Das Prorektorat für Studium und Lehre der Martin-Luther-Universität schreibt in diesem Jahr, inzwischen im zehnten Jahr in Folge, den „@ward – Preis für multimediales Lehren und Lernen“ aus.
Um sowohl in der Entwicklung befindliche Lehrkonzepte als auch bereits erfolgreich durchgeführte Lehrveranstaltungen zu berücksichtigen, wird jeweils ein Preis in zwei Preiskategorien vergeben.
@ward für Projekte in der Konzeptionsphase
Mit diesem Preis soll die Entwicklung neuer und innovativer Konzepte multimedialer Lehre unterstützt und gefördert werden. Eingereicht werden können Konzepte geplanter Lehrveranstaltungen.
@ward für multimedial gestützte Lehrveranstaltungen
Dieser Preis honoriert die herausragende Umsetzung von multimedialen Lehr-Lern-Arrangements.
Der @ward ist in beiden Kategorien mit der Finanzierung einer wissenschaftlichen Hilfskraft dotiert. Alle Lehrenden der MLU, als Einzelperson sowie als Team, können sich um die Auszeichnung bewerben. Dritte (Studierende, Kolleginnen, Kollegen etc.) können bereits durchgeführte Lehrveranstaltungen für die Prämierung vorschlagen. Eine Bewerbung ist bis 31. Dezember 2023 möglich.
Nähere Informationen zur Bewerbung, der Nominierung und den Teilnahmebedingungen finden Sie auf der Website des Zentrums für multimediales Lehren und Lernen (LLZ) unter: http://llz.uni-halle.de/award
Seit 11 Jahren unterstützt das @LLZ als zentrale Einrichtung der MLU den Einsatz multimedialer Angebote und berät zu mediendidaktischen Fragestellungen, ist Ansprechpartner bei der Konzeption, Erstellung und Evaluation mediengestützter Lehrprojekte und hilft bei Auswahl und Einsatz geeigneter Autoren- und Präsentationswerkzeuge.
Mitmachprogramm „eine virtuelle Reise per Greenscreen“
Erfahren Sie, wie ein Greenscreen funktioniert und versetzen Sie sich damit an einen anderen Ort, gerne auch in fremde Galaxien.
Foto: Green Screen (https://www.flickr.com/photos/zapthedingbat/3028956788), Sam Greenhalgh, cc-by-2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/).
Foto: Sebastian Schubert
Mitmachprogramm „Führung Prüfungscenter“
Im vergangenen Jahr konnte das neue Prüfungscenter der Universität eröffnet werden. Auf 750m² können nun an 200 Plätzen digitale Prüfungen abgenommen werden. In diesem Jahr konnte die Ausstattung abgeschlossen werden. Werfen Sie einen Blick in den Prüfungsraum und erfahren Sie Hintergründe über Planungs- und Bauphase, sowie über das erste Prüfungsjahr.
Streiten und bestenfalls Vertragen gehören zu unserem Leben. Begeben Sie sich mit unserem ILIAS-Test auf eine Reise durch die digitale Streitkultur, in die Welt der Konflikte und Meinungsverschiedenheiten. Welche Regeln brauchen wir in einer digitalen Streitkultur als Voraussetzungen einen Streit fair zu führen? Kinder und Erwachsene können verschiedene Fragen zum Thema beantworten und dabei auch die Lern- und Prüfungsplattform der MLU kennenlernen. Am Ende erwarten Sie kleine Überraschungen.
Themenroute: Themenjahr der Stadt Halle (Saale): „Streitkultur und Zusammenhalt“
Plakat: Sophie Damitz, Hannah Schwaß, Dr. Kathrin Jäger
Plakat: Sophie Damitz, Hannah Schwaß, Dr. Kathrin Jäger
Mitmachprogramm: „Frag die KI“
Nach einer kurzen Einführung stellen Sie verschiedenen KI-gestützten ChatBots Fragen nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest (Nutzung je nach Netzlast eventuell eingeschränkt).
Besuchen Sie uns, informieren Sie sich über multimediales Lehren und Lernen und erfahren Sie viel Neues! Wir freuen uns auf Sie und Ihre Familie.
Unter diesem Titel hat unsere ehemalige Mitarbeiterin Frau Teresa Schurer Ende März 2023 an der Philosophischen Fakultät I der Martin-Luther-Universität erfolgreich ihre Dissertation verteidigt.
