LLZ@Lange Nacht der Wissenschaften 2023

Das @LLZ lädt zur Langen Nacht der Wissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am 07.Juli 2023 in das neu ausgestatte Prüfungscenter (UPC), Mansfelder Straße 15 ein und hält ein vielfältiges Mitmachprogramm für alle Interessierten bereit. 

Foto: Alfred Kuhn

Seit 11 Jahren unterstützt das @LLZ als zentrale Einrichtung der MLU den Einsatz multimedialer Angebote und berät zu mediendidaktischen Fragestellungen, ist Ansprechpartner bei der Konzeption, Erstellung und Evaluation mediengestützter Lehrprojekte und hilft bei Auswahl und Einsatz geeigneter Autoren- und Präsentationswerkzeuge. 

Mitmachprogramm „eine virtuelle Reise per Greenscreen“

Erfahren Sie, wie ein Greenscreen funktioniert und versetzen Sie sich damit an einen anderen Ort, gerne auch in fremde Galaxien.
 
Themenroute Spiel, Spannung, Spaß – Kinderprogramm
Foto: Green Screen (https://www.flickr.com/photos/zapthedingbat/3028956788), Sam Greenhalgh, cc-by-2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/).
Foto: Sebastian Schubert

Mitmachprogramm „Führung Prüfungscenter“

Im vergangenen Jahr konnte das neue Prüfungscenter der Universität eröffnet werden. Auf 750m² können nun an 200 Plätzen digitale Prüfungen abgenommen werden. In diesem Jahr konnte die Ausstattung abgeschlossen werden. Werfen Sie einen Blick in den Prüfungsraum und erfahren Sie Hintergründe über Planungs- und Bauphase, sowie über das erste Prüfungsjahr.

Mitmachprogramm „Digitale Streitkultur –  konstruktiv streiten“    

Streiten und bestenfalls Vertragen gehören zu unserem Leben. Begeben Sie sich mit unserem ILIAS-Test auf eine Reise durch die digitale Streitkultur, in die Welt der Konflikte und Meinungsverschiedenheiten. Welche Regeln brauchen wir in einer digitalen Streitkultur als Voraussetzungen einen Streit fair zu führen? Kinder und Erwachsene können verschiedene Fragen zum Thema beantworten und dabei auch die Lern- und Prüfungsplattform der MLU kennenlernen. Am Ende erwarten Sie kleine Überraschungen.

Themenroute: Themenjahr der Stadt Halle (Saale): „Streitkultur und Zusammenhalt“

Plakat: Sophie Damitz, Hannah Schwaß, Dr. Kathrin Jäger
Plakat: Sophie Damitz, Hannah Schwaß, Dr. Kathrin Jäger

Mitmachprogramm: „Frag die KI“                       

Nach einer kurzen Einführung stellen Sie verschiedenen KI-gestützten ChatBots Fragen nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest (Nutzung je nach Netzlast eventuell eingeschränkt).

Besuchen Sie uns, informieren Sie sich über multimediales Lehren und Lernen und erfahren Sie viel Neues! Wir freuen uns auf Sie und Ihre Familie.

Lageplan des UPC

Im Gespräch mit den @ward – Preisträgerinnen 2022

In den nachfolgenden Videos geben die Preisträgerinnen einen spannenden Einblick in Ihre Lehrveranstaltungskonzepte:

Ablenkungen der Aufmerksamkeit beim digitalen Lesen

Unter diesem Titel hat unsere ehemalige Mitarbeiterin Frau Teresa Schurer Ende März 2023 an der Philosophischen Fakultät I der Martin-Luther-Universität erfolgreich ihre Dissertation verteidigt.            

