Open@LLZ_#9: „Lehramt – Medien – Bildung: Digitalisierung im Lehramtsstudium“

Das Zentrum für Multimediales Lehren und Lernen (LLZ) lädt am Donnerstag | 06. Dezember 2018 | 17:00 – 19:00 Uhr interessierte Lehrende zum Open@LLZ #9 in die Räume des Zentrums für Lehrerbildung (ZLB)| Dachritzstr. 12, R 215 | Halle/Saale ein.

Zum Einstieg in die Veranstaltung wird sich das Projekt “Digitale Kompetenzen in der Lehramtsausbildung” präsentieren, das am Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) den Einsatz digitaler Elemente in der Lehramtsausbildung fördern und die entsprechenden Kompetenzen der Studierenden mit breiten Angeboten erweitern möchte.
Mit der Vorstellung der Lernwerkstatt der Erziehungswissenschaften, des elektronischen Fallarchivs und des [D-3]-Projektes folgen Praxisbeispiele aus dem Lehramtsstudium der Universität. Sie zeigen den Einsatz digital gestützter Lehre unter Berücksichtigung entsprechender didaktischer Methoden. Hervorzuheben ist insbesondere das anspruchsvolle Projekt Deutsch Didaktik Digital [D-3] in der Germanistik, das die Potentiale digitaler und multimedialer Lehr-/Lernumgebungen umfassend nutzen will, um das Lehramtsstudium im Schlüsselfach Deutsch mit Blick auf eine künftig erwartbar digitale Schul-Praxis neu zu orientieren. [D-3] setzt dazu beim systematischen, praxisnahen Einsatz digitaler Methoden, ihrer Erprobung und Evaluierung im Unterricht an, um daraus Konzepte, didaktische Materialien und E-Learning-Elemente zur theoretisch fundierten sowie praktisch einsetzbaren Stärkung digitaler Kompetenzen angehender Lehrkräfte zu entwickeln.
Am Ende der Veranstaltung wird gegen 18.15 Uhr der jährlich vom Rektorat der Universität ausgelobte Lehrpreis für multimedial gestützte Lehrveranstaltungen @ward verliehen. Der universitätsweite Preis, der das besondere Engagement der Lehrenden in der Entwicklung und im Einsatz multimedialer Lehrkonzepte und -methoden fördern und honorieren soll, wird 2018 zum fünften Mal verliehen.
Ausklingen wird die Veranstaltung, wie gewohnt bei einem Open@LLZ, mit Gesprächen und einem kleinen Imbiss.
Da die Plätze begrenzt sind bitten wir um eine rechtzeitige Anmeldung.

Programm und Anmeldung:  Link

Offener Selbstlernkurs für Studierende “Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens” online

Die Fähigkeit, wissenschaftlich zu arbeiten bzw. eine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen, gehört zu den Schlüsselqualifikationen für ein erfolgreiches Studium. Häufig werden die damit verbundenen Kenntnisse und Fertigkeiten jedoch wenig oder nur unzureichend, beziehungsweise am Rand gelehrt, geübt und durch Wiederholung gefestigt.

Aus diesem Grund erstellt das Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit der Hochschule Merseburg und dem Verbundprojekt HET LSA Inhalte, Lernmaterialien, Denkaufgaben und Übungen rund um das Thema wissenschaftliches Denken und Arbeiten. Der entstandene Online-Kurs steht Studierenden aller Fachrichtungen sowie allen Interessierten als ergänzendes Angebot im öffentlichen Bereich der ILIAS-Lernplattform der MLU zur Verfügung.

Der Selbstlernkurs “Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens im Studium” richtet sich vornehmlich an StudienanfängerInnen und Studierende, die ihr Wissen zur Thematik  vertiefen beziehungsweise auffrischen wollen oder eine wissenschaftliche Arbeit verfassen möchten. Er kann nach Bedarf sowohl zum individuellen als auch zum kooperativen Lernen genutzt werden. Auch Lehrende der MLU sowie der Hochschulen im Verbund HET LSA sind herzlich dazu eingeladen, den Online-Kurs für sich und ihre Lehrveranstaltungen vollständig oder auszugsweise zu verwenden und gegebenenfalls für sich zu ergänzen.

