Der von der UNESCO geprägte Begriff der Open Educational Resources (OER) umfasst ganz allgemein frei zugängliche Ressourcen, die im Rahmen des Lehrens, Lernens und Forschens eingesetzt werden können. Die Bandbreite dieser freien Inhalte reicht beispielsweise von Studien, Vorträgen, Bildern, Videos über Software und Autorentools bis hin zu kompletten E-Learning-Kursen und Online-Tests. Hauptmerkmal besteht dabei darin, dass die Open Educational Resources unter einer Lizenz stehen, die einen freien Zugang, eine freie Verwendung und eine Bearbeitung ermöglicht (vgl. UNESCO).
Die grundlegende Motivierung hinter OER ist es, allen Menschen weltweit einen freien Zugang zu einem umfassenden Bildungsangebot zu ermöglichen.
In einem aktuellen Austausch zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Kultusministerkonferenz und Expertinnen und Experten aus dem Bereich OER wurden verschiedene Anforderungen (z.B. rechtliche und technische Aspekte), aber auch Potenziale von Open Educational Resources diskutiert (vgl. werkstatt.bpb.de).
Im Ergebnis des Fachgesprächs haben sich verschiedene Themen heraus kristallisiert zu denen weitergehende Studien angeregt werden sollten. Dabei ergaben sich u. a. folgende Fragestellungen:
- Welchen konkreten Effekt kann der Einsatz von Open Educational Resources auf die Qualität des Lehren und Lernens haben?
- Wie kann die Qualität der frei zugänglichen Lernmaterialien nachhaltig überprüft und weiterentwickelt werden?
- Wie kann eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen durch einen verbesserten Umgang mit Metadaten unterstützt werden?
- Wie kann eine verstärkte Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen (z.B. Bibliothek), insbesondere mit den technischen Experten und Expertinnen, angeregt werden?
- Wie können mögliche OER-Pilotprojekte auch finanziell unterstützt werden?
Das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen der MLU betrachtet Open Educational Resources als ein sinnvolles, ergänzendes Bildungsangebot, dem insbesondere im Zusammenhang des Lebenslangen Lernens eine wichtige Bedeutung zukommt.
Dazu beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Urheberrecht im LLZ mit den Bedingungen, die für die Nutzung, aber auch die eigene Erstellung von freien Inhalten notwendig sind (z. B. Überblick über mögliche Lizenzmodelle).
Auch in der Arbeitsgruppe Lernobjekte-Management ist dieses Thema ein Gegenstand der Anforderungsanalyse, um die Einbindung frei zugänglicher Lernobjekte in ein entsprechendes Repositorium zu ermöglichen.
Außerdem möchte das LLZ den Lehrenden und Studierenden der MLU einen Überblick über bereits bestehende freie Lehr- und Lerninhalte sowie Software und Autorentools bieten.
Die Website oercommons.org stellt beispielsweise eine umfangreiche OER-Sammlung zur Verfügung, die nach Fachgebiet, Ressourcentyp und Anspruchsniveau durchsucht werden kann.