Neues Tool zum Erstellen von Online-Kursen: Google Course Builder

Backend und Frontend des Course Builders
Backend und Frontend des Course Builders

Mit dem Open-Source-Werkzeug Course Builder steigt nun auch Google in den Markt des Online-Lernens ein. Die Kurse laufen als cloud-basierte Google App-Engine-Anwendung. Zur Entwicklung sind HTML und JavaScript-Kenntnisse notwendig.
Bei der Entwicklung eines Kurses stehen kostenlos nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung. So ist beispielsweise die Anzahl der Nutzerzugriffe und der Speicherplatz limitiert.

Mittels einer Registrationsseite können sich Teilnehmer für einen Kurs anmelden und verwaltet werden. Im Assessmentbereich stehen verschiedene Fragetypen zur Verfügung. Dabei dienen bewertete Tests auch der Kurs-Evaluation. Außerdem können mit Google Docs Umfragen erstellt und ausgewertet werden, die Auskunft über die Effizienz des Online-Lernkurses geben.

Die Integration bzw. Nutzung anderer Google-Produkte ist ein wesentlicher Vorteil des Course Builders. Vor allem bei der sozialen Interaktion und Integration der Lerner wird das deutlich. Das Gruppenmanagement erfolgt mittels Google Groups und für Chats, Ankündigungen oder virtuelle Sprechstunden wird Google+ oder Google Hangout genutzt.

Neben der technischen Entwicklungsumgebung werden den Nutzern auch umfangreiche Anleitungen zum Kursdesign angeboten. Es wird erläutert, welche Schritte die Planungsphase umfasst und wie der entwickelte Inhalt am besten in den Kurs implementiert werden kann.

Der Erfolg des Course Builders ist schwer vorauszusagen. Zum einen gibt es die Hürde, das Kursentwickler neben technischen Verständnis auch über HTML und JavaScript-Kenntnisse verfügen sollten. Außerdem können erstellte Kurse nicht exportiert werden (z.B. SCROM-Format).
Zum anderen bieten sich durch die Integration der verschiedenen Google-Dienste vielfältige Möglichkeiten. Google-Forschungsdirektor Peter Norvig beschreibt den Course Builder als „experimentellen frühen Schritt in der Welt der Online-Ausbildung“ der sowohl durch Google als auch durch die Anwender selbst ständig weiterentwickelt wird. Mehrere Universitäten in Europa und den USA (z.B. Stanford University, Schweizer Institut für Technologie in Lausanne) arbeiten bereits mit der Google-Software.

AG-Naturwissenschaften@LLZ

Regenbogen über dem Weinbergcampus
Regenbogen über dem Weinbergcampus

Das @LLZ ist gestartet und es kann nun auch in den Facharbeitsgruppen losgehen. Im Bereich Naturwissenschaften gibt es mit dem bestehenden E-Learning-Angebot GEOVLEX des Instituts für Geowissenschaften und Geographie, den Lerneinheiten der Mathematik-Didaktik oder den Lernmodulen zur Milcherzeugung vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften ein breites Angebot an bestehenden Inhalten. Zusätzlich existieren am Institut für Informatik Tests und Prüfungsunterlagen in Form von digitalen Übungsblättern. Die Facharbeitsgruppe “Naturwissenschaften” entwickelt dazu aktuell ein Konzept zur Umsetzung fachlicher Inhalte. Auf dieser Basis werden in den nächsten Monaten Pilotmodule aufgesetzt, die an Bestehendes anknüpfen und einen Ausblick auf die neue einheitliche E-Learning-Struktur der MLU bieten können.

LLZ@unterwegs

Vom 10. – 13.September 2012 trafen sich an der Technischen Universität Wien E-Learning-Akteure und Interessenten zur Jahrestagung der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW). Die GMW ist eine Fachgesellschaft für Fragen des Medieneinsatzes an Hochschulen im deutschsprachigen Raum. Die Jahrestagung dient dem interdisziplinären Austausch zwischen Akteuren auf dem Gebiet des technologisch gestützten Lehrens und Forschens. Idee der Tagung ist u.a. sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Lehre und Forschung vorzustellen, Lernszenarien zu diskutieren und Erfahrungen zu erprobten Lernszenarien auszutauschen. Damit wird das Ziel verbunden, die Effektivität und Effizienz des Einsatzes von digitalen Medien in Lehre und Forschung und deren Synergien zu erhöhen.
Das @LLZ war dabei.
Unter der großen Thematik „Digitale Medien – Werkzeuge für exzellente Forschung und Lehre“, hörten und diskutierten wir Beiträge zu „Lernmanagementsysteme: Welche Probleme haben sie gelöst? Welche Probleme haben sie neu aufgeworfen?“. Trends der E-Learning-Branche und entwickelte Lösungsvorschläge zeigen die Weitläufigkeit der Thematik, beziehen didaktische, organisatorische aber auch soziale, rechtliche sowie technische Aspekte mit ein. Die Ergebnisse dokumentieren nicht nur Erfolge oder Teilerfolge sondern teilweise auch Misserfolge.

