Barrierearmes Prüfen

Das neue Semester rückt näher, die Vorbereitungen dafür laufen und Prüfungen müssen geplant und barrierearm gestaltet werden. 

Die Teilnahme an Prüfungen jeglicher Art entscheidet maßgeblich über den Ablauf und Erfolg des Studiums: Zum einen müssen der Zugang, aber vor allem die echte und gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht werden. Aus diesem Grund sollten Klausuren, Hausarbeiten und sonstige Leistungsnachweise barrierearm gestaltet und entsprechend angepasst sein; sie sind es aber oft (noch) nicht – zumindest nicht ausreichend. 

Digitale Prüfungsformate haben im letzten Jahr zunehmend an Bedeutung gewonnen; sie bringen vielerlei Vorteile (z. B. größere Flexibilität hinsichtlich Prüfungsort oder -zeit) aber auch Schwierigkeiten hinsichtlich Barrierearmut mit sich.

Illustration eines Laptops mit einem geöffneten Dokument. (Quelle: Pixabay.com)

Im Lernmodul “Barrierearme Prüfungen” unseres Online-Kurses Barrierearmut in der digitalen Lehre geben wir nun einen Überblick über die verschiedenen Prüfungsformate und deren Besonderheiten im Hinblick auf die Barrierearmut. So erfahren Lehrende und Interessierte, welche digitalen Formate es überhaupt gibt und welche Alternativen angeboten werden können.

„Die Hochschulen wirken an der sozialen Förderung der Studierenden mit; sie berücksichtigen die besonderen Bedürfnisse von Studierenden mit Kindern. Sie tragen dafür Sorge, dass behinderte Studierende in ihrem Studium nicht benachteiligt werden und die Angebote der Hochschule möglichst ohne fremde Hilfe in Anspruch nehmen können.“

§ 2 Abs. 2 S. 1, 2 des Hochschulrahmengesetzes (HRG)

Neben den Prüfungsmöglichkeiten gehen wir intensiver auf den sogenannten Nachteilsausgleich ein, der Studierenden mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder denen in besonderen Lebenssituationen zeitlich und/oder formal angepasste Bedingungen ermöglicht. Wie das genau funktioniert, wie also zeitliche Anpassungen aussehen oder wie eine Prüfung und Prüfungsfragen selbst angepasst werden können, wird im Kurs erklärt.

Der Online-Kurs Barrierearmut in der digitalen Lehre steht frei zur Verfügung und hilft Lehrenden und Interessierten, die eigene Lehrveranstaltung barriereärmer zu gestalten. Zumindest werden Tipps dafür geliefert und Anregungen gegeben. Mit einem Klick gelangen Sie in den Kurs im öffentlichen ILIAS-Bereich.

Unter Lernmaterialien finden Sie das Lernmodul “Barrierearme Prüfungen”

Viel Spaß beim Lesen und Erfolg – und vor allem beim barrierearmen Prüfen!

Adressaten des Online-Kurses „Hochschullehre mit digitalen Elementen gestalten“

Am 22. Oktober 2018 startete in Sachsen-Anhalt erstmalig der Online-Kurs Hochschullehre mit digitalen Elementen gestalten. Das Angebot ist insofern ein Novum, da es sich um eine Qualifizierungsmaßnahme handelt, welche im Netzwerk digitale Hochschullehre in Sachsen-Anhalt (Verbundprojekt HET LSA) konzipiert wurde und für Lehrende aller Hochschulen in Sachsen-Anhalt durchgeführt wird.

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Während sich die ersten vierzig Lehrenden einen der begehrten Kursplätze sicherten (s. Blogbeitrag von L. Ionica vom 15.10.18), wurden weitere Interessenten auf den nächsten Durchgang im WS 19/20 verwiesen. Das Format ist neu an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt und es stellt sich die Frage wer die Interessenten für solch einen Online-Kurs sind.

 

Der Online-Kurs wird an allen Verbundhochschulen in Sachsen-Anhalt angeboten. In der Grafik (n=40) wird ersichtlich, dass sich Lehrende aller sechs Hochschulen für den Kurs registrieren konnten.

 

Zur Information: Studierendenzahlen an den Verbundhochschulen HET LSA

  • Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: ca. 20.500 Studierende (Stand 2018)
  • Otto-von-Guericke Universität Magdeburg: ca. 13.800 Studierende (Stand 2017)
  • Hochschule Harz: ca. 3000 Studierende (Stand 2014/15)
  • Hochschule Merseburg: ca. 3000 Studierende (Stand 2014)
  • Hochschule Anhalt: ca. 8000 Studierende (Stand 2017)
  • Hochschule Magdeburg-Stendal: ca. 6300 Studierende (Stand 2015)

 

Zu Beginn des Online-Kurses sind die Teilnehmenden dem Aufruf zur Beteiligung an der Eingangsbefragung nachgegangen.

