In diesen Zeiten verbringen viele von uns die meiste Zeit zu Hause. Arbeiten, Schreiben, Lernen, Bekannte (online) treffen, dann Hobbys – vieles passiert derzeit am eigenen Schreibtisch und im eigenen Wohnumfeld.
Auch in einem der Kapitel des Online-Selbstlernkurses Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens geht es um den Arbeitsplatz, das -umfeld sowie um eine sinnvolle Organisation. Im Fokus steht dabei das wissenschaftliche Schreiben im Studium; es geht um die Fragen, was überhaupt eine gute Arbeits- und Schreibumgebung ausmacht oder wie ein Arbeitsplatz optimal gestaltet und ausgestattet sein sollte. Dass Ordnung und Sauberkeit dabei für klare Gedanken sorgen, das ist nichts Neues. Dennoch ist es sinnvoll, sich gelegentlich mit der eigenen Arbeits-, Schreib- und Organisationsweise auseinandersetzen. Den perfekten Arbeitsplatz gibt es allerdings nicht, wir können ihn aber je nach Typ, Bedürfnis und Geschmack selbst einrichten.
Wir geben hier einige Empfehlungen zu günstigen und weniger günstigen Bedingungen oder auch Tipps, wie eigene Arbeitsaufgaben – allein oder in Gruppe – gut organisiert und bewerkstelligt werden können.
Der gesamte Kurs des LLZ “Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens” steht unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 DE; er kann also vervielfältigt, verbreitet, öffentlich zugänglich gemacht und bearbeitet werden.
Wir freuen uns übrigens über Feedback; nehmen Sie bitte gern an unserer Umfrage teil. Vielen Dank!
Zweifellos – Digitalisierung x.0 ist spätestens seit 2015 in aller Munde. Aber zwischen „man müsste mal“ und „jetzt legen wir los“ (@wilddueck) existieren nicht nur zwischen den Schulen und einzelnen Bundesländern, sondern auch zwischen den Hochschulen weiterhin erhebliche Unterschiede, zumeist in Abhängigkeit der jeweiligen Förderprogrammlage.
Echte Eigenmittel werden noch selten dafür eingesetzt, denn erst langsam wird der strategische Nutzen deutlich. Die Erfahrung zeigt: Sobald technische und strukturelle Infrastrukturen geschaffen werden und ein Lehrender innerhalb eines Fachs positive Erfahrungen sammelt, führt dies zu einer stark wachsenden Nachfrage weiterer Lehrender.
Digitalisierung stellt in der Lehre eine Basisinnovation dar, die tatsächlich völlig neue Lehr- und Lernformen ermöglicht. Elektronische Prüfungen etwa sind die Grundvoraussetzung dafür, dass auf Basis eines konkreten Wissenstandes exakt passende Lernangebote zugeordnet werden können, was den Forderungen nach Personalisierung des Lernens viel mehr entgegen kommt, als es die gegenwärtige individuelle Lernbetreuung im realen Leben vermag. Auch elektronische Vorlesungsaufzeichnungen, von vielen als simple Direktaufzeichnungsvariante wahrgenommen, sind tatsächlich die Voraussetzung für alles weitere, von der Anreicherung dieser Videos mit Zusatzmaterialien, Quizzes und Interaktionen bis hin zur Erstellung von Lerneinheiten und deren Einbindung in adaptive Lernumgebungen. Mit Papier, Stift und vielleicht PowerPoint alleine wird das nicht gelingen.
Der vorliegende Entwurf eines Strategiepapiers der Kultusministerkonferenz zur digitalen Bildung weist den Hochschulen in ungewohnter Deutlichkeit eine Schlüsselrolle im Prozess der Digitalisierung zu, insbesondere mit Blick auf die Lehramtsausbildung. Zwar werden die Vorleistungen der Hochschulen durchaus anerkannt, aber auch die nötige Nachhaltigkeit, Langfristigkeit und damit verbundenen Investitionen angemahnt (S. 3).