„Ablenkungen der Aufmerksamkeit beim digitalen Lesen: Wie kognitive Ressourcen und (Aufgaben-)Anforderungen übereinstimmen müssen“ beschäftigt sich mit der Frage, warum für einen erfolgreichen Wissenserwerb die Fokussierung auf eine auszuführende Aufgabe notwendig ist und unter welchen Bedingungen diese Aufmerksamkeit zugleich durch aufgabenunabhängige Gedanken (Mind Wandering) verlagert werden könnte und den Wissenserwerb beeinträchtigt. Gegenstand der Dissertation war die Untersuchung des Zusammenspiels von Aufgabenanforderungen (Textschwierigkeit, Hyperlinkstrukturen) und individuellen Unterschieden (Arbeitsgedächtniskapazität) beim Lesen digitaler Texte. Es wurde angenommen, dass geringe kognitive Ressourcen bei hohen Aufgabenanforderungen zu einem erhöhten Erleben von Mind Wandering führt. Eine Überprüfung dessen erfolgte im Rahmen von drei durchgeführten Studien. Dafür wurden insgesamt Daten von N = 252 Studierenden der MLU Halle-Wittenberg erfasst. Mind Wandering wurde in den dargelegten Studien mithilfe von Gedankenproben erfasst, die Textanforderungen anhand von kohäsiven Mitteln oder mit verschiedenen Arten von Hyperlinks erhöht bzw. verringert. Die Ergebnisse zeigten, dass das Lesen schwieriger digitaler Texte bei einer geringen Arbeitsgedächtniskapazität zu einem erhöhten Erleben von Mind Wandering und damit zu einer Aufmerksamkeitsverlagerung führte. Anhand der vorliegenden Ergebnisse wurde eine Erweiterung bestehender Modelle zur Entstehung von Mind Wandering vorgeschlagen, die besagt, dass Mind Wandering immer dann auftritt, wenn die Aufgabenanforderungen die vorhandenen kognitiven Ressourcen übersteigen. In der übergreifenden Diskussion wurden aus den Ergebnissen der Studien Implikationen für die Praxis abgeleitet.
Die Verteidigung führte zum Gesamtprädikat magna cum laude. Betreuer der Dissertation waren Prof. Dr. Torsten Schubert (MLU) und Prof. Dr. Bertram Opitz (Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane). Wir wünschen Frau Schurer alles Gute für ihren weiteren Lebensweg!
Frau Dr. Carina Dorneck setzt in Ihrer Lehrveranstaltung „Repetitorium Strafrecht“ auf ein hybrides Lehrszenario zur Unterstützung einer heterogenitätssensiblen Lehre. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Lösen eines strafrechtlichen Falls. Dabei werden die Studierenden aktiv in die Veranstaltung einbezogen, in Präsenz u. a. durch Gruppenarbeiten und online durch die gemeinsame Bearbeitung einer Fall-Lösungsskizze in einem webbasierten Texteditor.
Abbildung 1: Visualisierung hybrides Lehrkonzept von Dr. Carina Dorneck, M.mel.
Das Konzept der Lehrveranstaltung ist durch einen Wechsel zwischen Wissensvermittlung durch die Dozentin und selbstständiger Wissenserarbeitung durch die Studierenden geprägt. Neben verschiedenen Methoden zur Aktivierung der Lernenden, beispielsweise Selbsttestfragen zur Wiederholung oder Abstimmungen, ist es Frau Dr. Dorneck besonders wichtig, den Studierenden einen geschützten Lernraum zu bieten. Ein solch geschützter Raum, in dem sich die Studierenden ausprobieren und Fragen stellen können sowie Fehler machen dürfen, ist nach Ansicht von Frau Dr. Dorneck unerlässlich, um nachhaltig und effektiv zu lernen.
Ferner ermöglicht diese geschützte Lernatmosphäre eine rege Interaktion, auf die Frau Dr. Dorneck ebenfalls besonderen Wert legt, weil sich so die für Juristinnen und Juristen maßgeblichen Kompetenzen – Rhetorik, Argumentation und Kommunikationsfähigkeit im Allgemeinen – gewissermaßen „nebenbei“ ausbilden können.
Bei den von Frau Dr. Dorneck bereitgestellten Lernmaterialien legt sie zudem ein Augenmerk auf eine lernfreundliche Visualisierung mit stringenter Kennzeichnung bestimmter Inhalte durch ein einheitliches Farbkonzept sowie auf ihre selbst entwickelten Merkformeln, die sie zudem lernfreundlich visualisiert. Die zeitnahe Zurverfügungstellung ihrer Lernmaterialien einschließlich der aktuellen Rechtsprechung ist für Frau Dr. Dorneck eine Selbstverständlichkeit.
Abbildung 2: Auszug Skript von Dr. Carina Dorneck, M.mel.Abbildung 3: Visualisierung von Merkformeln von Dr. Carina Dorneck, M.mel.
Fazit:
„An der Ausbildung der künftigen Juristinnen und Juristen mitzuarbeiten, sehe ich als verantwortungsvolle Aufgabe an, weil sie maßgeblich zur Gestaltung des Rechts ‚von morgen‘ beiträgt. Meine Motivation ist es, den Studierenden die Facetten des Strafrechts sowie des Strafprozessrechts auf eine Art und Weise zu vermitteln, dass diese die Inhalte nicht nur verstehen, sondern sich zugleich für die Materie begeistern können und mit den ihnen zur Aufgabe gestellten Problemen souverän umzugehen vermögen. Es geht mir nicht nur darum, den Studierenden abstrakt Wissen zu vermitteln, sondern vielmehr darum, ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie benötigen, um einen ihnen unbekannten Fall analysieren und lösen zu können. Dabei verstehe ich mich als ihr ‚Coach‘ – eine Lehre auf Augenhöhe ist mir daher genauso wichtig wie eine niedrigschwellige Erreichbarkeit sowie die Unterstützung der Studierenden bei der Ausbildung ihrer juristischen Fähigkeiten und Kenntnisse.“