  • Interessant ist die Frage, aus welchen Fachbereichen die Kursteilnehmenden kommen. 22% der befragten Kursteilnehmenden haben sich den Bereichen Wirtschaftswissenschaften und Jura zugeordnet. Die zweitstärksten Fachbereiche Ingenieurswissenschaften und den Sozialwissenschaften sind mit jeweils 15% vertreten.
  • Im Online-Kurs liegt der Schwerpunkt auf der Gestaltung von Lehre mit digitalen Elementen und scheint für alle Statusgruppen von Interesse zu sein. Während hochschul- und mediendidaktische Qualifizierungsmaßnahmen vorrangig vom wissenschaftlichen Nachwuchs belegt werden – diese Gruppe ist mit 50% auch hier am stärksten vertreten. Gleich an zweiter Stelle der Befragten stehen mit 27% Hochschullehrende, gefolgt von Lehrbeauftragen mit 19% (n=26).
  • Das ausgewählte Kursformat ist niedrigschwellig angelegt und wird von den Teilnehmenden als Qualifizierungschance wahrgenommen. 63% der Befragten gaben an, keine bis wenig Erfahrung mit digitalen Materialien in Lehrveranstaltungen zu haben (n=27).

Das ausgewählte Kursformat und die damit verbundenen Teilnahmebedingungen und Marketingmaßnahmen scheinen von Lehrende aller Hochschulen in Sachsen-Anhalt für gut empfunden zu werden.

Warteliste: Online-Kurs “Hochschullehre mit digitalen Elementen gestalten”


Das Netzwerk digitale Hochschullehre in Sachsen-Anhalt (Verbundprojekt HET LSA) bietet in Kooperation mit dem Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) ab dem Wintersemester 2018/19 die Qualifizierungsmaßnahme “Hochschullehre mit digitalen Elementen gestalten” für alle Lehrenden und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des Landes an.

 

Digitale Technologien sind (nicht nur) an Hochschulen stark verbreitet – so haben die meisten Studierenden ein Smartphone oder Tablet in der Tasche. Um aktiv und verantwortungsvoll an einer Gesellschaft teilzuhaben, die immer stärker durch das Internet, soziale Plattformen und künstliche Intelligenz gestaltet wird, brauchen Menschen heute neue Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit digitalen Medien und Daten (vgl. Schünemann & Budde, 2018).

Den Hochschulen in Sachsen-Anhalt kommt im Kontext des digitalen Wandels eine maßgebliche Aufgabe zu: Die Weiterentwicklung der Hochschullehre im digitalen Zeitalter. Mit großem persönlichen Engagement haben etliche “VorreiterInnen” des digitalen Wandels in der Lehre aus Sachsen-Anhalt ihre Weiterentwicklung von Lehre, Didaktik und Curricula in unserer Webinarreihe präsentiert.

Dass immer mehr Lehrende aus Sachsen-Anhalt Interesse am Thema zeigen, ist erkennbar u.a. daran, dass der Online-Kurs in nur acht Tagen nach der Freischaltung der Online-Anmeldung ausgebucht war. Heute möchte ich Sie ermutigen sich auf die Warteliste einzutragen, da wir eine Erhöhung der Kursplätzen prüfen.

 

Eckdaten zum Online-Kurs: Hochschullehre mit digitalen Elementen gestalten

Der Online-Kurs ist eine Einführung in die Planung und Gestaltung von Hochschulveranstaltungen mit digitalen Elementen. Dabei haben die Kursteilnehmenden die Gelegenheit, sich über Digitalisierung in der Hochschullehre zu informieren und zu qualifizieren. Er richtet sich an Lehrende aller Hochschulen und aller Fächer in Sachsen-Anhalt, dabei sind besondere Vorkenntnisse nicht erforderlich.

Alle Kursteilnehmenden können nach ihren individuellen Bedürfnissen zwischen zwei verschiedenen Kursvarianten wählen, dem Schnupperkurs, indem die Flexibilität der Teilnahme kennzeichnend ist und dem Intensivkurs, indem die regelmäßige Teilnahme mit einer Teilnahmebestätigung honoriert wird.

 

  • Der Online-Kurs findet vom 22.10.2018 bis zum 11.01.2019 statt.
  • Weitere Informationen zum Online-Kurs finden Sie hier.
  • Die Kursanmeldung / Eintragung auf die Warteliste finden Sie hier.