Was können wir für unsere Arbeit davon ableiten? Den Focus unseres Besuches legten wir u.a. auf didaktische Konzepte und die Werkzeuge, die sich für einen sinnvollen Einsatz der digitalen Medien in der Lehre an unserer Universität eignen. Zunehmend populärer an Hochschulen wird die digitale Leistungsüberprüfung. Sie ist nicht nur eine Methode zur Selbstlernunterstützung, sondern oftmals eine Alternative zur herkömmlichen Prüfung. Der Beitrag von Esther Paulmann von der Universität Erlangen-Nürnberg zu „Erfahrungen mit E-Prüfungen an der FAU“ zeigt, dass nicht nur kommerzielle (und leider sehr kostenintensive Lösungen) zum Ziel führen. An der FAU in Nürnberg-Erlangen arbeitet das StudON-Team mit einer ILIAS-Lösung. Damit wird gleichzeitig die existente Lernplattform der Universität für E-Prüfungen genutzt, aber die Rechtevergabe und Datenschutzanforderungen sind sehr aufwändig.
Rechtssichere Garantie bei computerbasierten Prüfungsformen bietet die von der ETH Zürich vorgestellte Open-Source-Lösung. Der entwickelte Safe Exam Browser ist eine plattformunabhängige Variante computerbasierter Prüfungsformen. Unter der Benutzung der ILIAS Lernplattform an der MLU würde es bedeuten, dass in einer Prüfung dann der direkte Link zur Testumgebung in ILIAS geschaltet ist.

Reports aus der Praxis, Workshops und persönliche Pausengespräche waren insgesamt sehr anregend. Aus unserer Sicht war die Tagung ein wertvoller Erkenntnisgewinn und ein Ausbau der Netzwerkkontakte mit der deutschsprachigen E-Learning-Community.
An der nächsten GMW2013 „E-Learning zwischen Vision und Alltag – zum Stand der Dinge“  an der Goethe-Universität Frankfurt/Main werden wir wieder vor Ort sein. Und dann vielleicht mit einem eigenen Beitrag.
Hier der Link zu aufgezeichneten Beiträgen.

@LLZ erfolgreich gestartet

Das Team des @LLZ
Team des LLZ im September 2012: Peggy Schneider, Holger Teichert, Lavinia Ionica, Dr. Michael Gerth, Meinolf Müller, Dr. Kathrin Jäger, Frauke Heinze, Anke Tornow, Kevin Atkins, Dr. Christian Dette (v.l.n.r.)

 

Das im Juli gestartete Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) ist nun arbeitsfähig. Das bis 2013 geplante, räumliche Interim in der Magdeburger Straße 16 ist bezogen, die Technik eingebaut und konfiguriert, die Arbeitsteilung organisiert, die Telefone freigeschaltet, die Webseite aktualisiert, die Zusammenarbeit untereinander abgestimmt.

Mit fünf fachlichen und mehr als zwölf thematischen Arbeitsgruppen werden die internen Abstimmungsprozesse besonders wichtig. In den Facharbeitsgruppen (Geisteswissenschaften, Medizin, Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften und Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät) sind jeweils zwei LLZ-Mitarbeiter direkte Ansprechpersonen für die Lehrenden in den jeweiligen Fächern für alle Fragen des E-Learning. Erste Kontaktaufnahmen in die Fakultäten fanden bereits statt, weitere werden folgen.
Zugleich sind alle Mitarbeiter in verschiedenen thematischen Arbeitsgruppen tätig, z.B. für die Themen E-Vorlesung, E-Assessment, Datenschutz, E-Didaktik usw. Im Grunde also Themen, die in enger Abstimmung mit der Rektoratskommission für multimediales Lernen im Rahmen einer umfassenden Fortführung und Neuaufstellung der MLU im Bereich E-Learning angegangen werden müssen.

Alle LLZ-Mitarbeiter werden mit dieser Gitternetzstruktur von Fach- und Themenarbeitsgruppen in allen E-Learning-Bereichen auskunftsfähig sein und dieses Wissen in die Fakultäten tragen. Umgekehrt werden sie Bedürfnisse und Wünsche aus den Fakultäten in die Themenarbeitsgruppen hineinbringen und nach Lösungen suchen. Dabei sind die o.g. Themen keinesfalls festgeschrieben, sondern stellen einen Arbeitsstand dar, der je nach Prioritäten und Kapazitäten erweitert werden kann.

Erste Arbeitsergebnisse liegen bereits vor, über die wir künftig regelmäßig auch hier im Blog berichten werden. Gegenwärtig konzentrieren wir uns besonders auf die Auswahl von Software für die E-Vorlesungen. Schon am 25. September 2012 soll die Rektoratskommission hier eine Richtungsentscheidung fällen, damit noch 2012 die ersten Hardwareinstallationen erfolgen können.
Ebenfalls in Vorbereitung ist der ganztägige Auftaktworkshop Ende November, der neben einer Bestandaufnahme der multimedialen Lehre an der MLU auch mögliche Perspektiven im Lehr- Lernbereich verdeutlichen soll.

Noch immer sind einige Mitarbeiterstellen nicht besetzt, eine wurde gerade erneut ausgeschrieben. Aber noch sind die ersten 100 Tage seit dem 01. Juli 2012 ja nicht vorbei.

Es wird spannend: Urheberrechte in Lehre und Forschung

Am 31. Dezember 2012 läuft die Toleranzregelung (§ 52a UrhG) für den Einsatz urheberechtlich geschützter Materialien in begrenzten (auch digitalen) Lehrräumen aus. Mit Spannung wird  eine Verlängerung bzw. gesetzliche Neuregelung erwartet.

Hier eine Adresse, die immer aktuell über den Stand der Entwicklungen informiert:
IUWIS – Infrastruktur Urheberrecht für Wissenschaft und Bildung

Natürlich werden auch wir an dieser Stelle berichten, sobald es wichtige Neuigkeiten gibt. Denn schließlich wirken sich diese Entscheidungen erheblich auf die Arbeit mit E-Learning-Inhalten aus.