Die Forderungen in sechs Handlungsbereichen umfassen alles das, was eLearning-Zentren als Ziele schon seit Jahren verfolgen und was aus Sicht der KMK als endlich wahrzunehmende Chance für eine strategische Integration vorhandenen Knowhows angesehen werden muss.
Aufgaben gibt es viele. So sind zum Beispiel im Bereich der curricularen Entwicklung (S. 13) Modulplaner z.T. noch nicht in jedem Fall dafür sensibilisiert, dass eine elektronische Prüfung, die rechtliche Voraussetzung hat, auch als Prüfungsform in den Studienunterlagen auch aufgeführt sein muss. Für echte Blended-Learning-Arrangements oder gar didaktische Modelle des Inverted Classrooms fehlen in der Regel verbindliche Akkreditierungserfahrungen, wie diese rechtssicher verankert werden können. Es ließen sich mit der Anerkennung von z.B. extern absolvierten MOOC‘s als Studienleistung neue Impulse setzen. Eine Anerkennung von erworbenen Badgets anderer Hochschulen , womöglich außerhalb Deutschlands…., die Liste ist lang.
Den Schwerpunkt legen die Kultusminister auf eine gleichzeitige Aus-, Fort- und Weiterbildung aller Lehrenden im Bildungsbereich, um die Digitalisierung als integrativen Bestandteil des Lehrens und Lernens zu verankern (S. 14). Das Hauptziel lautet Integration (auch im Schulalltag), um so allen Lernenden digitale Praxis zu vermitteln und mit ihnen erlebbar zu gestalten. Dahinter steht die simple Erkenntnis, dass sich Medienkompetenz an den Schulen über die Lehramtsstudierenden im Laufe der Jahre zwar quasi von selbst einstellt, aber nur in verantwortungslos langen Zeiträumen. Und daraus folgt: Medienbildung darf für Lernende eben kein Zusatzfach sein, dass man belegen kann oder auch nicht. Im Kern ist Medienkompetenz eine Studienvoraussetzung, die weit über die Fähigkeit der Bedienung eines Smartphones hinausführt.
Die größte Herausforderung für Länder und Hochschulen wird es sein, in relativ kurzer Zeit die dafür notwendigen Qualifizierungs-Ressourcen (inhaltlich, personell, strukturell) bereitzustellen.
Dabei zeigt sich immer wieder, dass technische Investitionen als Grundvoraussetzung im gesamten Digitalisierungsprozess den geringsten Kostenfaktor darstellen – auch wenn es oft bereits daran scheitert. Aber man braucht halt beides, neben der technischen Basissoftware, vernetzten Campus-Management-Systemen und Campus-Connect-Lösungen auch kompetente und leistungsfähige eLearning-Zentren (S. 26).
Einen Ausblick auf mögliche künftige Förderprogramme des Bundes liefert das Papier gleich mit: Flexibilisierung und Individualisierung des Studienalltags, Citizen Science, eScience, Big Data und Learning Analytics dürften bei künftigen Ausschreibungen eine Rolle spielen (S. 27). Hinzu kommen vermutlich Förderungen hochschulübergreifender Kooperationen und Vernetzungen, was z.B. die Chancen gemeinsamer Studiengänge der „kleinen Fächer“ erhöht oder diese überhaupt erst ermöglicht.
Das Strategiepapier ist ein großer Wurf und in seiner Dichte für alle Hochschulen endlich ein umfassendes Programm und eine Chance jenseits der Exzellenz-Debatte. Für diese inhaltlichen Ziele die dafür notwendigen Ressourcen bereitzustellen ist eine gemeinsame Aufgabe von Hochschulen, Ländern und Bund, wie das Papier gleich zu Beginn feststellt: „Die Anforderungen in der akademischen Bildung verändern sich allerdings in einer Dynamik, die nicht mehr im Rahmen der laufenden Aufgabenerledigung zu bewältigen ist“.
Wie schon im vorangegangenen Teil geschrieben gibt es neben den boardspezifischen Programmen am interaktiven Whiteboards (IWB) auch Alternativen, die einem die Arbeit erleichtern, beziehungsweise die eigene Arbeitsweise nicht großartig einschränken. Insbesondere das zuletzt vorgestellte xournal und das hier beschriebene Easy Whiteboardsind zwei Programme, die gut im Einklang miteinander funktionieren.