 

Quellenangaben:

Schünemann, I., Budde, J. (2018). Hochschulstrategien für die Lehre im digitalen Zeitalter: Keine Strategie wie jede andere!, Arbeitspapier Nr. 38. Berlin: Hochschulforum Digitalisierung.

 

Offener Selbstlernkurs für Studierende “Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens” online

Die Fähigkeit, wissenschaftlich zu arbeiten bzw. eine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen, gehört zu den Schlüsselqualifikationen für ein erfolgreiches Studium. Häufig werden die damit verbundenen Kenntnisse und Fertigkeiten jedoch wenig oder nur unzureichend, beziehungsweise am Rand gelehrt, geübt und durch Wiederholung gefestigt.

Aus diesem Grund erstellt das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit der Hochschule Merseburg und dem Verbundprojekt HET LSA Inhalte, Lernmaterialien, Denkaufgaben und Übungen rund um das Thema wissenschaftliches Denken und Arbeiten. Der entstandene Online-Kurs steht Studierenden aller Fachrichtungen sowie allen Interessierten als ergänzendes Angebot im öffentlichen Bereich der ILIAS-Lernplattform der MLU zur Verfügung.

Der Selbstlernkurs “Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens im Studium” richtet sich vornehmlich an StudienanfängerInnen und Studierende, die ihr Wissen zur Thematik  vertiefen beziehungsweise auffrischen wollen oder eine wissenschaftliche Arbeit verfassen möchten. Er kann nach Bedarf sowohl zum individuellen als auch zum kooperativen Lernen genutzt werden. Auch Lehrende der MLU sowie der Hochschulen im Verbund HET LSA sind herzlich dazu eingeladen, den Online-Kurs für sich und ihre Lehrveranstaltungen vollständig oder auszugsweise zu verwenden und gegebenenfalls für sich zu ergänzen.

Voraussetzungen für die Kursteilnahme gibt es kaum: lediglich eine stabile Internetverbindung sowie ein Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten sollten bestehen.

Der Kurs ist ein laufendes Projekt, bei dem nach und nach Inhalte recherchiert, bearbeitet und bereitgestellt werden. Die ersten Module sind bereits seit April 2018 online, weitere werden folgen. Die einzelnen Kursmodule bauen nicht aufeinander auf, sondern können unabhängig voneinander und je nach Bedarf bearbeitet werden.

  • Modul: Wissenschaftliches Denken und Arbeiten (online)
  • Modul: Grundlagen des Urheberrechts (online)
  • Modul: Planung und Vorbereitung der wissenschaftlichen Arbeit
  • Modul: Orientierung, Verwaltung und Dokumentation (Recherche von Inhalten und Materialien)
  • Modul: Schreibprozess und Texterstellung
  • Modul: Präsentation und Visualisierung
  • Modul: Wissenschaftliche Forschungsmethoden

In den bereits online gestellten Kurs-Modulen werden wissenschaftliche Denkweisen erklärt und Hilfestellungen in Bezug auf die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit (z. B. Exposé, Hausarbeit, Protokoll, Referat) angeboten.

  • Was meint die wissenschaftliche Methode? Und warum ist diese so wichtig?
  • Was kennzeichnet eine wissenschaftliche Vorgehensweise?
  • Welche Qualitätskriterien gibt es beim wissenschaftlichen Arbeiten?

Des Weiteren werden Grundlagen des Urheberrechts thematisiert.

  • Was muss ich alles zum Urheberrecht wissen?
  • Welche Bedeutung haben Zitatrecht und die sogenannten “Schranken” für das wissenschaftliche Arbeiten?

Der Selbstlernkurs “Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens im Studium” soll das Studium nachhaltig und sinnvoll ergänzen und Studierenden eine erste Orientierungshilfe bieten. Vor allem aber soll er ein Gefühl dafür vermitteln, was Wissenschaft bedeutet, was wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben auszeichnet und warum Methoden dabei eine so große Rolle spielen.

Der gesamte Kurs ist mit der Lizenz CC BY-SA 4.0 DE gekennzeichnet, er kann also vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht und bearbeitet werden. Allerdings sind Namensnennung und die Weitergabe unter gleichen Bedingungen die Vorgaben.

Die Lern-Module sind im öffentlichen Bereich der Lernplattform ILIAS der MLU verfügbar (keine Anmeldung notwendig): http://ilias.uni-halle.de/goto.php?target=cat_61583&client_id=unihalle