Plattformen sozialer Netzwerke wie Facebook oder Twitter zählen zu den meistabgerufenen Websites. Unter „Social Media“ wird eine breite Vielfalt unterschiedlicher Communities, Tools und Inhalte verstanden sowie Dialog, Teilen und Interaktion. Bildungsinstitutionen gehen immer häufiger der Frage nach, wie soziale Netzwerke als Instrument des kooperativen und kollaborativen Lernens zusätzlich zu Lernmanagementsystemen eingesetzt werden können. Facebook, Twitter, YouTube, Google+, Xing, LinkedIn, Instagram oder Flickr etc. – welche Plattformen können Hochschulen in der Lehre nutzen? An vielen Universitäten ist eine breite Online-Community der Studierenden z. B. in Facebook aktiv und nutzt dieses Medium zum Austausch von Informationen, Gedanken und Meinungen sowie zur Vernetzung. Doch welche Chancen und Risiken birgt der Einsatz sozialer Medien in der Hochschullehre? Welche technischen, rechtlichen und didaktischen Herausforderungen müssen dabei gelöst werden? Welche Möglichkeiten gibt es, soziale Medien in den Baukasten der Werkzeuge für Lehr-/Lern-Arrangements einzubeziehen? Kann man z. B. mit Twitter überhaupt lernen? Um diese und andere Fragen ging es bei der DINI Zukunftswerkstatt „Soziale Netzwerke im Kontext von Lehren und Lernen” am 25. und 26. Oktober 2012 im Internationalen Begegnungszentrum der TU Dortmund.
Veränderungen im Bildungsbereich zeigen, dass stärker gefordert wird Wissen zu reflektieren. Dabei nimmt der „User-generierte Content“ eine besondere Stellung ein. Die Vernetzung von Lernenden und Lehrenden gewinnt an Relevanz. Soziale Medien können die aktive Teilnahme von Studierenden in Lehr-/Lernprozessen in vielfältiger Weise unterstützen. Lehrende und Lernende kommunizieren mehr miteinander, vernetzen sich, produzieren selbst Inhalte und arbeiten gemeinsam an Projekten. Unter dem Stichwort Medienkompetenz wurde die notwendige Handlungsfähigkeit der Studierenden im sozialen Raum diskutiert. Wie können soziale Medien in Lernkontexten didaktisch sinnvoll eingesetzt werden? Was aus didaktischer Perspektive erwünscht ist, ist aus rechtlicher Sicht oft problematisch. So waren rechtliche Aspekte wie Datenschutz, Persönlichkeits- und Urheberrecht ein wesentlicher Inhalt der Zukunftswerkstatt. Beim Einsatz von externen sozialen Medien wie beispielsweise Facebook, Twitter oder Google-Diensten haben die Hochschulen keinen Einfluss auf die Rechtssicherheit. Und so stellt sich die Frage, ob hochschulspezifische Lösungen geeigneter wären. Doch wie bekommt man die Studierenden dazu, diese auch zu nutzen – wenn sie aus ihrem privaten Umfeld bereits Facebook und Co. gewohnt sind? E-Learning 2.0 hat Grenzen, die liegen dort, wo es um formalen Zwang und verordnete Mitarbeit geht. Diese Grenzen und die didaktischen Potenziale werfen die Frage auf, wie sich die Lehr-/Lernkultur verändern muss und was Lehrende selbst können müssen, um soziale Medien einzusetzen. Ziel der Vorträge war weniger bereits fertige Lösungen und Antworten anzubieten, sondern die richtigen und wichtigen Fragen aufzuwerfen.
In verschiedenen Workshops wurden Ansätze für Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Bei der Implementierung von sozialen Medien in die Lehre übernehmen die zentralen Einrichtungen – sei es die Rechenzentren oder Einrichtungen wie das LLZ – eine wesentliche Rolle. Sie stellen nicht nur die nötige Infrastruktur zu Verfügung sondern beraten die Lehrenden auch in didaktischen Fragen.
Ein Link zu allen aufgezeichneten Vorträgen wird nach erfolgter Freistellung an dieser Stelle nachgeliefert.