„Ablenkungen der Aufmerksamkeit beim digitalen Lesen: Wie kognitive Ressourcen und (Aufgaben-)Anforderungen übereinstimmen müssen“ beschäftigt sich mit der Frage, warum für einen erfolgreichen Wissenserwerb die Fokussierung auf eine auszuführende Aufgabe notwendig ist und unter welchen Bedingungen diese Aufmerksamkeit zugleich durch aufgabenunabhängige Gedanken (Mind Wandering) verlagert werden könnte und den Wissenserwerb beeinträchtigt. Gegenstand der Dissertation war die Untersuchung des Zusammenspiels von Aufgabenanforderungen (Textschwierigkeit, Hyperlinkstrukturen) und individuellen Unterschieden (Arbeitsgedächtniskapazität) beim Lesen digitaler Texte. Es wurde angenommen, dass geringe kognitive Ressourcen bei hohen Aufgabenanforderungen zu einem erhöhten Erleben von Mind Wandering führt. Eine Überprüfung dessen erfolgte im Rahmen von drei durchgeführten Studien. Dafür wurden insgesamt Daten von N = 252 Studierenden der MLU Halle-Wittenberg erfasst. Mind Wandering wurde in den dargelegten Studien mithilfe von Gedankenproben erfasst, die Textanforderungen anhand von kohäsiven Mitteln oder mit verschiedenen Arten von Hyperlinks erhöht bzw. verringert. Die Ergebnisse zeigten, dass das Lesen schwieriger digitaler Texte bei einer geringen Arbeitsgedächtniskapazität zu einem erhöhten Erleben von Mind Wandering und damit zu einer Aufmerksamkeitsverlagerung führte. Anhand der vorliegenden Ergebnisse wurde eine Erweiterung bestehender Modelle zur Entstehung von Mind Wandering vorgeschlagen, die besagt, dass Mind Wandering immer dann auftritt, wenn die Aufgabenanforderungen die vorhandenen kognitiven Ressourcen übersteigen. In der übergreifenden Diskussion wurden aus den Ergebnissen der Studien Implikationen für die Praxis abgeleitet.

Die Verteidigung führte zum Gesamtprädikat magna cum laude. Betreuer der Dissertation waren Prof. Dr. Torsten Schubert (MLU) und Prof. Dr. Bertram Opitz (Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane).
Wir wünschen Frau Schurer alles Gute für ihren weiteren Lebensweg!

Praxisbeispiele an der Uni Halle – Repetitorium Strafrecht

Fokus

Fallbasiertes Lernen – Hybride Lehre – Visualisierung

  • Veranstaltung: „Repetitorium Strafrecht“, Sommersemester 2022
  • Teilnehmende in der Lehrveranstaltung: SoSe22 Ø 35 in Präsenz, Ø 35 online
  • Leitung der Lehrveranstaltung: Dr. Carina Dorneck, M.mel.

Konzept

Frau Dr. Carina Dorneck setzt in Ihrer Lehrveranstaltung „Repetitorium Strafrecht“ auf ein hybrides Lehrszenario zur Unterstützung einer heterogenitätssensiblen Lehre. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Lösen eines strafrechtlichen Falls. Dabei werden die Studierenden aktiv in die Veranstaltung einbezogen, in Präsenz u. a. durch Gruppenarbeiten und online durch die gemeinsame Bearbeitung einer Fall-Lösungsskizze in einem webbasierten Texteditor.

Abbildung 1: Visualisierung hybrides Lehrkonzept von Dr. Carina Dorneck, M.mel.

Das Konzept der Lehrveranstaltung ist durch einen Wechsel zwischen Wissensvermittlung durch die Dozentin und selbstständiger Wissenserarbeitung durch die Studierenden geprägt. Neben verschiedenen Methoden zur Aktivierung der Lernenden, beispielsweise Selbsttestfragen zur Wiederholung oder Abstimmungen, ist es Frau Dr. Dorneck besonders wichtig, den Studierenden einen geschützten Lernraum zu bieten. Ein solch geschützter Raum, in dem sich die Studierenden ausprobieren und Fragen stellen können sowie Fehler machen dürfen, ist nach Ansicht von Frau Dr. Dorneck unerlässlich, um nachhaltig und effektiv zu lernen.

Ferner ermöglicht diese geschützte Lernatmosphäre eine rege Interaktion, auf die Frau Dr. Dorneck ebenfalls besonderen Wert legt, weil sich so die für Juristinnen und Juristen maßgeblichen Kompetenzen – Rhetorik, Argumentation und Kommunikationsfähigkeit im Allgemeinen – gewissermaßen „nebenbei“ ausbilden können.

Bei den von Frau Dr. Dorneck bereitgestellten Lernmaterialien legt sie zudem ein Augenmerk auf eine lernfreundliche Visualisierung mit stringenter Kennzeichnung bestimmter Inhalte durch ein einheitliches Farbkonzept sowie auf ihre selbst entwickelten Merkformeln, die sie zudem lernfreundlich visualisiert. Die zeitnahe Zurverfügungstellung ihrer Lernmaterialien einschließlich der aktuellen Rechtsprechung ist für Frau Dr. Dorneck eine Selbstverständlichkeit.

Abbildung 2: Auszug Skript von Dr. Carina Dorneck, M.mel.
Abbildung 3: Visualisierung von Merkformeln von Dr. Carina Dorneck, M.mel.