Voraussetzungen für die Kursteilnahme gibt es kaum: lediglich eine stabile Internetverbindung sowie ein Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten sollten bestehen.

Der Kurs ist ein laufendes Projekt, bei dem nach und nach Inhalte recherchiert, bearbeitet und bereitgestellt werden. Die ersten Module sind bereits seit April 2018 online, weitere werden folgen. Die einzelnen Kursmodule bauen nicht aufeinander auf, sondern können unabhängig voneinander und je nach Bedarf bearbeitet werden.

  • Modul: Wissenschaftliches Denken und Arbeiten (online)
  • Modul: Grundlagen des Urheberrechts (online)
  • Modul: Planung und Vorbereitung der wissenschaftlichen Arbeit
  • Modul: Orientierung, Verwaltung und Dokumentation (Recherche von Inhalten und Materialien)
  • Modul: Schreibprozess und Texterstellung
  • Modul: Präsentation und Visualisierung
  • Modul: Wissenschaftliche Forschungsmethoden

In den bereits online gestellten Kurs-Modulen werden wissenschaftliche Denkweisen erklärt und Hilfestellungen in Bezug auf die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit (z. B. Exposé, Hausarbeit, Protokoll, Referat) angeboten.

  • Was meint die wissenschaftliche Methode? Und warum ist diese so wichtig?
  • Was kennzeichnet eine wissenschaftliche Vorgehensweise?
  • Welche Qualitätskriterien gibt es beim wissenschaftlichen Arbeiten?

Des Weiteren werden Grundlagen des Urheberrechts thematisiert.

  • Was muss ich alles zum Urheberrecht wissen?
  • Welche Bedeutung haben Zitatrecht und die sogenannten “Schranken” für das wissenschaftliche Arbeiten?

Der Selbstlernkurs “Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens im Studium” soll das Studium nachhaltig und sinnvoll ergänzen und Studierenden eine erste Orientierungshilfe bieten. Vor allem aber soll er ein Gefühl dafür vermitteln, was Wissenschaft bedeutet, was wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben auszeichnet und warum Methoden dabei eine so große Rolle spielen.

Der gesamte Kurs ist mit der Lizenz CC BY-SA 4.0 DE gekennzeichnet, er kann also vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht und bearbeitet werden. Allerdings sind Namensnennung und die Weitergabe unter gleichen Bedingungen die Vorgaben.

Die Lern-Module sind im öffentlichen Bereich der Lernplattform ILIAS der MLU verfügbar (keine Anmeldung notwendig): http://ilias.uni-halle.de/goto.php?target=cat_61583&client_id=unihalle

Neu erschienen: Das Handbuch zur Auswertung von Prüfungen im Antwort-Wahl-Verfahren

(Gastbeitrag von Prof. Dr. Josef Lukas, Professor für Psychologie am Institut für Psychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

Seit langem angekündigt, mit Spannung erwartet und endlich erschienen: Das Handbuch von Josef Lukas, Andreas Melzer und Sören Much zur Auswertung von Klausuren im Antwort-Wahl-Verfahren (AW-Verfahren) steht ab sofort Interessierten unter der Adresse http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:2-66099 kostenlos zur Verfügung.

