Mehr als 10.000 Videos für die Lehre verfügbar

10000 Im aktuellen digitalen Semester haben die Lehrenden der MLU ihre Vorlesungen überwiegend als Video zur Verfügung gestellt. Dieser außerordentliche Zuwachs seit dem 16. März 2020 führte dazu, dass vor wenigen Tagen die Marke von 10.000 Dateien überschritten wurde.
Seit 2014 verfügt die Universität über die Möglichkeit der Aufzeichnung von E-Vorlesungen. Vom letzten großen Systemupdate bis zum Beginn der Corona-Epidemie wurden 3276 Aufzeichnungen erstellt. In wenigen Monaten hat sich diese Anzahl verdreifacht, wobei nur ein sehr geringer Anteil mit Hilfe der Aufzeichnungstechnik in leeren Hörsälen entstand. In den allermeisten Fällen haben Lehrende zu Hause oder im Büro ihre Vorlesungen als vertonte Powerpoint-Videos oder Bildschirmaufzeichnungen erstellt und selbstständig in die Online-Kurse für ihre Studierenden hochgeladen. Die beeindruckende Gesamtzahl wurde sichtbar, da alle Videos über das zentrale Videosystem Opencast erfasst und an die Studierenden ausgeliefert werden.

Videos gesamt

Abb. 1: Gesamtzahl aller veröffentlichten Videodateien, Bestand am 16.3.20 waren 3276 Dateien

In der täglichen Auswertung zeigt sich zudem der starke Anstieg zu Beginn des digitalen Semesters am 20. März 2020, sodass zum offiziellen Vorlesungsbeginn am 6. April 2020 tatsächlich sehr viele Vorlesungen pünktlich vorlagen. Auch wenn die Anzahl von rund 700 Videos pro Woche nicht identisch ist mit 700 Vorlesungen (manche Lehrende haben die 90 Minuten auch geteilt und z. B. mit Fragerunden oder Verstehenstests kombiniert), so ist das insgesamt eine beeindruckende Größenordnung.

Videos pro Tag

Abb. 2: Tägliche Anzahl der in Opencast veröffentlichten Videos

Möglich wurde diese Entwicklung durch das große Engagement der Lehrenden, die sich bei der Umsetzung auf früh verfügbare Anleitungen im LLZ-Wiki sowie auf die persönliche Unterstützung durch die LLZ-Fachberater verlassen konnten. Auf der technischen Seite sorgte das ITZ der Universität sehr kurzfristig für ausreichende Serverkapazität und stellte zudem rechtzeitig ein noch fehlendes Plugin zum Upload in der Lernplattform bereit.
Es ist dieses Zusammenspiel von Engagement, Lehrendenunterstützung und technischer Infrastruktur, das seitdem auch den Bereich der digitalen Übungen und Seminare begleitet und vor allem Voraussetzung ist für die größte Herausforderung: die anstehenden Prüfungen.

Foto: Alfred Kuhn @LLZ

Sprechstunden: online!

Die Mitarbeiter*innen des Zentrums für multimediales Lehren und Lernen bieten für Lehrende der Martin-Luther-Universität montags–freitags (außer feiertags) eine Onlinesprechstunde zu Fragen hinsichtlich der Onlinelehre an. Sie können ohne weitere Terminvereinbarung nachfragen: von Empfehlungen zur Umsetzung digitaler Lernszenarien, der Erstellung von Videoaufzeichnungen, der Durchführung von Videokonferenzen, dem asynchronen Lernen auf den Lernplattformen bis zur Lösung technischer Hürden erhalten Sie direkt persönliche Unterstützung. Die Onlinesprechstunde wird als Videokonferenz durchgeführt. Die Zugangsdaten und weitere Informationen zur Onlinesprechstunde befinden sich auf der Webseite https://wiki.llz.uni-halle.de/sprechstunde.

Semesterstart: online!