Easy Whiteboardist ein sehr einfach gehaltenes Werkzeug, das per Knopfdruck den gesamten Bildschirm zu einem interaktiven Whiteboard macht. Das Programm ist ein kleines Werkzeug, das sich unaufdringlich als Widget in einer Bildschirmecke befindet und mit dem praktisch jeder beliebige Bildschirminhalt vorübergehend „eingefroren“ bzw. mit einer virtuellen Folie überdeckt werden kann. Diese Funktion deaktiviert alle anderen Funktionen, die gerade laufen und friert sogar ein laufendes Videobild ein. Mit dem Mauszeiger, einem digitalen Stift oder am interaktiven Whiteboard kann man den Bildschirm als digitale Zeichenfläche nutzen und die Inhalte beschreiben oder anderweitig bearbeiten. Ebenso lässt sich in einer laufenden Präsentation eine Notizfolie einblenden mit der ein Tafelbild erstellt, gespeichert und später weiterbearbeitet werden kann. Die beschriebenen Seiten können anschließend gedruckt (oder mit einem vorherinstallierten PDF-Drucker auch als pdf exportiert) oder Bilddatei abgespeichert werden.
Die Nutzung des Programms ist einfach gehalten und, wie bei xournal, sehr intuitiv. Der Zugriff auf Annotationsfunktionen bei allen Anwendungen liefert hier einen entscheidenden Vorteil gegenüber den boardspezifischen Programmen. Auch gewohnte Arbeitsweisen und Präsentationsmethoden werden mit diesem Programm nicht beeinträchtigt.
Wie schon im ersten Teil geschrieben setzt die Nutzung aller boardspezifischen Programme an interaktiven Whiteboards (IWB) voraus, dass man seine herkömmliche Arbeitsweise den Boards anpasst und nicht umgekehrt: man wird, anders gesagt, dazu gezwungen sich bei der Nutzung von IWBs darauf einstellen den Umgang mit einem neuen Programm zu erlernen und die meisten vorhandenen Materialien in das neue Format zu konvertieren. Und auch die Nutzung als beschreibbare Oberfläche ist außerhalb der boardspezifischen Programme nicht zwangsweise möglich. Auch hier setzen die Boards darauf, dass man sich auf die Nutzung des vorgegebenen Programms einstellt. Es gibt neben den boardspezifischen Programmen aber auch Alternativen, die einem die Arbeit erleichtern, beziehungsweise die eigene Arbeitsweise nicht großartig einschränken. Insbesondere xournal und Easy Whiteboardsind zwei Programme, die gut im Einklang miteinander funktionieren.
xournal ist ein im Vergleich einfach gehaltenes Programm, ähnlich einem Texteditor, das zur gestalterischen Arbeit mit einer Stifteingabe geeignet ist. In erster Linie richtet sich das Programm an Anwender mit Grafiktablett. Dennoch ist das Programm auch für die Arbeit an einem Interaktiven Whiteboard nutzbar.
Die Funktionalität ist im Vergleich zu den boardspezifischen Programmen aber eingeschränkt. xournalhält ähnlich wie in einem Zeichenprogramm nur grundlegende Funktionen bereit, mit denen man per Maus oder Stift direkt auf Oberfläche zeichnen oder schreiben kann. Optional kann man auch per Textwerkzeug und Tastatur schreiben. Weitere Seiten oder Folien fügt man per Mausklick hinzu. Mit von der Partie sind Werkzeuge wie Lineal, Lupe sowie ein Vollbildmodus.
Im Großen und Ganzen ist die Nutzung des Programms einfach gehalten und sehr intuitiv. In erster Linie dient es mehr als ein Programm, das eine Tafel oder einen Texteditor simuliert und für Seminarnotizen geeignet ist. Gleichzeitig bietet das Programm aber auch die Möglichkeit PDFs zu annotieren! Dies ist vor allem hilfreich, wenn man die Seminarunterlagen in Powerpoint vorbereitet und als PDF exportiert, ein Handling, das im Hochschulalltag zur Weiterreichung als Skript an KursteilnehmerInnen gängig ist. So kann man schon im Seminar die PDF annotieren und die eingetragenen Notizen mit abspeichern und weitergeben.
