskommunikation“ Video-Tutorials. Bei der Vorstellung der Projektergebnisse durch die Studierenden war das @LLZ dabei.

Die Beiträge umfassten Video-Tutorials zu den Themen:

  • Wie bereite ich eine wissenschaftliche Arbeit vor?
  • Das mach‘ ich doch mit links!
  • Die zweite („althochdeutsche“) Lautverschiebung
  • Literarisches Schreiben
  • Was ist „Es“? (Bedeutung des Pronomen „es“).


Ein Beispiel: Linkshändigkeit – Ein Leitfaden für Eltern und Lehrer

In einer Gesprächsrunde wurden sowohl die Ideen und Konzeptionen, als auch die Drehbücher und deren Produktion kritisch diskutiert. Video-Tutorials erfordern eine klare Strukturierung der Inhalte. Aus didaktischer Sicht sollte die Länge eines Beitrages 20-30 Minuten nicht überschreiten. Dazu ist es erforderlich, eine Gliederung in Kapitel bzw. Abschnitte vorzunehmen. Bei längeren Beiträgen sollten die einzelnen Inhalte separat aufrufbar sein. Um die Vorteile von Video-Tutorials voll ausschöpfen zu können, müssen zudem einige Standards und Qualitätsmerkmale gewährleistet sein. Sowohl die inhaltliche Qualität des Streams als auch die Aufnahmequalität des Videos (z. B. Hintergrundgeräusche, Sprach- und Stimmqualität) sind entscheidende Qualitätsmerkmale. Zu beachten sind zudem die Qualität der Navigation und Handhabung.

Die für uns sehr interessanten Beiträge der Studierenden ließen auf eine breite Auseinandersetzung mit der jeweiligen Thematik schließen. Die Arbeiten zeigen Originalität und Ideenreichtum. Aus der medialen Umsetzung der Grundgedanken konnten wir ein unterschiedliches Know-how im Umgang mit der Medientechnik entnehmen. Neben Umsetzungsfragen wurde zudem diskutiert, welche speziellen didaktischen Überlegungen bei der jeweiligen Planung und Materialaufbereitung zusätzlich zu berücksichtigen sind und ob eine zielgruppenbestimmte Vermittlung der Inhalte erfolgte. Empfehlungen zur verbesserten Darstellung wurden von den Studierenden angenommen, sodass einige Video-Tutorials überarbeitet worden sind. Vor kurzem veröffentlichte Prof. Matthias Ballod die ersten Endergebnisse auf dem Youtube-Kanal der Abteilung für Deutschdidaktik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Für die Studierenden wurde im Seminar die Sozialform der Gruppenarbeit genutzt. Durch die eigenständige Erstellung der Video-Tutorials war zum einen eine aktive fachliche Auseinandersetzung mit den Inhalten notwendig, zum anderen wurde die Medienkompetenz der Studierenden erhöht. Aus Sicht des @LLZ ist diese im Seminar „Wissenskommunikation“ gewählte Form der Projektarbeit ein ansprechendes Beispiel, das Lehren und Lernen durch Technologien zu bereichern.

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