Im Gespräch mit @ward-Gewinnerin Dr. Julia Nitz

Frau Dr. Julia Nitz hat im vergangenen Jahr den @ward – Preis für multimediales Lehren und Lernen im Bereich „Multimedial gestützte Lehrveranstaltung“ gewonnen. In ihrem Gewinnerseminar nutzte sie in Kontrast zu klassischen Veranstaltungen digitale Wissenssammlungen (Wikis), welche im Laufe des Semesters von den Studierenden erstellt und erweitert wurden. Im Gespräch mit dem LLZ stellt Frau Dr. Nitz ihr Seminar „Women and U.S. Politics“ vor.

Videointerview mit Frau Dr. Nitz

Relevanz des Seminarthemas

Mara Frey, Hilfskraft am LLZ, hat darüber hinaus mit Frau Dr. Nitz über die historische Bedeutung des Seminarthemas gesprochen.

Mara Frey
Warum sollte man Frauen in Bezug auf die U.S. Politik gesondert betrachten?

Dr. Julia Nitz
Bis in die 70er, 80er Jahre hat man ignoriert, dass Frauen in der US-Politik überhaupt eine Rolle gespielt haben, da Frauen das vollständige Wahlrecht erst 1920 bekommen haben. Denn trotz dessen waren Frauen schon vorher in verschiedenen Reformbewegungen politisch aktiv und haben z.B. für Bürgerrechte gekämpft. All das wird übersehen, aber darüber sollte man sprechen.

Mara Frey
Wie konnten Frauen sich im 19 Jh. politisch einbringen?

Dr. Julia Nitz
Frauen sollten in der privaten Sphäre bleiben: Sie waren für das moralische und religiöse Wohl der Familie zuständig. Bei allem, was mit Gesellschaft und Sozialem zu tun hatte, haben sie deswegen argumentiert, eine Funktion bzw. eine Pflicht zu haben, sich einzubringen. Damit verbunden haben sie versucht, Rechte für Frauen zu fordern. Manche radikaler, manche moderater.

Mara Frey
Wie bewerten Sie die Situation der Frau in der U.S.-Politik in der heutigen Zeit?

Dr. Julia Nitz
Die US-Politik ist immer noch eine Männerwelt. Es sind natürlich in der heutigen Zeit mehr Frauen politisch aktiv. Sehr schön ist, dass mittlerweile auch Frauen mit verschiedenen ethnischen Hintergründen in der Politik arbeiten, vor allem Hispanics und Afroamerikanerinnen. Momentan zeigt sich aber eine Rückentwicklung; es gibt wieder weniger Politikerinnen. Woran das liegt, weiß man nicht genau. Ganz banale Dinge, wie Kinder bekommen, spielen dabei eine Rolle. Es ist für Frauen nicht unmöglich, in die Politik zu kommen, aber es ist hart. Die Präsidentschaftskandidatur von Hillary Clinton war auf jeden Fall ein bedeutsamer für die Emanzipation. Sie ist so weit gekommen und dabei war das Frausein kein Ausschlusskriterium.

@ward 2018 – Bewerben Sie sich!

Auch in diesem Jahr wird an der Martin-Luther-Universität wieder der „@ward – Preis für multimediales Lehren und Lernen“ verliehen. Bewerbungen können noch bis zum 31.07.2018 eingereicht werden. Ausführliche Informationen zum Ablauf und den Bedingungen der Bewerbung finden Sie auf den Seiten des LLZ.

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