Fazit:

„An der Ausbildung der künftigen Juristinnen und Juristen mitzuarbeiten, sehe ich als verantwortungsvolle Aufgabe an, weil sie maßgeblich zur Gestaltung des Rechts ‚von morgen‘ beiträgt. Meine Motivation ist es, den Studierenden die Facetten des Strafrechts sowie des Strafprozessrechts auf eine Art und Weise zu vermitteln, dass diese die Inhalte nicht nur verstehen, sondern sich zugleich für die Materie begeistern können und mit den ihnen zur Aufgabe gestellten Problemen souverän umzugehen vermögen. Es geht mir nicht nur darum, den Studierenden abstrakt Wissen zu vermitteln, sondern vielmehr darum, ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie benötigen, um einen ihnen unbekannten Fall analysieren und lösen zu können. Dabei verstehe ich mich als ihr ‚Coach‘ – eine Lehre auf Augenhöhe ist mir daher genauso wichtig wie eine niedrigschwellige Erreichbarkeit sowie die Unterstützung der Studierenden bei der Ausbildung ihrer juristischen Fähigkeiten und Kenntnisse.“

Dr. Carina Dorneck, M.mel. (April 2023)

@ward – Verleihung am Tag der Lehre

Die Verleihung des @ward – Preis für multimediales Lehren und Lernen findet in diesem Jahr am Tag der Lehre am 9. Mai 2023 statt.

Der @ward 2022 in der Kategorie „multimedial gestützte Lehrveranstaltung“ wird verliehen an die Vertretungsprofessorin Dr. Katharina Wieland (Philosophische Fakultät II – Institut für Romanistik – Didaktik der romanischen Sprachen) für die von ihr durchgeführte Veranstaltung „Diversität und Differenzierung im Fremdsprachenunterricht“.

Frau Dr. Katharina Wieland hat beim Aufbau ihrer Lehrveranstaltung das Konzept des „Design Thinking“ zu Grunde gelegt. Ziele des Seminars bestehen einerseits in der Sensibilisierung der Studierenden in Hinblick auf die Heterogenität der Lernenden im Fremdsprachenunterricht. Zum anderen in der Entwicklung von diversitätssensiblen Unterrichtskonzepten mit digitalen Medien. Durch das Konzept des „Design Thinking“ werden die Studierenden sehr aktiv in den Lernprozess und den Ablauf der Veranstaltung eingebunden. Der gesamte Lernprozess im Seminar wird in einem begleitenden E-Portfolio, in Form eines kollaborativen Whiteboards, dokumentiert und kann von der Seminarleiterin und den TeilnehmerInnen bearbeitet werden.

Aber nicht nur die herausragende Umsetzung einer multimedial gestützten Lehrveranstaltung wird im Rahmen der @ward – Verleihung gewürdigt, auch innovative Projekte in der Konzeptionsphase. Den @ward 2022 in dieser Kategorie erhält das Dozentinnenteam PD Dr. Ramona Schweyen und Dr. Christin Arnold (Medizin. Fakultät – Department für Zahn-, Mund und Kieferheilkunde – Fachbereich Zahnärztliche Prothetik) für ihr Konzept „Blended Learning in den Simulationskursen der Zahnmedizin“.

Frau PD Dr. Ramona Schweyen und Frau Dr. Christin Arnold stellen ein umfangreiches didaktisches Konzept (mit Arbeitspaketen und geplanten Pilotphasen, sowie Ablaufplänen des Moduls) für die Neuausrichtung der zahnärztlich-zahntechnischen Ausbildung im Studium der Zahnmedizin vor. Die Veranstaltungsführung fokussiert auf einen stetigen Wechsel zwischen Präsenz- und Onlinephasen. In Präsenz (Vorlesung und Seminar) soll das notwendige Fachwissen vermittelt sowie in praktischen Präsenzeinheiten zahnärztlich-prothetische und manuelle Behandlungsschritte erlernt werden. Ergänzend werden Onlinephasen der freien Übungszeit zur computergestützten Konstruktion von Zahnersatz dienen. Die Kursumsetzung ist im LMS ILIAS vorgesehen, u. a. mit Bausteinen wie Videotutorials, Online-Tutorien, Chaträumen und Online-Lernerführung. Dabei wird es Studierenden möglich sein, im gesamten Zeitraum ihres Studiums der Zahnmedizin auf alle Kursmaterialien zuzugreifen, auch Online-Veranstaltungen nochmals zu besuchen.