Die Martin-Luther-Universität hat sich dazu entschlossen, den Lehrbetrieb auch unter den aktuellen Bedingungen aufrecht zu erhalten und in das neue Semester mit einem möglichst breiten Online-Angebot zu starten. Das wird eine große Herausforderung für Lehrende und Studierende, aber auch für Support und Infrastruktur.
Lehre online gestalten

Das LLZ hat daher kurzfristig auf einer Einstiegsseite drei Grundszenarien beschrieben, mit denen die meisten Lehrveranstaltungen, auch die Vorlesungen, online abgebildet werden können (Onlinebetrieb).
Mit Blick auf stark steigende Nutzer- und Zugriffszahlen und einen sehr hohen Datendurchsatz der Netze raten wir jedoch von synchronen Online-Veranstaltungen (Lehrende und Studierende sind alle zur gleichen Zeit online) ab. Videokonferenzen oder Vorlesungsstreaming, beides typische synchrone Formate, werden zwischendurch eventuell Verbindungsprobleme haben.
Besser sind daher asynchrone Veranstaltungsformate, damit sich die Netzlast über den Tag verteilt: Lehrende könnten z.B. ihre Vorlesung zuhause entsprechend der Anleitung erstellen und ihren Studierenden das Video über die Lernplattform zur Verfügung stellen. Diese schauen es sich im Laufe der nächsten Tage an und treffen sich in einem ILIAS-Kurs zu einer Forendiskussion mit Nachfragen, die von den Lehrenden auch nach und nach beantwortet werden. Dieses Grundprinzip kann man mit vielen Varianten und Ergänzungen gestalten, die auch für Einsteiger nachvollziehbar erläutert werden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LLZ erreichen Sie über die bekannten Kanäle und werden Sie bei allen Fragen der Planung und Umsetzung unterstützen.

Online- und Blended Learning-Kurs im Sommersemester 2020

Die Qualifizierungsangebote „Hochschullehre mit digitalen Elementen gestalten“ und „Heterogenitätssensible Seminargestaltung“ des Netzwerks „Digitale Hochschullehre in Sachsen-Anhalt“ werden auch im Sommersemester 2020 wieder angeboten. Eine Anmeldung ist ab sofort über das LLZ-Weiterbildungsportal möglich.

Der Onlinekurs „Hochschullehre mit digitalen Elementen gestalten“ vermittelt in fünf thematischen Einheiten die Grundlagen wie Lehrformate kompetenzorientiert und didaktisch geplant werden können sowie welche interaktiven Lernaktivitäten und elektronische Prüfungsformen möglich und sinnvoll sind. Der Kurs ist ein reines Onlineformat und besteht aus Selbstlernphasen und gemeinsamen Webinaren zu den jeweiligen Themen.

Der Blended Learning-Kurs „Heterogenitätssensible Seminargestaltung“ reflektiert das Thema Heterogenität im universitären Kontext und vermittelt heterogenitätssensible Seminarmethoden und E-Learning Szenarien.

Beide Qualifizierungsangebote richten sich an alle Lehrenden in Sachsen-Anhalt und werden von allen Zertifikatsprogrammen im Land anerkannt.


Details & Anmeldung:
„Hochschullehre mit digitalen Elementen gestalten“

Details & Anmeldung:
„Heterogenitätssensible Seminargestaltung“

Nachlese zur ersten LLZ-Tagungspause

Im vergangenen Dezember fand direkt am Steintor-Campus die erste LLZ-Tagungspause für Lehrende der Geistes- und Sozialwissenschaften statt. Der Schwerpunkt lag dabei nicht – wie bei vielen universitären Veranstaltungen üblich – auf reinen Input-Formaten, sondern auf dem, was zwischen Vorträgen und Seminaren passiert: konkrete Gespräche über das Thema und die Vernetzung verschiedener Akteure. So trafen im gläsernen Seminarraum I sowohl erfahrene als auch neugierige Dozierende aufeinander und konnten Erlebtes und Ideen miteinander austauschen.

Ganz ohne Input geht es an der Hochschule ja dann doch nicht; deshalb boten Posterwände mit ausgewählten Best-Practice-Beispielen der Martin-Luther-Universität einen Einblick in die multimedialen Konzepte der Kolleginnen und Kollegen. Viele davon waren bei der Tagungspause ebenfalls zu Gast und konnten so direkt Rede und Antwort zu ihren Projekten stehen.

Die Idee, Gespräche zum Mittelpunkt der Veranstaltung zu machen, traf auf großen Anklang und somit entstand eine lockere Atmosphäre auch zwischen bisher unbekannten Gesichtern, flankiert mit einem leckeren Häppchen-Buffet und gesprächsanregenden Getränken. Wir finden; so kann es weitergehen! Die LLZ-Tagungspause geht deswegen im Frühsommer 2020 in eine zweite Runde. Mehr Informationen dazu folgen.

Alle Fotos in diesem Beitrag wurden von Benjamin Abicht aufgenommen. Die Gäste der Veranstaltung wurden zuvor auf die Anfertigung der Fotografien hingewiesen.