 

Lukas J., Melzer, A. & Much, S., unter Mitarbeit von S. Eisentraut (2017). Auswertung von Klausuren im Antwort-Wahl-Format

Zugriff unter http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:2-66099
ISBN 978-3-86829-873-4

 

Was als kurzes Manuskript zum sachgerechten Umgang mit Ratewahrscheinlichkeiten begann (motiviert vor allem durch weit verbreitete Missverständnisse und Fehlkonzepte bei Prüfenden und Prüfungsämtern), hat sich schließlich zu einem umfassenden Kompendium entwickelt, in dem die aktuellen Aufgabenformate von A-W-Verfahren und die wichtigsten Verfahren der Punktevergabe ausführlich besprochen und diskutiert werden. Das Handbuch gibt Prüfenden klare Handlungsanweisungen für die Praxis, u.a. zur Auswahl geeigneter Aufgabenformate, zur Vergabe von Punkten und zur Berücksichtigung der Ratewahrscheinlichkeit bei der Benotung von Prüfungsleistungen.

Diese Anweisungen beruhen auf einer detaillierten Analyse der testtheoretischen und kognitionspsychologischen Grundlagen, die im ersten Teil des Handbuches dargestellt werden. Damit liegt zum ersten Mal ein Leitfaden zur Auswertung von AW-Prüfungen vor, der nicht nur konkrete praktische Verfahren vermittelt, sondern diese auch im Einzelnen begründet. Ergänzt wird das Handbuch durch ein Onlinetool zur Berechnung ratekorrigierter Bestehens- und Notengrenzen.

Das Handbuch ist von Interesse sowohl für Prüfende als auch für alle mit Prüfungsfragen befasste Personen und Institutionen (Prüfungskommissionen, Prüfungsämter, Studiendekane usw.) – und nicht zuletzt auch für Prüflinge, die einen Anspruch auf eine faire und nachvollziehbare Bewertung ihrer Prüfungsleistung haben.

Zu den Autoren:

Prof. Dr. Josef Lukas ist Professor für Psychologie am Institut für Psychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und war von 2014 – 2016 Geschäftsführender Direktor des Zentrums für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ). Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die Bereiche Wahrnehmungspsychologie, Kognitionspsychologie und Wissensdiagnostik.


Dr. Andreas Melzer hat während seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) über Auswertungsverfahren für Prüfungen mit multiple-response-Aufgaben auf der Grundlage der Signalentdeckungstheorie promoviert. Er ist derzeit als IT Consultant bei der Dögel IT Experts GmbH tätig.



Sören Much, M.Sc Psychologie, war ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) und hat sich in seiner Masterarbeit mit probabilistischen Testmodellen zur Auswertung von Multiple-Choice-Klausuren beschäftigt. Derzeit ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Leipzig tätig.

Kontakt: Prof. Dr. Josef Lukas, josef.lukas@psych.uni-halle.de

Wird es mit der Digitalisierung weniger Lehrende geben?

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Chemistry Day (cc by nc Penn State)

Nein. Jeder Blended-Learning-Kurs braucht auch Lehrende für die Erstellung und Betreuung der Online- und Präsenzanteile. Gute Lehre kommt ohne Lehrende nicht aus, egal auf welcher technischen Basis sie steht. Zugegeben, wenn die klassische Vorlesung tatsächlich aus dem Ablesen eine Scriptes besteht und diese Veranstaltung nur aufgezeichnet wird, hat sie potentiell eine unbegrenzte Reichweite. Da liegt die Idee nahe, die immer gleichen, grundständigen Vorlesungen mit einer didaktisch besonders begabten Koryphäe einmal abzufilmen und dann allen Studierenden des Faches zur Verfügung zu stellen. Was technische machbar ist (und bei einschlägigen Fachbüchern durchaus die Regel ist)  muss aber nicht unbedingt zum jeweiligen Profil des Studiengangs passen. Zudem ersetzt die Vorlesung nicht den Rest des Studiums, sie nimmt in der Gesamtschau zwar eine wichtige, aber insgesamt eher kleine Rolle ein. Das Lernen findet doch eher anderswo statt.
Weniger Lehrpersonal gilt erst recht nicht für die Präsenz- oder Online-Seminare, also jenen Veranstaltungsformaten, die ohne ausreichende Betreuung gar nicht zu realisieren sind. In den Anfängen der großen xMOOC’s haben manche Online-Universitäten gerade dies vernachlässigt und mussten sich schnell korrigieren.
Auf den Personalschlüssel einer Präsenz-Hochschule hat die Digitalisierung ohnehin wenig Einfluss, hier sind andere Faktoren wie z.B. die Anzahl der Studiengänge deutlich mächtiger. Klar ist aber auch: Online-Lehre ist aufwändig und nicht voraussetzungslos. Hierfür erforderliche Haushaltsmittel werden anderswo fehlen und sind nur zu rechtfertigen, wenn damit die Qualität der Lehre tatsächlich steigt.

