Anke Tornow
Impressionen von der Langen Nacht der Wissenschaften
In diesem Jahr stellte das LLZ an fünf Stationen multimediale Möglichkeiten vor, die in der universitären Lehre der Zukunft vermutlich zur Normalität werden: die Tour führte von elektronischen Prüfverfahren über Visualisierungs- und Interaktionsangebote bis hin zur automatischen Vorlesungsaufzeichnung und -bereitstellung. Verknüpft wurden die Stationen durch Aufgaben, deren Lösungen mit einem korrekt vervollständigten QR-Code zum Ziel führten.
Dreimal hält besser
Keine Frage: eine Fremdsprache lernt sich am besten, indem man sie anwendet, und das vorzugsweise im Dialog mit Muttersprachlern. Um dafür verstärkt Gelegenheit zu geben, erkunden die KollegInnen der Japanologie seit Jahren in enger Zusammenarbeit mit japanischen Partneruniversitäten verschiedene Formate der Online-Zusammenarbeit.
Gemeinsam mit Marco Raindl (Dokkyo Universität Deutsche Abteilung für Sprache und Kultur) arbeiten Daisuke Hamatsu, Anja Sips und Nicole Terne (Japanologie Uni Halle) zur Zeit an einem Seminarformat, das durch die starke Verzahnung von drei medialen Kanälen die Verbindlichkeit des studentischen Austausches erhöht und damit den Effekt für die Sprachpraxis intensiviert:
- gemeinsame Seminartermine beider Gruppen per Videokonferenz
- Einzeltermine der Tandempartner per Videochat
- gemeinsam geführtes Seminarblog
Die ca. einmal im Monat stattfindenden Videokonferenzen bilden das Gerüst des Semesterablaufes und motivieren als soziale Klammer zu weiteren Seminaraktivitäten. Sie werden vor allem dann zu einem eindrücklichen Erlebnis, wenn die Live-Schaltung als nahezu natürliche Gesprächssituation empfunden wird – was insbesondere eine gute Qualität der Sprachübertragung erfordert. Das @LLZ konnte mit Unterstützung der Medien- und Kommunikationswissenschaften auf der Seite der MLU-Teilnehmer eine Audio-Konfiguration bereitstellen, die in dieser Beziehung kaum Wünsche offen lässt und inzwischen auch für weitere Sprachpraxis-Projekte genutzt wird.
Zwischen diesen Begegnungen treffen sich die Seminarteilnehmer zu individuell verabredeten Sprachtandems per Video-Chat. Hierbei übernehmen die Studierenden im hohen Maße die organisatorische und inhaltliche Verantwortung, unterstützt und begleitet durch den Reflexionsprozess in der Studiengruppe im Rahmen der regulären Seminartermine vor Ort.
Eine weitere Austausch-Ebene ist schließlich das gemeinsam geführte Seminar-Blog, in dem die Tandempartner in der jeweiligen Zielsprache über ihre Begegnungen berichten. Mit Unterstützung des ITZ-Blog-Service konnte ein dem Seminarziel angepasstes Werkzeug bereitgestellt werden: zweisprachig, zugangsgeschützt, von TeilnehmerInnen beider Universitäten nutzbar. Typische Blogfunktionen wie Kategorien, Kommentare und Schlagworte unterstützen den Dialog.
Das Pilot-Seminar mit Sprachpraxis-Schwerpunkt in diesem Sommersemester läuft auf Hochtouren; das Tandemblog zählt bereits 32 Beiträge. Für das Wintersemester ist ein Nachfolgeprojekt mit sozial- und kulturwissenschaftlichem Schwerpunkt in Vorbereitung. Wir freuen uns auf neue Erfahrungen und wünschen weiter gutes Gelingen.