Im nächsten Teil wird das Programm Easy Whiteboardvorgestellt.
Durch den Einzug von interaktiven Whiteboards (IWB) in immer mehr Bildungseinrichtungen stellt sich die Frage, wie die Lehrpersonen, die mit ihnen konfrontiert werden, auch mit ihnen umgehen lernen können. Viele der auf dem Markt verfügbaren IWBs haben eigene mitgelieferte Programme (z.B. SMART Notebook, Promethean ActivInspire, …), die auf die Nutzung mit dem jeweiligen IWB-Typ ausgerichtet sind. Sie erleichtern den Umgang mit dem genannten Board und bieten jedes jeweils eigene Vorteile und Nachteile, die sich oftmals erst im Vergleich herauskristallisieren. Gleichzeitig muss der volle Umfang der Funktionen erst nach und nach entdeckt werden. Die Nutzung aller boardspezifischen Programme setzt voraus, dass man die bekannte Arbeitsweise den Boards anpasst und nicht umgekehrt, sprich: wenn man gewöhnt ist mit Powerpoint zu arbeiten, muss man sich bei der Nutzung von IWBs darauf einstellen den Umgang mit einem neuen Programm zu erlernen und die meisten vorhandenen Materialien in das neue Format zu konvertieren. Ebenso ist die Nutzung als beschreibbare Oberfläche außerhalb der boardspezifischen Programme nicht zwangsweise möglich. Auch hier setzen die Boards darauf, dass man sich an die Nutzung des vorgegebenen Programms gewöhnt.
Besonders schwierig wird es aber für Lehrende, die sich in ihren Unterrichtseinheiten mit verschiedenen Boardtypen konfrontiert sehen, da die mit den IWB-Programmen erarbeiteten Ergebnisse oft auch nur auf den Boardtypen abrufbar sind, auf denen sie erarbeitet wurden. Ein Übertragen auf ein anderes Boardformat ist in vielen Fällen nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Dies macht die Bedienung und die Arbeit mit den IWBs in einigen Fällen schwieriger als sie sein müsste.
Es gibt glücklicherweise einige Lösungsmöglichkeiten von denen man aber wissen muss, da diese nicht von den Firmen und Vertretern propagiert werden. So gibt es im Netz beispielsweise einige kleine Programme, die den vollen Funktionsumfang eines IWBs nachstellen und auf allen Boardtypen eingesetzt werden können. So bleiben die Ergebnisse übertrag-, speicher- und bearbeitbar. Es gibt aber drei Programme, die gut abseits der boardspezifischen Programme am IWB genutzt werden können: Open Sankoré, xournal und Easy Whiteboard. Alle drei Werkzeuge werden hier im Blog nacheinander vorgestellt und können über das LLZ-Wiki unter dem Tool-Portal gefunden werden.
Von den drei genannten Werkzeugen ist Open Sankoré das Programm, das den herkömmlichen Whiteboardprogrammen am ähnlichsten ist. Es ist ein Open-Source-Werkzeug, das auf allen Betriebssystemen installiert werden kann und dessen Funktionsumfang denen der boardspezifischen Softwaretypen in nichts nachgestellt ist. Im Vergleich ist der Arbeitsaufwand bei diesem Programm aber auch ähnlich hoch, wie bei den herkömmlichen Programmen! Dennoch bietet dieses Programm den Vorteil, dass es sich nicht den Boards anpassen muss. Wenn man den Umgang mit diesem Programm trainiert und offen damit umgeht, kann man hiermit wenigstens das auf Open Sankoré konvertierte Material boardübergreifend nutzen. Damit bietet die plattformübergreifende Funktionalität eine gleichbleibende Nutzbarkeit mit allen typischen Funktionen eines interaktiven Whiteboards: Video und Webanwendungsnutzung, Präsentation und handschriftliches Annotieren, Schreiben und Gestalten.