Foto: Penn State, CC by nc
Teil 2 der Serie „Vorurteile“ (Teil 1)

Videoplattform OpenLecture der Uni Halle gestartet

OpenLectureMit dem Start der Videoplattform „OpenLecture“ steht der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein öffentliches Portal zur Wiedergabe von Aufzeichnungen von Vorlesungen, Vorträgen, Tagungen und anderen Veranstaltungen zur Verfügung. Farblich gekennzeichnet nach Fakultäten lassen sich die Audio- und Videopodcasts nach Aufzeichnungsserien (z.B. Vorlesungsreihen), Dozenten oder Veranstaltern, Einrichtungen oder auch per Volltextsuche filtern.
Mit Klick auf die jeweilige Aufzeichnung wird die Aufzeichnung geladen und kann danach im Matterhorn-Player gestartet werden. Der Player ist leider nicht vollkommen intuitiv, nach kurzer Eingewöhnung aber recht komfortabel:

  • Im unteren rechten Bildrand können Sie (sofern die Aufzeichnung Folien und Hauptvideo getrennt aufgenommen hat) die Anzeigegröße von Video und Folien einstellen, eine Zeile darunter befindet sich die Zeitleiste zum Navigieren.
  • Unterhalb der Zeitleiste können Sie einzelne Folien ansteuern.
  • In den Vollbildmodus gelangen Sie oben rechts im Videobild (Mouseover).
  • Den „Experten-Modus“ des Players finden Sie oben links mit Click auf das Matterhorn-Symbol.

Kleinere Kinderkrankheiten werden in der nächsten Zeit noch beseitigt werden. So gibt es derzeit aus noch ungeklärten Gründen in den Beschreibungen Anzeigeprobleme mit den Umlauten und auch die Anzeige auf Mobilgeräten benötigt noch ein Update.

Die Auswahl der Videos ist beschränkt auf jene Aufzeichnungen, die von den Lehrenden oder Veranstaltern im Vorfeld ausdrücklich als „öffentlich“ gekennzeichnet wurden. Da die meisten Vorlesungsaufzeichnungen derzeit als „nicht-öffentlich“ vereinbart werden (und damit den Studierenden z.B. über Stud.IP oder die Lernplattform ILIAS zugänglich sind) ist die Anzahl der Aufzeichnungen auf der Plattform noch relativ gering.

Dies kann sich allerdings rasch ändern, denn gegenwärtig sind 13 von insgesamt 23 Hörsälen mit der automatischen Aufzeichnungstechnik ausgerüstet und das Interesse der Lehrenden wächst ständig.
Zudem bietet die Plattform eine gute Möglichkeit der Aufzeichnung von Tagungen, sofern sie in dafür ausgerüsteten Sälen stattfinden. Aber auch „händisch“ aufgenommene Videos und auch Audio-Podcasts können hier einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Wenn Sie selbst Interesse an der Aufzeichnung einer Lehrveranstaltung oder einer Tagung haben, finden Sie in unserem öffentlichen Wiki Hintergründe zur verwendeten Technik, zum Ablauf einer Aufzeichnung, zu rechtlichen Aspekten und den didaktischen Möglichkeiten eines weiterführenden Einsatzes.